Quantcast
Channel: STRATEGIE & TECHNIK
Viewing all 630 articles
Browse latest View live

Sächsische Polizei führt Sonderwagen RMMV Survivor R offiziell ein

$
0
0
Leipzig (ww) Die Polizei Sachsen hat heute den ersten von zwei Sonderwagen Survivor R übernommen. Das zweite System folgt noch vor Weihnachten. Die geschützten Spezialfahrzeuge gehören zu dem umfangreichen Antiterrorpaket des Landes und werden zukünftig den Spezialeinheiten der sächsischen Polizei zur Verfügung stehen.
Der Survivor R in der Ausführung der Landespolizei Sachsen (Foto: LKA Sachsen)
Innenminister Markus Ulbig: „Ich möchte das Mögliche tun, um die Einsatzkräfte und die Bevölkerung im Terrorfall optimal zu schützen.“  Diesem Zweck dient der von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) in Kooperation mit dem österreichischen Spezialfahrzeugbauer Achleitner als geschützter Sonderwagen für Polizeikräfte entwickelte Survivor R. Solche Fahrzeuge werden insbesondere bei polizeilichen Lagen mit hohem Gefährdungspotenzial benötigt, um Spezialkräfte unter Schutz an ihren Einsatzort zu bringen oder Personen aus dem Gefahrenbereich zu evakuieren.
Die beiden Survivor R der sächsischen Landespolizei verfügen unter anderem über eine Sondersignalanlage, einen integrierten fernbedienbaren Beobachtungsturm mit Optronik und Wirkmitteln, Hochleistungslautsprecher sowie eine hydraulisch absenkbare Heckrampe zum schnellen Ein- und Ausstieg. Der Survivor R baut auf einem bewährten MAN TGM-Fahrgestell auf. Der 340 PS starke Motor mit einem Drehmoment von 1.250 Nm und der permanente Allradantrieb sorgen für eine hervorragende Beweglichkeit des bis zu 17 Tonnen schweren Fahrzeugs. Dabei ist der Survivor R schadstoffarm nach aktueller Euro 6-Abgasnorm. Service und wartung sind bei jedem MAN- oder Rheinmetallpartner möglich.
Die gepanzerte Monocoque-Kabine bietet der Besatzung vielseitigen Schutz vor relevanten Bedrohungen. Der Innenraum ist hell und ergonomisch gestaltet und bietet ausreichend Platz für die Besatzung einschließlich persönlicher Ausrüstung sowie eine umfangreiche Funk- und Führungsausstattung.
Der Freistaat hatte RMMV erst im Februar dieses Jahres mit der Lieferung der beiden Sonderwagen Survivor R beauftragt. Neben Sachsen hat bisher noch die Landespolizei Berlin den Survivor R bestellt.
Sachsen hat unterdessen noch weitere Schritte im Kampf gegen den Terrorismus eingeleitet. So passte die Polizei des Freistaates Ausbildung und Strukturen an. Sowohl Beamte als auch Anwärter werden für die neuartigen „komplexen lebensbedrohlichen Einsatzlagen“ ausgebildet. Alle fünf sächsischen Polizeidirektionen sind dazu befähigt worden, selbstständig Anti-Terror-Einsätze zu führen. Seit Oktober fungiert das dem Landeskriminalamt zugehörige „Polizeiliche Terrorismus und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ)“ als sachsenweit zentrale Ermittlungseinheit für politisch motivierte Kriminalität. Bis 2022 sollen 1.000 weitere Polizeibeamte eingestellt werden.


www.sachsen.de
www.rheinmetall.com


Frohes und gesegnetes Weihnachtsfest

$
0
0
Myra/Polarkreis (ww) Wieder einmal neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende entgegen und der S&T-Blog hat bereits die "Low Ops"-Phase eingeleitet.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern und deren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, einen "guten Rutsch" ins und alles erdenklich Gute, (Soldaten-)Glück, Gesundheit und Gottes reichen Segen im neuen Jahr 2018. Ein besonderer Gruß gilt selbstverständlich wieder unseren Kolleginnen, Kollegen und Kameraden, die über Weihnachten im In- und Ausland im Einsatz stehen und nicht zu Hause sein können. Ihnen wünschen wir einen ereignisarmen aber nicht langweiligen Dienst und stets eine gesunde Rückkehr in die Heimat. Auf bald im neuen Jahr!

40 Jahre Cobra - Österreichs polizeiliche Spezialeinheit mit Biss

$
0
0
Wiener Neustadt (ww) Das Einsatzkommando Cobra feiert sein 40jähriges Bestehen! Am 1. Januar 1978 stellte das österreichische Bundesministerium für Inneres (BM.I) das Gendarmeriereinsatzkommando (GEK) Cobra offiziell auf. Das heutige Einsatzkommando Cobra/Direktion Spezialeinheiten (EKO Cobra/DSE)  gehört ohne Zweifel zu den schlagkräftigsten polizeilichen Spezialverbänden weltweit.
Das heutige Logo des EKO Cobra (Quelle: BM.I)


Die Wurzeln des Verbandes reichen sogar noch weiter zurück - und zwar auf das am 1. Mai 1973 gebildete Gendarmeriekommando Bad Vöslau. Aus dieser Zeit stammt auch der heutige Name "Cobra". 
Einsatzkräfte des EKO Cobra in aktueller Adjustierung während einer Übung. (Foto: BM.I)
So hatte die Wiener „Kronen-Zeitung“ am 6. Juni 1973 über jenen Verband unter der Schlagzeile „Mit Aktion Kobra gegen den Terror“ berichtet. "Aktion Kobra" leitete sich wiederum von der in den 1970ern populären Fernsehserie „Kobra, übernehmen Sie“ (Originaltitel: „Mission impossible“) ab.  
Das GK Bad Vöslau hatte den Auftrag, aus der Sowjetunion über das damalige Transitland Österreich nach Israel auswandernde Menschen jüdischen Glaubens vor Angriffen palästinensischer Terroristen schützen.
Kräfte des GK Bad Vöslau beim Training. (Foto: BM.I)
Von einer richtigen Antiterroreinheit konnte dabei freilich noch keine Rede sein. Mehr noch: So ein Verband wurde seinerzeit durch die Politik sogar als nicht notwendig angesehen. Zwar wuchs das GK Bad Vöslau ab 1974 zum "Gendarmeriebegleitkommando Wien" auf, aber wesentliche Aufgabe blieben die Absicherung der Emigrantentransporte sowie anlassbezogen Sicherungsaufgaben auf dem Flughafen Schwechat (später von einer eigenen Spezialeinheit "Kranich"übernommen). Als die österreichische Regierung im Laufe der 1970er Jahre erkannte, in bezug auf den internationalen Terrorismus nicht auf einer Insel der Glückseeligen zu leben, vollzog man eine sicherheitspolitische Kehrtwende und fasste den Entschluss zur Installation eines Spezialverbandes. Die Cobra-Gründungsgeschichte hat Thomas Rieger lesenswert dargestellt.
Scharfschütze der "Cobra" in Stellung - das Tarnmuster PenCott GreenZone wirkt ausgezeichnet. (Foto: BM.I)
Zwei wesentliche Einschnitte für die „Cobra“ erfolgten in diesem Jahrhundert. So verschmolzen in einer Polizeireform 2002 die beiden Wachkörper Polizei und Gendarmerie zur Polizei. Damit einher ging auch eine Zusammenlegung der bis dahin in Österreich bestehenden 23 polizeilichen Spezialeinheiten: das GEK Cobra, die Mobilen Sondereinsatzkommandos der Bundespolizeidirektionen (MEK), die Sondereinsatzgruppen des Landesgendarmeriekommandos (SEG) und die Einsatzeinheiten der Gendarmerie (EE) fusionierten zum Einsatzkommando Cobra.
Neben der Cobra (hinten) gehört die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) zu den weltberühmten Polizei-Spezialeinheiten aus Österreich. Die WEGA ist die älteste polizeiliche Spezialeinheit Österreichs und untersteht direkt der Landespolizeidirektion Wien. (Foto: BM.I)


2013 gab es eine weitere umfassende Organisationsreform. Seither sind die bis dahin unabhängig voneinander organisierten Spezialverwendungen des BM.I unter der Bezeichnung  „Einsatzkommando Cobra/Direktion für Spezialeinheiten“ (EKO Cobra/DSE) vereint. Neben dem EKO Cobra zählen hierzu vor allem der Entschärfungsdienst (ESD) die Observationskräfte und das Operative Zentrum Ausgleichsmaßnahmen (O-AGM; auf Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität und illegaler Migration spezialisiert) Hintergrund:
„Das EKO Cobra/DSE bündelt somit mehrere Kompetenzen und ermöglicht eine optimierte Nutzung operativer Ressourcen der kriminalpolizeilichen Observation des Bundeskriminalamts, der staatspolizeilichen Observation des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, des Entschärfungsdienstes und des Einsatzkommando Cobra. Darüber hinaus werden die dienstrechtlichen und administrativen Belange des Operativen Zentrums  Ausgleichsmaßnahmen (O-AGM) übernommen.“ (Zitat BM.I)

Das heutige EKO Cobra/DSE gliedert sich in ein Referat für Stabsangelegenheiten sowie in drei Abteilungen. Die Abteilung 1 ist für Budget-, Organisations- und Ressourcenangelegenheiten zuständig. Die Abteilung 2 vereint die 2013 neu übernommenen Spezialeinheiten und ist für die Ausbildung (sowohl des EKO Cobra, als auch der Spezialeinheiten) und die technische Unterstützung der Einsatzkräfte verantwortlich.
Fallschirmspringer mit Flagge des Tätigkeitsabzeichens bei einem Demonstrationssprung (Foto: BM.I)

Der operative Teil der EKO Cobra befindet sich organisatorisch in der Abteilung 3.


Zu den Aufgaben gehören unter anderem:
Planung, Vorbereitung und Durchführung von operativen Einsätzen zur Bekämpfung von terroristischen Organisationen und Bewältigung von terroristischen Bedrohungslagen; Planung, Vorbereitung und Durchführung von sicherheits- und kriminalpolizeilichen Einsätzen, wenn auf Grund ihrer Eigenart im Zusammenhang mit Täterverhalten oder Tatmittel der Einsatz besonders ausgebildeter und ausgerüsteter Spezialkräfte im Verband erforderlich ist und/oder nach dem Wesen und Art der Amtshandlung Fähigkeiten, Kenntnisse oder Ausrüstung erforderlich sein könnten, die den örtlichen Kräften nicht zur Verfügung stehen; Sicherstellung des vorbeugenden Schutzes gemäß § 22 Abs. 1, Z 2 und 3 SPG [österreichisches Sicherheitspolizeigesetz; JPW] bei erhöhter Gefährdungslage; Bewältigung von Sonderlagen im Ausland sofern österreichische Staatsangehörige betroffen sind; Abschiebungen auf dem Luftweg. (Zitat BM.I)


Das EKO Cobra verfügt über fünf Standorte: Wiener Neustadt, Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Dazu kommen die – verwaltungstechnisch an Graz, Linz und Innsbruck angebundenen – operativen Außenstellen in den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Vorarlberg.
„Somit ist jedenfalls sichergestellt, dass das gesamte Bundesgebiet innerhalb von 70 Minuten von Kräften der Cobra erreicht werden kann. Diese Zeitspanne stellt im internationalen Vergleich einen absoluten Spitzenwert an schneller Verfügbarkeit von Sondereinsatzkräften dar.“ (Zitat BM.I)
Auf jedem Standort des EKO Cobra wiederum gliedert sich die Einsatzabteilung in vier Einsatzmodule, an den operativen Außenstellen in zwei Einsatzmodule.
Standorte des EKO Cobra (Quelle: BM.I)

Die aktuelle Einsatzstatistik für 2016: Unter anderem 1028 operative Täterlagen, 2050 Personenschutzdienste und mehrere tausend Flugsicherungen. Insgesamt wurden von den Einsatzkräften der „Cobra“ mehrere Tausend Anforderungen und Routinedienste bearbeitet und durchgeführt.
Der S&T-Blog gratuliert der „Cobra“ ganz herzlich zum Jubiläum und wünscht viel Erfolg, Fortune und immer eine gesunde Rückkehr aus den Einsätzen!
www.bmi.gv.at

Ulrich K. Wegener (1929 - 2017) - ich hatt' einen Kameraden

$
0
0
Sankt Augustin (ww) Der „Held von Mogadischu“ ist tot. Wie heute bekannt wurde, verstarb Ulrich K. Wegener Ende Dezember 2017 im Alter von 88 Jahren.
Ulrich K. Wegener (Foto: Jan-P. Weisswange)
Mit dem „General“ verlässt uns eine lebende Legende. 1929 im brandenburgischen Jüterbog als Sohn eines Offiziers geboren, waren Kindheit und Jugend von preußischen Idealen geprägt. Bescheidenheit, Ritterlichkeit, Pflichtbewußtsein  und für seine Überzeugungen einzustehen - diese Tugenden zeichneten Wegener Zeit seines Lebens aus.
Mit dem DDR-Regime legte sich der damalige Student an. Er wurde wegen „gesellschaftsfeindlicher Tätigkeit“ 1950 inhaftiert. 1952 floh Wegener nach Westdeutschland. Dort begann er seine Karriere in der Bereitschaftspolizei Baden-Württemberg. 1958 wechselte er in die Offizierlaufbahn des Bundesgrenzschutzes(BGS) und durchlief dort mehrere Verwendungen, unter anderem als Hundertschaftsführer. Nach dem Stabsoffizierlehrgang war er 1970 Verbindungsoffizier beim Bundesminister des Innern. Mit dem damaligen Minister Hans-Dietrich Genscher wurde er Augenzeuge des Olympia-Attentats im September 1972. Nach der mißglückten Geiselbefreiungsaktion in Fürstenfeldbruck konnte er Genscher davon überzeugen, beim Bundesgrenzschutz eine neuartige Antiterroreinheit aufzustellen. Noch im gleichen Monat – am 26. September 1972 – erging die entsprechende Weisung, Wegener wurde der Gründungskommandeur dieser neuen Grenzschutzgruppe 9.
Der Kommandeur bei einer Ausbildungsbesprechung, 1970er Jahre (Foto: Bundespolizei)


Er leistete viel Pionierarbeit und knüpfte enge Verbindungen zu befreundeten internationalen Einheiten. 1977 führte er erfolgreich die „Operation Feuerzauber“ am Horn von Afrika. Wegener und seine Männer befreiten alle 86 Geiseln aus der von palästinensischen Terroristen nach Mogadischu entführten Lufthansa-Maschine „Landshut“ ohne eigene Verluste. 1980 übergab Wegener die GSG 9 an seinen Nachfolger Klaus Blätte. Er selbst war zuletzt Kommandeur des Grenzschutzkommandos West.
Der "General" in den 1980er Jahren. (Foto: Bundespolizei)
Nach seiner Pensionierung engagierte sich „der General“ u. a. mit seiner Firma “Special Security Consult“ als Sicherheitsberater. Ebenso hielt er sicherheitspolitische Vorträge und behielt sowohl die nationalen als auch internationalen Entwicklung im Bereich der Spezialeinheiten im Blick. Erst vor wenigen Monaten erschien seine Autobiographie. Bis zuletzt unterhielt er enge Verbindungen zu „seiner Truppe“, der GSG 9.
Juli 2017: Ulrich K. Wegener signiert sein Buch für die Künstlerin Gabriele von Lutzau, 1977 Stewardess an Bord der "Landshut" (Foto: Jan-P. Weisswange)

Ulrich K. Wegener hinterlässt zwei Töchter. Ihnen und ihren Familien gilt unser tiefes Mitgefühl. Wir verneigen uns vor dem Helden von Mogadischu. Herr General, wir werden Sie vermissen! Danke für Ihren Dienst!



Jan-Phillipp Weisswange

Brown Berets - neue Kopfbedeckung für die USAF Combat Aviation Advisors

$
0
0
Duke Field, Florida/USA (ww) Die Combat Aviation Advisors des 919th Special Operations Wing tragen seit dem 6. Januar offiziell das braune Barett als Erkennungszeichen. Im Rahmen einer Feierstunde übergab der Kommodore des Air Force Special Operations Command, Lieutenant General Brad Webb, die neue Kopfbedeckung an die „Air Commandos“.
Air Commandos des 919th Special Operations Wing mit der neuen Kopfbedeckung. (Foto: U.S. Air Force)
Zugleich hob er den besonderen Wert des neuen “Combat Aviation Advisor- Baretts“ als Ehre und Privileg und als kulturelles Symbol hervor: „Ich kann Ihnen sagen, welche Erwartungen ich mit dem Anblick eines braunen Barettes verknüpfe. Ich erwarte, einen kulturellen Experten zu sehen – einen, der ein völliges Verständnis von Gebräuchen, Kultur und Lebensweise einer Gastnation hat. Ich erwarte, einen Experten für streitkräftegemeinsame Kampfoperationen zu sehen – einen Experten für unsere Art der Kriegführung und die Weise der Kriegführung unserer Partnernation. Ich erwarte von unseren Angehörigen die Reife, beides miteinander in Einklang zu bringen.“ Combat Avivation Advisors haben den Auftrag, weltweit  streitkräftegemeinsame Spezialkräfte-Aktivitäten durch, mit und von befreundeten Luftstreitkräften durchzuführen. Die Barettfarbe soll fruchtbaren Boden symbolisieren und den Träger der Kopfbedeckung daran erinnern, dort Potential zu erkennen, wo andere nur Kargheit sehen.
Das Barett hat insbesondere bei den Kameraden der US-Streitkräfte eine besondere Tradition als Kopfbedeckung für Spezialkräfte. Die berühmten „Green Berets“ erhielten ihr grünes Barett einst von US-Präsident John F. Kennedy. Bevor die U.S. Army das schwarze Barett 2001 querschnittlich für alle Truppengattungen einführte, war dieses nur den Rangers vorbehalten. Diese wechselten mit der viel kritisierten Barettinflation zu sandfarben. Das bordeauxfarbene Barett dient als Kopfbedeckung für Luftlandeeinheiten der U.S. Army sowie für die Kampfretter der U.S. Air Force. In der Air Force tragen zudem Sicherungssoldaten (marineblau), Combat&Control-Personal (korallenrot), SERE-Spezialisten (grau), Luftlande-Meteorologen (grau) sowie Tactical Airlift Liaison Personal und Tactical Air Command and Control-Specialists (schwarz) Barette.


Der S&T-Blog gratuliert den Air Commandos zu ihrem neuen Barett und wünscht allezeit viel Soldatenglück und "Many Happy Landings"!


http://www.919sow.afrc.af.mil/



Polizei Bayern führt SFP9 TR als neue Dienstpistole ein

$
0
0
München (ww) Bayern führt als neue Dienstpistole seiner Polizei die Heckler&Koch SFP 9 TR ein. Das teilte der bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Hermann, heute (12.01.2018) im Rahmen einer Pressekonferenz mit.
Die HK SFP9 TR wird ab Herbst 2018 an die bayerischen Kolleginnen und Kollegen als neue Dienstpistole ausgegeben.
(Foto: STMI Bayern)

Rund 40.000 Waffen und Zubehör will der Freistaat bis Ende 2019 beschaffen, um seine derzeit 34.000 waffentragenden Schutzleute auszurüsten. In dem Kontingent befinden sich zusätzliche Waffen für die künftig als Verstärkung eingestellten weiteren Polizeivollzugsbeamten (insgesamt 2.000 neue Stellen), Reservewaffen, Trainingswaffen und Schnittmodelle für die Ausbildung sowie weiteres Zubehör. Zudem sollen die polizeieigenen Waffenwerkstätten nachgerüstet werden. Insgesamt rechnet Hermann mit Kosten in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro.
Die SFP9, eine Schlagbolzenschlosspistole mit Polymer-Griffstück im Kaliber 9 x 19 mm, löst die bisher geführte HK P7 ab. Die Griffspannerpistole im gleichen Kaliber trat 1979 in bayerische Dienste und war ebenso in Niedersachsen, Sachsen, bei der GSG 9 und bei den Personenschützern der Feldjägertruppe Standardwaffe. Die sehr präzise, aber ausbildungsintensive Waffe wird jedoch  seit 2008 nicht mehr produziert und ist daher mittelfristig nicht mehr versorgbar.
Die bayerischen Schutzleute wählten - anders als die Berliner Kollegen - augenscheinlich die Variante der SFP9 TR mit Magazinhaltewippe statt Magazinhalteknopf. (Foto: STMI Bayern)
Wesentliche Anforderungskriterien für die neue Dienstpistole waren neben der höheren Magazinkapazität ein möglichst geringes Gewicht, eine einfache und sichere Bedienung sowie ein auf die jeweilige Handgröße des einzelnen Polizeibeamten flexibel anpassbares Griffstück.
Die SFP9 TR durchlief mit weiteren Mitbewerbern seit Frühjahr 2017 ein Auswahlverfahren. „Wie bei der neuen Dienstkleidung war uns auch bei der Entscheidung zur neuen Dienstpistole die Meinung unserer Polizistinnen und Polizisten sehr wichtig“, so Herrmann. „Die Dienstpistole ist im Ernstfall die 'Lebensversicherung' unserer Beamtinnen und Beamten.“ Deshalb hat Herrmann im Frühjahr 2017 eine mit Experten besetzte Projektgruppe der Bayerischen Polizei unter Leitung des oberfränkischen Polizeipräsidenten Alfons Schieder eingesetzt.
Der bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Hermann (M.) bei der Pressekonferenz, links Polizeipräsident Alfons Schieder, Leiter der Projektgruppe. (Foto: STMI Bayern)
Unter anderem testeten mehr als 1.100 Kolleginnen und Kollegen aus allen Einsatzbereichen der Bayerischen Polizei in den vergangenen Monaten die in Frage kommenden Modelle intensiv. Das Ergebnis floss mit einer Gewichtung von mehr als 50 Prozent in die Entscheidung für die neue Dienstpistole ein. Zusätzlich wurden die Waffen von Experten und Technikern intensiv geprüft.
In den nächsten Wochen beginnt eine Ausschreibung für ein zugehöriges Holster und weiteres Zubehör. „Auch hier planen wir intensive Tests und eine großangelegte Einbindung unserer Polizistinnen und Polizisten“, so der Minister. Vor allem gehe es um Aspekte wie die Sicherung gegen ein Entreißen der Waffe, Tragekomfort, eine qualitativ hochwertige Verarbeitung und zahlreiche weitere Anforderungen. Sobald im Herbst 2018 die passende Kombination feststeht, wird laut Herrmann die Auslieferung an die neuen Polizistinnen und Polizisten in Ausbildung beginnen, damit sie von Anfang an mit der neuen Waffe trainieren können. Im Anschluss wird bis Ende 2019 Zug um Zug die komplette Bayerische Polizei umgestellt und intensiv an der neuen Waffe geschult.
Seit ihrem Marktantritt Anfang 2015 konnte die SFP9 TR im deutschen Behördenbereich einige Erfolge feiern. Zu den weiteren deutschen Nutzern zählen Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und der Freistaat Sachsen. Die Magazine der SFP9 TR sind darüber hinaus identisch mit jenen der HK P30, welche in unterschiedlichen Versionen bei der Bundespolizei, der Bundeszollverwaltung und der Landespolizei Hessen im Dienst steht.

Frankreich stellt erste C-130J Super Hercules in Dienst - Deutschland folgt 2021

$
0
0
Orléans-Bricy/Frankreich (ww) Die französische Armée de l’Air hat am 15. Januar offiziell die C-130J Super Hercules in Dienst gestellt. Das  von Lockheed Martin ausgelieferte Transportflugzeug gehört zur 62. Escadre de Transport. Das Geschwader wurde erst im September 2017 aufgestellt und gliedert sich in drei Staffeln:  die Escadron „Poitou“, die Escadron „Franche Comté“ und eine Wartungsstaffel.
Die C-130J hinter der Ehrenformation (Foto: Johannes Heyn/Luftwaffe)
Die C-130J hat bei einem Leergewicht von 37.274 kg eine Nutzlast von 19 Tonnen, kann 92 Passagiere oder 64 voll ausgestattete Fallschirmjäger oder sechs Paletten Material  transportieren. Die viermotorige Turboprop-Maschine erreicht eine Geschwindigkeit von 643 km/h, eine Flughöhe von  8.600 Metern (beladen; 12.000 Meter leer) und hat eine Reichweite von 3.300 Kilometern.
An der Übergabe in Orleans nahmen Generalleutnant Erhard Bühler, Abteilungsleiter Planung im Bundesministerium der Verteidigung, und der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, teil. Aus gutem Grund: Ab 2021 wollen Deutschland und Frankreich insgesamt zehn Flugzeuge dieses Typs im französischen Évreux gemeinsam betreiben. Vorgesehen sind gemeinsame Cockpitbesatzungen ebenso wie gemischte Teams am Boden. Frankreich erhält insgesamt vier Super Hercules - zwei C-130J-30 und zwei Luftbetankungsflugzeuge KC-130J. Die ab 2021 zulaufenden sechs deutschen Maschinen – drei davon in der Tanker-Version – sollen zeitgleich die Transall C-160 ersetzen.  „Ich bin froh, dass nun der erste Schritt zum Aufbau eines gemeinsamen Verbandes getan wird“, so der Inspekteur der Luftwaffe, Karl Müllner. „Die C-130J wird die Lücke schließen, die mit der Außerdienststellung der in die Jahre gekommenen Transall entsteht.“  Die C-130J soll vor allem für den geschützten, taktischen Lufttransport oder bei nationalen Evakuierungsoperationen zum Einsatz kommen. Frankreich zählt seit 1987 zu den Nutzern der C-130 Hercules-Familie. Damals stellte die Armée de l’Air die C-130H in Dienst. Die neuen C-130J werden mit der bestehenden Hercules-Flotte betrieben.  Deutschland wird ab 2021 erstmals Hercules-Nutzer. Die C-130 steht derzeit bei 68 Nationen im Dienst, 16 betreiben gegenwärtig die Variante C-130J.  Bisher ebtstanden über 2.500 C-130-Flugzeuge aller Typen, von der C.130J wurden bisher über 330 bestellt oder ausgeliefert.


www.lockheedmartin.com

Die Spezialkräfte der Bundeswehr - strategische Hochwertinstrumente

$
0
0
Berlin (ww) Militärische Spezialkräfte – Special Operations Forces (SOF) – sind operative bzw. strategische Hochwertinstrumente. Zu den wesentlichen Voraussetzungen ihres Einsatzerfolges gehören das richtige Personal, moderne Ausrüstung, politischer Wille, SOF einzusetzen, und entsprechende Rückendeckung sowie Geheimhaltung. Ein mit schwarzen Balken gespicktes "Factsheet" zum deutschen Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr - erstellt durch die facebook-Redaktion der Bundeswehr - sorgte heute (24- Januar 2018) im Netz für Heiterkeit. Ich nehme das gerne zum Anlass, hier einen noch recht aktuellen Artikel aus der ES&T 9/2017 zu publizieren. Er betrachtet die Thematik deutsche Spezialkräfte etwas ausführlicher.
"Factsheet" der Bundeswehr-Facebook-Redaktion vom 24.01.2018. (Screenshot von Facebook)
Die Führungsorganisation der deutschen militärischen Spezialkräfte hat sich auf Grundlage der Weisung des Generalinspekteurs der  Bundeswehr vom 11. November 2016 (VS-NFD) weiterentwickelt. Die Spezialkräfte der Bundeswehr umfassen nun das Kommando Spezialkräfte (KSK) des Heeres in Calw, das Kommando Spezialkräfte (KSM) der Marine in Eckernförde sowie als neues Element die 4. Fliegende Staffel des Hubschraubergeschwaders 64 (4./HSG 64) der Luftwaffe in Laupheim dazu. Alle kooperieren eng miteinander und bilden die neuen Spezialkräfte der Bundeswehr (SpezKrBw).

Spezialkräfte erfüllen unterschiedlichste Aufträge. Das Spektrum ihrer Einsatzarten und Aufgaben umfasst unter anderem:

* Direct Action (DA; Kampfeinsätze gegen Ziele strategischer und/oder operativer Bedeutung);
* Special Reconnaissance (SR; Spezialaufklärung = Gewinnen von Schlüsselinformationen für die strategische und operative Führungsebene);
* Military Assistance (MA, Zusammenarbeit und Ausbildungsunterstützung bei Sicherheitskräften in Partnerstaaten);
* Schutz eigener Kräfte auf Distanz und von Personen in besonderer Lage;
* Hostage Rescue & Recovery (HRR, auch HRO = Hostage Rescue Operations; Retten und Befreien von Personen aus Gefangenschaft, Geiselnahme oder terroristischer Bedrohung);
* Counterterrorism (CT; offensive Maßnahmen zur Abwehr terroristischer Bedrohung und Kampf gegen subversive Kräfte);
* Unconventional Warfare (UW; unkonventionelle Kriegführung);
* Covert Operations (verdeckte Operationen im Aufgabenspektrum der Streitkräfte).

Die Einsatzaufgaben sind weltweit und in allen Klimazonen zu erfüllen – oftmals in schwer zugänglichem und/oder vom Gegner kontrollierten Gebiet bzw. in feindlicher Umgebung. Wesentliche Erfolgsfaktoren für Spezialkräfteeinsätze sind Geheimhaltung, gute Aufklärung und Einsatzplanung sowie Entschlossenheit, Schnelligkeit und Präzision.

Spezialkräfte können sich bei ihren Einsätzen auf Unterstützungskräfte sowie die „Linientruppe“ abstützen. International hat sich eine dreistufige „Rangordnung“ durchgesetzt – „Tier one“ bis „Tier three“. Bei der Bundeswehr bilden die erste Stufe („Tier one“) die Kommandos, die Kampfschwimmer und die Kräfte der 4./HSG64 bzw. der Einsatzverbund Spezialkräfte. „Tier „two“ sind dann Kräfte zur direkten taktischen Unterstützung. Hierzu zählen in Deutschland beispielsweise die EGB-Kräfte der Fallschirmjägerregimenter (EGB = Erweiterte Grundbefähigung). „Tier three“ sind dann sonstige Kräfte zur Unterstützung, etwa Feldjägerkräfte, Operative Information, oder Feldnachrichtentruppe.

Das Kommando Spezialkräfte (KSK)
1996 aufgestellt, bildet das KSK den größten Spezialkräfteverband der Bundeswehr. Der Kommandeur KSK ist zugleich General Spezialkräfte. Als solcher ist er auch für die Zukunftsentwicklung der Spezialkräfte des Heeres und weiterer Elemente des Einsatzverbundes Spezialkräfte zuständig.
Ausrüstung und Erscheinungsbild des KSK haben sich seit der Aufstellung 1996 stetig weiterentwickelt. (Foto: KSK)

Das KSK gliedert sich in Stab, Einsatzkräfte, Spezialunterstützungskräfte, den Bereich Einsatzkräfte Ausbildung sowie in den Bereich Weiterentwicklung.

Der Stab unterstützt den Verband administrativ in dessen Rolle als Leitverband sowie als Truppensteller von Einsatzverbänden Spezialkräfte Heer. Er verfügt über ein Dezernat Air Land Integration (SOF ALIC). Dieses ist für Luftunterstützung, Joint Fire und Personal Recovery zuständig und macht den Stab mit anderen NATO SOF-Einsatzstrukturen interoperabel.

Geführt von dem Kommandeur Einsatzkräfte („kleiner Kommandeur“) gliedern sich die Einsatzkräfte im Grundbetrieb in vier Kommandokompanien, eine Spezialkommandokompanie und eine Spezialaufklärungskompanie. Die Kommandokompanien wiederum gliedern sich in Kommandozüge und diese in Kommandotrupps. Dazu kommt eine Teileinheit mit der Fähigkeit zur hochpräzisen Zielbekämpfung aus Distanz (Scharfschützen) und zur optronischen Spezialaufklärung sowie ein organisches Führungs- und Planungselement. Die Spezialkommandokompanie hält Kräfte für taktische Luftraumkontrolle (Combat Control), streitkräftegemeinsame Feuerunterstützung (Joint Fire Support) sowie Entschärfung (Counter IED und EOD) bereit. Die  Spezialaufklärungskompanie stellt Kräfte für spezifische Aufklärungsaufträge wie z. B. drohnengestützte technische und multispektrale Aufklärung oder CBRN-Detektion. Hinzu kommen Aufklärungssoldatinnen für „Female Engagement“-Aufträge in Einsatzgebieten mit besonderen kulturellen Umgebungen.

Der Kommandeur Unterstützungskräfte führt die Spezialunterstützungskräfte. Hierzu zählen die Versorgungskompanie, die Unterstützungskompanie, die Fernmeldekompanie und das Sanitätszentrum. Die Spezialunterstützungskräfte halten nicht nur den Grundbetrieb „am Laufen“, sondern unterstützen das KSK auch bei seinen Aufgaben als Leitverband. Im Einsatz werden sie direkt den Einsatzverbänden Spezialkräfte Heer unterstellt.

Der Bereich Einsatzkräfte Ausbildung leistet Auswahl sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die Führerausbildung im KSK. Ihm unterstehen das Einsatz- und Ausbildungszentrum Kommandokampf, die Gruppe Fachausbilder und das Schießausbildungszentrum.

Der Bereich Weiterentwicklung treibt die Weiterentwicklung der Heeres-Spezialkräfte voran. Er gliedert sich in die Dezernate Konzeption, Ausbildungskonzeption und Struktur sowie Rüstung. Dazu kommt ein Sonderdezernat mit Heeresflieger-, Luftwaffen- und Marinepersonal.

Rüstungsbedarf beim KSK
Hauptwaffensystem des KSK bleibt der Kommandosoldat. Derzeit gibt es jedoch einige wesentliche Beschaffungsvorhaben, mit denen dessen Kampfwert gesteigert werden soll:
- Mobilität: Hier geht es vor allem um Kleinfahrzeuge, ein neues Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug sowie ein taktisches Gleitfallschirmsystem;
- Sturmgewehr Spezialkräfte: Diese Langwaffe soll auf die besonderen Bedürfnisse der Kommandosoldaten im Hinblick auf Präzision und Zuverlässigkeit zugeschnitten sein. In Rede stehen eine leichte und eine schwere Ausführung in 5,56 x 45 mm und 7,62 x 51 mm. Das Auswahlverfahren für die leichte Variante entschied das HK416A7 für sich, welches als G95 eingeführt werden könnte.
- Nachtkampffähigkeit: Die Befähigung, bei Dunkelheit operieren zu können, stellt derzeit oftmals noch einen taktischen Vorteil dar. Allerdings holen selbst nichtstaatliche Gegner auf, da Nachtsichttechnik zunehmend verfügbar ist.
- „Soldier Systems“: alles weitere, was die Kampfkraft des Kommandosoldaten in den Fähigkeitskategorien Aufklärung, Wirkung, Schutz und Mobilität, steigern kann (z. B. Bekleidung, persönliche Ausrüstung, Funkgeräte etc.)
Bekleidung und Ausrüstung im neuen Multitarndruck (Foto: Bundeswehr)

Immer wieder steht ein eigener Beschaffungsprozess für Spezialkräfte zur Diskussion. In jedem Falle aber wird gefordert, daß sich die Beschaffungen des KSK innerhalb des „CPM nov“ beschleunigen ließen. Denn bei den üblichen Zeiträumen laufe man Gefahr, daß das zulaufende Gerät schon wieder veraltet sei – und gerade im Spezialkräfte-Bereich ergibt sich ein schneller Modernisierungszyklus, um „up to date“ zu bleiben.

Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM)
Kampfschwimmer sind die ältesten Spezialkräfte der Bundeswehr! Der Marine zugeordnet, unterstützen sie durch Spezialoperationen im maritimen Umfeld die Einsätze der deutschen Streitkräfte. Auch Unterstützungen bei HRO gehören zu ihrem Aufgabenbereich. Die ersten Spezialkräfte, die während der Entführung des Containerschiffs „Hansa Stavanger“ im April 2009 im indischen Ozean vor Ort waren, war ein Einsatzteam der Kampfschwimmer. Der Einsatzraum der triphibisch ausgebildeten Marinesoldaten verbindet See, Luft und Land.

Der 50. Geburtstag der Kampfschwimmerkompanie am 1. April 2014 brachte einen organisatorischen Einschnitt mit sich. Seither gehören die Männer mit dem charakteristischen Sägefisch vor dem Fallschirm zum „Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM)“. Aus- und Weiterbildung, Versorgung und Unterstützung und damit der komplette Einsatz liegen seither in den eigenen Händen des neuen Verbandes.
Die Kampfschwimmer - die ältesten Spezialkräfte der Bundeswehr! (Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert)
Das KSM umfasst neben Stab und Kampfschwimmerkompanie noch die Gruppe Ausbildung und einen Unterstützungsbereich. Die Kampfschwimmerkompanie gliedert sich in ein Führungselement, die drei Einsatzteams I bis III und drei weitere Einsatzgruppen: Land, Luft, See.

Zum Unterstützungsbereich gehört das Spezialoperationen Bootsteam (SBT) für die Verbringung auf See. Das in der Marine einzigartige Special Operation Medical Support Team (SOMST) leistet ganz vorne direkte medizinische Unterstützung. Ein Fernmeldebereich stellt die Kommunikation sicher. Die Einsatzgruppe Luft ist für die Unterstützung des vertikalen Eindringens zuständig. Der Versorgungs- und der Instandsetzungsbereich sorgen für Nachschub und Einsatzfähigkeit.
Annäherung mit Unterwasser-Scooter (Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert)

Die Ausbildung zum Kampfschwimmer erstreckt sich auf bis zu drei Jahre. Sie umfasst nicht nur das militärische Tauchen sondern auch spezifische Schieß-, Einzelkämpfer-, Fallschirmsprung- und Sprengausbildung. Dazu kommen Boots- und Kajakausbildung, Fremdwaffenschulungen, Fahrtraining und vieles mehr. Weiterhin erfolgen Spezialisierungen Scharfschütze, Fernmelder, Forward- Air Controller, Spreng- und Zugangstechniker oder Rettungssanitäter. Die Ausbildung erfolgt weltweit und in enger Kooperation mit nationalen und internationalen Spezialkräften.
Für die übrigen Kräfte der einstigen Spezialeinsatzkräfte der Marine (SEKM) – die Minentaucher- und die Boardingkompanie – markiert der 1. April 2014 ebenfalls einen neuen Abschnitt in ihrer Geschichte. Sie unterstehen seither dem neu aufgestellten Seebataillon, einem der größten Verbände der Deutschen Marine. Zu den rund 800 Soldaten zählen neben Minentauchern und Boardingsoldaten auch die Marineschutzkräfte sowie Aufklärungskräfte einschließlich Scharfschützen.

4./Hubschraubergeschwader 64 
Seit 11. November 2016  gehört die 4. Fliegende Staffel des Hubschraubergeschwaders 64 (HSG 64) im baden-württembergischen Laupheim ebenfalls zu den Spezialkräften der Bundeswehr.
Das HSG 64 mit seinen Standorten Laupheim und Schönewalde/Holzdorf ist einer der jüngsten Verbände der Luftwaffe. Der teilstreitkraftübergreifende Lufttransport von Personal und Material im nationalen und multinationalen Bereich bildet seinen Hauptauftrag. Weiterhin ist es für die Planung, Steuerung, Durchführung und Überwachung von der Rettung von Personal (Personnel Recovery/PR) und für die Unterstützung von Spezialkräften zuständig. Dazu kommen die medizinische Evakuierung (Medical Evacuation/MedEvac) und militärische Evakuierungsoperationen (Military Evacuation Operations/MilEvacOp) im taktischen, operativen und strategischen Einsatzspektrum. Weiterhin ist das Geschwader für die fliegerische Aus- und Weiterbildung sowie die taktische Einsatzausbildung auf den Waffensystemen CH-53 GA/GS und H145M LUH SOF verantwortlich.
Die Bundeswehr hat 15 Maschinen des besonders auf die Bedürfnisse von Spezialkräften zugeschnittenen H145M LUH SOF beschafft. LUH SOF steht für „Light Utility Helicopter (LUH) Special Operations Forces (SOF)“, also „Leichter Unterstützungshubschrauber für Spezialkräfte“. Er bildet das wesentliche Waffengerät der 4./HSG64 und unterstützt KSK und KSM. Erst am 26. Juni 2017 übergab Airbus Helicopters die letzten H145M LUH SOF an die Bundeswehr.

Fast Roping aus dem H145M (Foto: Bundeswehr/Johannes Heyn)
Bei der H145M handelt es sich um die militärische Version des bewährten zweimotorigen Zivilhubschraubers H145, der 2014 erstmals ausgeliefert wurde. Inzwischen hat die gesamte H145-Flotte es auf über 50.000 Flugstunden gebracht. Mit einem maximalen Abfluggewicht von 3,7 Tonnen kann die agile H145M für ein breites Spektrum an Aufgaben in den Bereichen Transport, Versorgung, Überwachung, Luftrettung, bewaffnete Aufklärung und medizinische Evakuierung verwendet werden. Die H145M LUH SOF der Bundeswehr sind ausgestattet mit einem Abseilsystem zur Verbringung von Spezialkräften, einem Hochleistungskamerasystem zur Aufklärung sowie Vorrichtungen zur Feuerunterstützung im Einsatz und ermöglicht damit den Spezialkräften eine breite Vielfalt an neuen Einsatzmöglichkeiten. Darüber hinaus bietet der neue Hubschrauber mit einem ballistischen Schutz sowie einer elektronischen Selbstschutzanalage ein hohes Maß an Sicherheit im Einsatz.

Der Hubschrauber wurde für Einsätze bei Tag und Nacht sowie unter widrigsten Umständen entwickelt. Der Antrieb erfolgt über zwei Turbomeca Arriel 2E Gasturbinen, die über das FADEC-System (full authority digital engine control) gesteuert werden können. Darüber hinaus ist der Hubschrauber mit der digitalen Avioniksuite Helionix ausgestattet und bietet damit neben einem innovativen Flugdatenmanagement auch einen leistungsfähigen 4-Achsen-Autopiloten, wodurch die Piloten in ihren Einsätzen erheblich entlastet werden. Ihre besonders niedrigen Geräuschemissionen machen die H145M zum leisesten Hubschrauber ihrer Klasse.

Mit dem Vorhaben H145M ging ein deutsches Rüstungsprojekt verhältnismäßig schnell in die Nutzungsphase. So hatte die Bundeswehr vor nicht einmal vier Jahren, im Juli 2013, als Erstkunde insgesamt 15 Maschinen bestellt. Bereits im Dezember 2015 konnte sie die ersten Exemplare im Empfang nehmen.  Mit der jetzt abgeschlossenen Auslieferung hat Airbus Helicopters das gesamte Programm im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen (rund 200 Millionen Euro) umgesetzt.

Einheitliche Führung
Spezialkräfte sind strategische Hochwertressourcen. Ihre Einsätze sind von strategischer und damit politischer Bedeutung. Daher stehen sie auch im Fokus des öffentlichen Interesses und der Medienberichterstattung. Der Einsatzerfolg von Spezialoperationen erfordert daher flache, effiziente und reaktionsschnelle Hierarchien – schnelle Wege vom politischen Entscheider zum Einsatzverband. Dazu kommt eine besondere Geheimhaltung – „Kenntnis nur wenn nötig“, lautet der Grundsatz. Weiterhin gelten gerade auf der taktischen Ebene besondere Führungsgrundsätze - „Spezialkräfte werden nur durch Spezialkräfte geführt!“. Allerdings sollen in jedem Einsatz, bei dem gleichzeitig Spezialkräfte und „Linientruppe“ eingesetzt sind, Synergieeffekte erzielt werden.

Die Bundeswehr verfügt über kein eigenes „Spezialkräftekommando“.  Der Erlass des Generalinspekteurs der Bundeswehr vom 11. November 2016 legt vielmehr fest, dass das Einsatzführungskommando der Bundeswehr (EinsFüKdoBw) die streitkräftegemeinsame Führungseinrichtung der Spezialkräfte der Bundeswehr auf der operativen Ebene wahrnimmt. Darüber hinaus sind die Spezialkräfte der Bundeswehr durch diesen Erlass des Generalinspekteurs für den Einsatz dem Befehlshaber EinsFüKdoBw neuerdings durchgehend unterstellt. Er verantwortet die Zukunfts- und Fähigkeitsentwicklung der Spezialkräfte der Bundeswehr – quasi aus der „Joint-Perspektive“

Hierzu verfügt das EinsFüKdoBw über eine eigene Abteilung Spezialoperationen. Sie untersteht direkt dem Befehlshaber EinsFüKdoBw und plant und führt Operationen der Spezialkräfte der Bundeswehr in seinem Auftrag. Die Abteilung verfügt über eine eigene Stabsstruktur, welche alle erforderlichen Fähigkeiten gesondert vom EinsFüKdoBw abbildet, kann aber natürlich auf dieses zurückgreifen und Synergieeffekte nutzen. Weiterhin ist die Abteilung auf Grundlage eines Single Point of Contact (SPOC)-Netzwerks hervorragend streitkräftegemeinsam, ressortübergreifend und international vernetzt. Dies verkürzt die Reaktionszeit und erweitert den Handlungsspielraum der eigenen Kräfte und Mittel.

Ausblick
Die sicherheitspolitischen Lageveränderungen bringen zum Teil eine Neugewichtung des Aufgabenspektrums von Spezialkräften mit sich. So werden Aufgaben im Rahmen „klassischer Einsatzszenarien“ wie der Landes- und Bündnisverteidigung wieder an Bedeutung gewinnen. Als weiteres Betätigungsfeld kommt der Kampf gegen die Proliferation von Massenvernichtungswaffen  auf die Agenda. Diesem Szenario trug erst kürzlich die Lehrübung „Resolute Solution“ Rechnung.
Übung "Resolute Solution": Massenvernichtungswaffen werden gesichert und vernichtet (Foto: Bundeswehr/Jana Neumann)

Dabei stellten KSK, 4./HSG64 sowie Soldaten des ABC-Abwehrbataillons 750 und weiterer Einheiten einen Zugriff auf eine als Produktionsstätte für Kampfstoffe mißbrauchte Pestizidfabrik dar. Ebenso werden vermehrt Military Assistance-Einsätze durchzuführen sein, um terroristischen und weiteren Bedrohungen bereits fernab des eigenen Territoriums begegnen zu können. Spezialkräfte bleiben auch auf absehbare Zeit strategische Hochwertinstrumente. Die Weiterentwicklung der Führungsstruktur und die Erweiterung der SpezKrBw in den Bereich der Luftwaffe verbessert die Fähigkeiten und bietet der strategisch-politischen Ebene einen professionellen Leistungskatalog. Es braucht aber auch den politischen Willen, die Fähigkeiten der Spezialkräfte abzurufen.

Autor: Dr. phil. Jan-Phillipp „JP“ Weisswange, Oberstleutnant d. R. arbeitet als Referent Öffentlichkeitsarbeit in der wehrtechnischen Industrie. Dieser Artikel gibt ausdrücklich seine persönliche Meinung wieder. Dieser Beitrag erschien zuerst in der Europäischen Sicherheit&Technik 9/2017, S. 108 ff. Abdruck mit freundlicher Genehmigung. www.esut.de


     

Aimpoint Micro T-2 steigert die Kampfkraft der finnischen Streitkräfte

$
0
0
Malmö/Schweden (ww) Die finnischen Streitkräfte beschaffen das Aimpoint-Rotpunktvisier Micro T-2. Der schwedische Rotpunktoptik-Pionier hat einen entsprechenden Auftrag durch die Beschaffungsbehörde NATO Support and Procurement Agency (NSPA) erhalten, über die die Beschaffung läuft. Bis Ende 2018 liefert das Unternehmen eine große Zahl an Aimpoint Micro T-2 Rotpunktoptiken samt Transporttaschen aus. Sie sollen im Rahmen des Rüstungsprogramms „Taistelija („Kämpfer“) den Einsatzwert des modernisierten Sturmgewehrs 7.62RK62  steigern. Der Gesamtwert des Lieferauftrags beläuft sich auf 5,5 Millionen Euro.
Aimpoint Micro T-2 (Foto: Aimpoint)

Das Aimpoint Micro T-2 hat vier Nachtsicht- und acht Taglicht-Helligkeitsstufen. Es ist nutzerfreundlich, stabil, wasserdicht bis 25 Meter, sehr kompakt und wiegt nur rund 100 Gramm. Eine 3V-Lithiumbatterie des Typs CR2032 sorgt für bis zu 50.000 Betriebsstunden oder fünf Jahre Dauerbetrieb. Optiken dieses Typs sind bereits seit mehreren Jahren bei verschiedenen Streitkräften weltweit in Nutzung – der Verfasser dieser Zeilen nutzt das Micro T-2 zum jagdlichen und sportlichen Schießen. 
Aimpoint-Chef Lennart Ljungfelt: „Wir sind stolz, daß sich die finnischen Streitkräfte für unser Aimpoint Micro T-2 entschieden haben. Dieses Visier ist sehr zuverlässig und wir wissen, daß die gegenwärtigen Nutzer des Micro T-2 sehr zufrieden damit sind. Daher sind wir sicher, daß auch die finnischen Streitkräfte mit ihrer Wahl zufrieden sein werden.“
Weltweit sind derzeit mehr als 1,5 Millionen Aimpoint-Visiere in militärischer Nutzung. Erst letztes Jahr stellten die Schweden ihr neues Comp M5 vor, welches die Vorzüge des größeren M4 mit der Kompaktheit des Micro verbindet.
www.aimpoint.com

Schießen im schwedischen Schnee - H145M feuert erfolgreich lasergelenkte 70mm-Raketen

$
0
0
Älvdalen/Schweden, Donauwörth (ww) Der H145M von Airbus Helicopters hat lasergelenkte 70mm-Raketen erfolgreich verschossen. Dank des elektrooptischen Systems MX-15D von Wescam mit seinem integrierten Laser-Zielmarkierer erreichten die 70mm-Raketen des Typs FZ275 LGR von Thales auf Entfernungen bis zu 4.500 Meter eine Treffgenauigkeit von unter einem Meter.
Der H145M beim Schießen im skandinavischen Winter (Foto: Jerome Deulin, Airbus)
Während der Schießkampagne in den ersten Dezemberwochen auf der Schießbahn Älvdalen der schwedischen Beschaffungsorganisation herrschten extreme Witterungsbedingungen. Die guten Ergebnisse sieht Airbus als weiteren Meilenstein für sein HForce-System, welches die Kampfkraft des H145 steigern soll. Bereits im Oktober 2017 war die ballistische Schießkampagne in Ungarn erfolgreich verlaufen.

Die Qualifikation des ballistischen HForce soll bis Ende 2018 erfolgen, die des Systems mit den lasergelenkten Raketen ist für Ende 2019 vorgesehen. Insbesondere die Fähigkeit, lasergelenkte Raketen mit hoher Präzision und daher mit vermindertem Risiko für Begleitschäden ins Ziel zu bringen, gilt als eine Kernfähigkeit für die Feuerkraft moderner Streitkräfte in asymmetrischen Operationen.

www.airbus.com

Lesetipp: Uniformen und Abzeichen der Fallschirmaufklärer Kompanie 17 von Marco Leupi

$
0
0
Baden/Schweiz (ww) Die Schweiz ist das herausragende Beispiel dafür, wie ein Staat mit einem gemischten Wehrsystem über Jahrhunderte Wehrhaftigkeit, Aufwuchsfähigkeit und Durchhaltefähigkeit erreichen kann. Die Fallschirmaufklärer-Kompanie 17 – ein Eliteverband der eidgenössischen Streitmacht – steht im Mittelpunkt eines neuen Bildbandes von Marco Leupi.
Der großformatige Hardcover-Bildband hat das Fallschirmabzeichen auf dem Deckel eingeprägt. (Foto: JPW)
Das in der Erstauflage auf 717 Exemplare limitierte Buch beschränkt sich freilich nicht nur auf die offiziell am 1. Januar 1969 aufgestellte Fallschirmgrenadier Kompanie 17. Es erläutert unter anderem auch die Entwicklung der Schweizer Militäruniformen. Die Masse der Publikation nimmt dann die großformatige Bilderstrecke zur Uniformierung der Schweizer Fallschirmkompanie ein.
Auf Doppelseiten erklärt der Autor anhand freigestellter Fotografien originalgetreu eingekleideter Darsteller Uniformen und Ausrüstung. Zahlreiche Originalbilder aus dem Tages- und Gefechtsdienst ergänzen dieses Kapitel.
Nicht nur für den Uniform-Sammler bilden die großformatigen Aufnahmen...
...eine wahre Fundgrube (Fotos: JPW)
Ein weiterer Teil des Buches widmet sich den Abzeichen: Fallschirm-, Spezialisten-, Kompanie- und Jahrgangsabzeichen im Wandel der Zeit stellt der Autor vor. Dabei werden auch inoffizielle, Versuchsmuster und sogar Fälschungen behandelt. 
Das Buch behandelt auch die unterschiedlichen Abzeichen sehr ausführlich (Foto: JPW)
Da die ursprünglich zur Luftwaffe gehörige Fallschirmaufklärer Kompanie 17 gemeinsam mit den Aufklärungs- und Grenadierformationen der Armee dem Armee Aufklärungsdetachement 10 und Teilen der Militärpolizei zur neuen Truppengattung „Kommando Spezialkräfte“ zusammengefasst werden, nimmt dieses Thema einen weiteren, in die Zukunft blickenden Teil des Buches ein. So soll das schweizerische KSK ein sandgelbes Beret erhalten und als Truppengattungsabzeichen zwei gekreuzte Pfeile tragen.

Viele Augenzeugenberichte ehemaliger und aktueller 17er lockern die Lektüre auf.
Der Bildband ist für 49,00 Schweizerfranken zuzüglich Versandkosten über die homepage www.buch17.ch zu beziehen.

Marco Leupi: Schweizer Fallschirmkompanie. Uniformen und Abzeichen der 17er.  Baden 1/2017: Marco Leupi. 144 Seitem, durchgehend farbig bebildert. Erstauflage auf 717 Exemplare limitiert.

www.buch17.ch

Britisches Bekenntnis des Boxer-Konsortiums

$
0
0
München (ww) Das 8x8-Gefechtsfahrzeug Boxer gilt als ein heißer Kandidat für das Rüstungsvorhaben „Mechanised Infantry Vehicle (MIV)“ der British Army. Jetzt hat das Boxer-Konsortium, die ARTEC, mit den führenden britischen Verteidigungsunternehmen BAE Systems, Pearson Engineering und Thales UK Vereinbarungen zur Fertigung des Boxer unterzeichnet. Sollten  die britischen Streitkräfte den Boxer als MIV der nächsten Generation ausgewählen, werden somit mindestens 60 Prozent der Wertschöpfung und 100 Prozent der Endmontage des Fahrzeugs in Großbritannien erfolgen.
Der Boxer in Union-Jack-Lackierung auf der DSEI 2017 (Foto: JPW)
Die Investition von ARTEC in Großbritannien soll nach Schätzungen mindestens 1.000 Arbeitsplätze sichern oder schaffen. Der britische Partnerschaftsansatz sorgt dafür, dass britische Unternehmen vollständig in die Lieferkette des Fahrzeugs integriert sein werden. Neben Rolls Royce und Parker-Hannifin werden auch WFEL, ein Tochterunternehmen von Krauss-Maffei Wegmann (KMW), und weitere britische Tochterunternehmen der ARTEC Mutterkonzerne KMW und Rheinmetall an dem Projekt mitwirken.
Darüber hinaus beabsichtigt Rheinmetall im Rahmen des Programms den Bau eines modernen Fertigungs- und Integrationszentrums für gepanzerte Fahrzeuge in Großbritannien. Dieses Engagement sichert langfristig Kapazitäten für die Produktion und Instandsetzung von gepanzerten Fahrzeugen in Großbritannien.
Großbritannien spielte zwischen 1999 und 2004 eine wichtige Rolle bei Konstruktion, Entwicklung und Tests des Boxer. Bei einer Akquisition würde Großbritannien wieder die Rechte übernehmen, die es als ursprünglicher Projektpartner innehatte. Dies würde dem Boxer von dort aus auch Exportmöglichkeiten nach britischem Recht ermöglichen.
Der Boxer erfüllt alle zentralen Anforderungen seitens der britischen Armee. Seine hohe Beweglichkeit, sein großes Leistungsspektrum und der maximale Schutz für die Insassen des Fahrzeugs machen ihn zu einer idealen Lösung für die britische Armee. Mit rund 700 bereits ausgelieferten oder bestellten Fahrzeugen setzt der Boxer längst Maßstäbe für Fahrzeuge seiner Klasse in den europäischen NATO-Staaten. Zu den Boxer-Nutzerstaaten gehören neben Deutschland und den Niederlanden noch Litauen. Laut Medienberichten hat sich zudem Slowenien für den Boxer entschieden. In Australien befindet sich eine Boxer-Variante mit bemanntem Lance-Turm in der Endauswahl um das Radspähpanzerprojekt Land 400 Combat Reconnaissance Vehicle.


www.kmweg.de
www.rheinmetall.com

Bewegung beim STH - Rheinmetall und Sikorsky schicken CH-53K ins Rennen

$
0
0
Düsseldorf, Stratford, Connecticut/USA (ww) In das Vorhaben „Schwerer Transporthubschrauber (STH)“ der Bundeswehr kommt Bewegung. Mindestens 45 solcher Helikopter will die Luftwaffe ab 2023 einführen. Einige Wochen vor einer entsprechenden Informationsveranstaltung für interessierte Industrieunternehmen haben Rheinmetall und die zu Lockheed Martin gehörige Sikorsky Aircraft Corporation bekannt gegeben, bei dem Vorhaben zu kooperieren. Sie bieten der Bundeswehr den Schwerlasttransporthubschrauber CH-53K King Stallion an. Als weiterer STH-Bewerber gilt Boeing mit der CH-47F Chinook.
Die CH-53K King Stallion (Foto: Lockheed Martin)
Sikorskys neuer Schwerlasttransporthubschrauber CH-53K King Stallion hat seinen Jungfernflug am 27. Oktober 2015 in Florida absolviert. Er ist als Nachfolgegeneration für die bestehende CH-53E Super Stallion-Flotte des US Marine Corps (USMC) entwickelt worden. Das US Marine Corps wird die CH-53K als voll einsatzbereites Luftfahrzeug 2019 einführen. Zum Zeitpunkt der Auslieferung des ersten Hubschraubers an Deutschland wird die CH-53K über vier Jahre Einsatzerfahrung bei den Marines verfügen. Das US Marine Corps hat 200 Exemplare unter Vertrag genommen.
„Als strategischer Partner der Sikorsky Aircraft Corporation sind wir bei Rheinmetall überzeugt, der Luftwaffe mit der King Stallion das bestmögliche und modernste Luftfahrzeug als Nachfolger für die bewährte CH-53G anzubieten. Weiterhin stehen wir der Bundeswehr zur Seite, um eine kosteneffektive, nutzungsorientierte und absolut zuverlässige Lösung für die Einsatzbedürfnisse von heute anzubieten“, so Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG.
 „Sikorsky blickt auf eine 45 Jahre lange Geschichte hinsichtlich der Unterstützung der CH-53G-Flotte der deutschen Streitkräfte zurück. Wir würden uns freuen, der Bundeswehr mit Sikorskys neu entwickelter CH-53K für weitere 45 Jahre dienen zu dürfen“, so Dan Schultz, Geschäftsführer von Sikorsky. „Als gelernter CH-53-Pilot kann ich versichern, dass dieser Helikopter der leistungsfähigste Schwerlasthubschrauber ist, den wir je gebaut haben. Unsere CH-53K in Verbindung mit Rheinmetall als unserem Schlüsselpartner ist eine überzeugende Lösung für das STH-Vorhaben.“
Rheinmetall und die Sikorsky Aircraft Corporation streben außerdem an, das Team für dieses Vorhaben um weitere industrielle Partner zu verstärken. Ziel ist es, den deutschen Streitkräften eine Gesamtlösung bestehend aus den CH-53K-Hubschraubern sowie weiteren Leistungen bei Wartung, Instandsetzung, Ausbildung und Programmunterstützung anbieten zu können.


Nachtrag: Der ehemalige Marine Dan M. Schultz diente u. a. als Helikopterpilot (hier war er Kommodore der Marine Heavy Helicopter Squadron 461). Er nahm an der Evakuierungsoperation "Eastern Exit" im Jahre 1991 teil. Vom 2. bis zum 11. Januar 1991 evakuierte ein USMC-Einsatzverband mit CH-53E Super Stallion  insgesamt 281 Personen aus 31 Nationen aus der US-Botschaft in Mogadischu. 


www.rheinmetall.com
www.lockheedmartin.com

Iveco Defence liefert nächstes Los LAV an Norwegen

$
0
0
Bozen/Italien (ww) Iveco Defence hat das letzte Los von 62 Light Armoured Vehicles (LAV) an die norwegische Beschaffungsorganisation Norwegian Defence Material Agency (NDMA) übergeben.
Das Light Armoured Vehicle (LAV) von Iveco Defence (Foto: Iveco)
In die mittlerweile von Norwegen beschaffte vierte Generation des LAV flossen Einsatzerfahrungen mit dem bisherigen Light Multirole Vehicle (LMV) und weitere technische Neuerungen ein. Hierzu gehören eine modernere und leistungsfähigere Antriebswelle und eine neue Schutzbelüftungsanlage. Zudem wurde bei der Weiterentwicklung auf eine höhere Nutzlast, eine bessere Leistung und eine höhere Zuverlässigkeit Wert gelegt. Die Fahrgastzelle wurde im Hinblick auf Ergonomie und weitere Sitzplätze neu gestaltet. Ein Armaturenbrett der neuesten Generation und ein verbessertes Hardtop wurden ebenfalls verbaut. Durch diese Maßnahmen erhöht sich auch das nutzbare Innenraumvolumen. 
Iveco Defence ist mit seiner vielseitigen LMV-Familie sehr erfolgreich. Über 4.000 Stück wurden inzwischen an 13 Kundenländer geliefert. Zu diesen zählen neben Italien und Norwegen noch Albanien, Belgien, Großbritannien, Kroatien, Libanon, Österreich, Russland, Spanien, die Slowakei, Tschechien und Tunesien.

www.iveco.com

Neue Medipacks für Schutzleute in NRW

$
0
0
Düsseldorf (ww) Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hat die ersten 50 Medipacks an die Polizei übergeben. Bis Ende 2018 sollen insgesamt 10.000 dieser kompakten Taschen insbesondere an die Regeldienstkräfte ausgeliefert werden.
Inhalt der neuen Medipacks (Foto: Innenministerium NRW)
Die Medipacks enthalten alles zur Erstversorgung stark blutender Wunden:
* Tourniquet (Aderpresse zum Abbinden lebensbedrohlicher Blutungen)
* Chest-Seal-Pflaster
* Notfallbandage (sogenannte OLAES-Bandage zum sicheren Anlegen eines Druckverbandes und zur Wundtamponade)
* Erste-Hilfe Handschuhe
* Verbandpäckchen in unterschiedlichen Größen
* Schere
* Rettungsdecke
* Leitfaden zur Handhabung
* Dokumentationskarte
„Wenn wegen anhaltender Gefahr – etwa durch einen bewaffneten Täter – medizinische Hilfe nicht rechtzeitig möglich ist, werden unsere Polizistinnen und Polizisten zu Lebensrettern“, erklärte Reul. Gerade bei Schussverletzungen reichten herkömmliche Verbandsmaterialien nicht aus. „Mit den Medipacks bekommen unsere Streifenteams, was bei Spezialkräften längst Standard ist“, so der Minister.
Um im Ernstfall lebensbedrohliche Verletzungen zu erkennen und dann unter Stress auch handlungssicher mit Hilfe des Medipacks zu versorgen, werden die Polizistinnen und Polizisten speziell geschult. „Das Wissen, das dabei vermittelt wird, kann auch im Polizeialltag dabei helfen, Leben zu retten - zum Beispiel bei Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Personen“, betonte Reul.

Der Stückpreis der Taschen mitsamt Inhalt liegt bei rund 110 Euro.


BCBs neuer Body Armour - Kastell pro Aqua für maritime Spezialkräfte

$
0
0
Cardiff (ww) Unsere Freunde vom britischen Survivalspezialisten BCB International Ltd. haben einen neuen Plattenträger „Kastell pro Aqua“ vorgestellt.  Das flammhemmende und schnell trocknende Ausrüstungsstück ist besonders für den Einsatz bei maritimen Spezialkräften ausgelegt.
Der Kastell pro Aqua von BCB International (Foto: BCB)
BCB-Sprecher Philippe Minchin: „Der modulare Plattenträger Kastell Pro Aqua ist insbesondere für Aufträge wie Anlandungen an Küsten, Überqueren von Flüssen oder Boardingeinsätze designt worden. Er besteht aus flammhemmenden und schnell trocknenden Materialien. Er eignet sich besonders für amphibisch operierende Spezialkräfte.“

Zu den Neuerungen gehören ein in das Außenmaterial eingebrachtes PALS/MOLLE-System statt einer aufgenähter Bebänderung. Das soll zu einer besseren Tarnwirkung, Belüftung sowie schnellerem Wasserabfluss beitragen. Weiterhin ist ein Schnellabwurfsystem intergiert. Dieses lässt sich in fünf Sekunden lösen und in 20 Sekunden wieder zusammenfügen. Auf diese Weise lässt sich der Plattenträger beispielsweise für eine Erstversorgung schnell abnehmen und für die Evakuierung wieder anlegen. Modulare Kummerbunde, ein wasserfestes Futter mit Abstandshaltern sowie zurüstbare Schutzelemente für Leisten und Steißbein sind ebenfalls verfügbar.
Der Kastell Aqua Pro befindet sich derzeit bei einer europäischen Spezialeinheit im Trageversuch.

www.bcbin.com

Das COPAR-Shirt von Taunus-Taktik - durchdachtes Top-Secret-Textil

$
0
0
Taunus (ww) Taunus-Taktik ist bekannt für unkonventionelle Lösungen. Jetzt haben die Tüftler das COPAR-Shirt entwickelt. COPAR steht für Clandestine Operations, Pseudo Operations, Asymmetric Warfare and Reconaissance.
Das COPAR-Shirt in stilechter Umgebung (Foto: Taunus-Taktik)
Das beschreibt ziemlich genau das Aufgabenspektrum, wofür dieses Top-Secret-Textil designt wurde: Verdeckte Operationen, Pseudo-Operationen, asymmetrische Kriegführung und Aufklärung. Der S&T-Blog stellt das Bekleidungsstück hier weltexklusiv detailliert vor.

Leitgedanken:
Im Hinblick auf den Verwendungszweck ließen sich die Taunus-Taktik-Designer von folgenden Getsaltungskriterien leiten:
- Das Bekleidungsstück soll einen möglichst „univilen“ Charakter aufweisen und sowohl als ziviles als auch – bei Bedarf - militärisches Kleidungsstück durchgehen.
- Es soll ergonomisch ausfallen und viel Stauraum bieten.
- Es soll wie eine Feldbluse wahlweise in oder außerhalb der Hose getragen werden können.
- Es soll ein möglichst universell einsetzbares, aber schwer zuzuordnendes und zur Not noch zivil wirkendes Tarnschema aufweisen.
Vor diesem Hintergrund fiel die Wahl auf eine rhodesische Repro-Feldjacke von Fireforce-Ventures als Grundmaterial.
Ausgangsgröße: Eine rhodesische Feldjacke (Repro) von Fireforceventures (Foto: Taunus-Taktik)
Das dereinst von Di Cameron, Designerin bei David Whitehead Textiles in Salisbury/Rhodesien entwickelte Brushstroke-Tarnschema erwies sich schon in den 1970er Jahren als universell einsetzbar. Es stand zwischenzeitlich sogar beim US Marine Corps als Ablösung für das „Woodland-Muster“ in der Diskussion. Der Baumwollstoff ist robust und lässt sich gut nähen. Noch dazu orientiert sich die Jacke weitgehend am klassischen us-amerikanischen Battle Dress Uniform (BDU)-Schnitt. Das bietet ausreichend „Rohmaterial“ und Umgestaltungsspielraum, der sich zudem im SOF-Bereich bereits bewährt hat. Zudem fällt es "luftig" aus, so daß sich bei Bedarf eine Unterziehschutzweste dezent darunter tragen lässt.

Die Arbeitsschritte
Damit Herstellungsetiketten keine Hinweise auf die Herkunft der Bekleidung geben, trennt man sie heraus.
Heraustrennen der Herstellerhinweise (Foto: Taunus-Taktik)
Für diejenigen, die die Pflegehinweise auf den Etiketten vermissen: Waschen taktischer Bekleidung bleibt idiotensicher. Einfach die Klamotten auf links drehen und mit dem 40 Grad Bunt-Programm der Maschine waschen. Keine Aufheller verwenden. Permethrin-behandelte Bekleidung gesondert von der übrigen Wäsche waschen.
Der nächste Schritt betrifft das Gewinnen von Rohmaterial. Mit dem Nahttrenner vorsichtig die beiden unteren Schoßtaschen sowie den Stifteköcher auf dem linken Ärmel entfernen.
Abtrennen der Schoßtaschen und des Stifteköchers (Foto: Taunus-Taktik) 
Die Schoßtaschen wandern als abgewinkelte Taschen auf die Ärmel. Die abgetrennten Elemente mit Stecknadeln fixieren und den zweckmäßigen Sitz durch Anprobe überprüfen.
Fixieren der Oberarmtasche und des Stifteköchers (Foto: Taunus-Taktik)
Der Stifteköcher kommt auf den linken Unterarm, nach dem Vorbild des us-amerikanischen ACU-Shirts. Auch hier mit Stecknadeln arbeiten (Linkshänder setzen den Köcher bitte auf den rechten Unterarm).
Braucht die COPAR-Feldbluse Flauschflächen, z. B. für Patches? Im Hinblick auf ihre Verwendungszwecke eigentlich nicht. Und schon gar keine übertrieben große. Für den Fall, daß dennoch taktische oder Erkennungszeichen im Rahmen eines Zugriffs oder der Exfiltration getragen werden sollen, brachte Taunus-Taktik jedoch über jede Oberarmtasche eine kleine Klettfläche an.
Jeweils mittig über der linken und rechten Oberarmtasche sitzt eine dezente Flauschfläche (Foto: Taunus-Taktik)

Der Stifteköcher am Unterarm nimmt bequem zwei Schreiber auf und hält sie griffbereit.
Durch den angenehmen Ziehwinkel lassen sich die Stifte schnell entnehmen und wieder versorgen (Foto: Taunus-Taktik)
Weiterhin überlegte das Design-Team, die Schulterklappen zu entfernen. Das geht einfach: Naht auftrennen, Schulterklappe raus, Naht wieder zu, Knopf weg. Aber vor allem im Hinblick auf Pseudo-Operations erscheinen diese Elemente sinnvoll. So lassen sich beispielsweise fremde Dienstgradabzeichen anlegen.
Barett und Dienstgradschlaufe eines Lieutenant-Colonels des südturgusischen Commando d'Intervention de la Gendarmerie Nationale (CIGN). (Foto: Taunus-Taktik) 
Auf diese Weise stiftet man beim Gegner Verwirrung und gewinnt wertvolle Zeit. Natürlich sollten in diesem Falle passende Beinkleider, Kopfbedeckung und weitere Accessoires das Outfit ergänzen.
Im Hinblick auf das zivile Erscheinungsbild stören die Schulterklappen ebensowenig wie das Tarnschema. Das beweist der Vergleich zu einem konventionellen Hawaiihemd aus einem österreichischen (!) Modehaus.
Das COPAR-Shirt (unten) im Vergleich zu einem klassischen Hawaii-Hemd. (Foto: Taunus-Taktik)
Beide schmucken Textilien lassen sich beispielsweise vortrefflich bei dem Sonderkurs „Pistole Hawaii“ der Akademie 0/500 einsetzen.



Fazit und Ausblick
Mit dem COPAR-Shirt liegt ein durchdachtes Bekleidungsstück vor, welches sich mit etwas handwerklichem Geschick und mit wenig Aufwand innerhalb weniger Stunden eigenhändig herstellen lässt. Es eignet sich für eine Vielzahl sicherheitspolitischer Top-Secret-Operationen ebenso wie für die Jagd oder zivile Outdoor-Aktivitäten. Zudem dürfte es in den heute (für die nicht-rheinischen und nicht-alemannischen Leser: der heutige Donnerstag, 8. Februar 2018, ist Altweiberfastnacht bzw. der "schmutzige Dunschdig") beginnenden tollen Tagen ebenfalls als Kostüm gute Dienste leisten.
 

Thales am Tiger - spanische und deutsche Streitkräfte ordern Raketen für Kampfhubschrauber

$
0
0
Paris (ww) Die spanischen und die deutschen Heeresflieger haben für ihre Tiger-Kampfhubschrauber mehrere tausend 70mm-Raketen bei Thales bestellt. Die Auslieferung soll in Kürze beginnen.
Tiger HAD-E der spanischen Heeresflieger (Foto: FAMET)
Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) orderte 10.000 Übungsraketen des modifizierten Typs FZ90 Mod 4. Dieser zeichnet sich durch einen verbesserten Raketenmotor aus, der weniger Trümmer verursacht.
Die spanischen Heeresflieger (FAMET – Fuerzas Aeromóviles del Ejército de Tierra) 
haben erstmals 1.000 Stück der bereits von Deutschland und Australien genutzten 70mm-NATO-Standardrakete geordert. Sie kommen an dem Tiger in der Ausführung HAD zum Einsatz. Diese Variante trägt vier leichte Raketen-Pods, jeweils zwei FZ225 mit 19 Startrohren und zwei FZ223 mit sieben Startrohren.
Die 70mm-Raketen werden bei Thales Belgien in Herstal produziert. Zu den Nutzernationen zählen Deutschland, Frankreich, Spanien und Australien. Mit den neuerlichen Aufträgen kann Thales seine Position im Bereich der Hubschrauberbewaffnung weiter festigen.

www.thalesgroup.com

US Marines und US Navy ordern Rheinmetall-Infanteriemunition

$
0
0
Düsseldorf , Camden/Arkansas (ww) Die US-Streitkräfte haben Rheinmetall erneut Millionenaufträge zur Lieferung von Munition erteilt. Bereits im September 2017 hatte das  U.S. Marine Corps Tag-/Nacht-Übungsgranaten im Kaliber 40mm x 46 im Wert von rund 3 MioUSD (2,5 MioEUR) bestellt.
Rheinmetall zählt zu den führenden Anbietern von 40mm-Wirkmittelsystemen
(Foto: Tom Weber/MilPictures via Rheinmetall)
Die Patronen enthalten keine umweltschädlichen Substanzen und werden bei American Rheinmetall Munitions, Inc. (ARM) in Camden/Arkansas gefertigt. Die ARM ist eine Tochterfirma des Düsseldorfer Wehrtechnikunternehmens Rheinmetall Defence. Die Auslieferung hat im Dezember 2017 begonnen.
Die U.S. Navy wiederum beschafft im Rahmen eines neuen Auftrags im Wert von 3,8 MioUSD (3,2 MioEUR) die neuesten Blitzknallgranaten, inzwischen durch die U.S.-Regierung als MK 24 MOD 0 typenklassifiziert. Die Auslieferung erfolgt 2018 über die ARM, wobei die nicht-letalen Spezialwirkmittel am deutschen Standort Trittau gefertigt werden.
Rheinmetall ist sowohl bei 40mm-Waffensystemen als auch bei Spezialeinsatzmitteln einer der weltweit führenden Anbieter. In beiden Bereichen deckt das Unternehmen das gesamte Spektrum ab und beliefert Streit- und Sicherheitskräfte weltweit mit Komponenten und Systemen. Neben 40mm Low Velocity und High Velocity-Munition treibt Rheinmetall die Fortentwicklung der zukunftsträchtige 40 mm Medium Velocity-Familie voran. Darüber hinaus bietet Rheinmetall auch passende Waffensysteme und Feuerleittechnologie für 40mm-Munition an.



www.rheinmetall.com

Trendwende Wehrwille

$
0
0
Berlin, München (ww) Vor 205 Jahren, im Februar 1813, bildete sich das Lützowsche Freikorps. Als Reserveoffizier, der einige Zeit in der Theodor-Körner-Kaserne zu Lüneburg dienen durfte, erinnere ich gerade in unseren sicherheitspolitischen Zeiten und vor dem Hintergrund der Bundeswehr-Traditionsdebatte gerne daran.

Der Verband, in dem sich zahlreiche idealistische Staatsbürger während der Befreiungskriege zusammenfanden, um gegen die damalige napoleonische Besatzungsmacht zu kämpfen, trug schwarze Uniformen mit roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen. Diese Farben - später in der bürgerlichen Revolution 1848/49 allgegenwärtig - spiegeln sich bis heute in unserer Bundesflagge wider.
Die Farben unserer Bundesflagge lassen sich unter anderem auf die Uniform des Lützow'schen Freikorps zurückführen (Foto: Whiskey-13)
Wie weit sind wir heute davon entfernt, uns dieser freiheitsliebenden staatsbürgerlichen Tradition würdig zu erweisen! Die Folgen der mit "Friedensdividende" euphemistisch umschriebenen dreifachen Demobilisierung Deutschlands – stukturell, materiell und intellektuell – lässt sich am deutlichsten anhand des traurigen Zustands der Bundeswehr ersehen. Deren dramatische Lage führt inzwischen selbst im veröffentlichten Meinungsbild zu einem ersten Umdenken. Leider beschränkt sich dies meist nur auf Forderungen nach höheren Haushaltsmitteln. Mit Geld allein ist es freilich nicht getan. Denn selbst wenn in den nächsten Jahren die topmodernste Vollausstattung zulaufen sollte – wer soll diese bewegen und einsetzen? Von dieser sicherheitspolitischen Grundsatzdebatte jedoch bleiben wir noch immer weit entfernt. Und eine Strategic Community, die sich auf sicherheitspolitischen Plauderveranstaltungen selbst befruchtet und in weißen Büchern über volatile Sicherheitsumfelder und Resilienz schwadroniert, ist zwar angenehm und unterhaltsam, entwickelt aber wenig Wirkung.

Freiheit ist nicht kostenlos. Findet sich kaum jemand mehr zu ihrer Verteidigung bereit, dann war sie offenbar umsonst. Einem Staat, dessen Bürger es unter anderem zuließen, daß seine einst stattliche und letztlich von einem Großteil der Staatsbürger selbst getragene Streitmacht auf eine unterfinanzierte, hohl strukturierte, kaum aufwuchs- und durchhaltefähige Profi-Truppe zusammengschrumpft wurde, welche noch dank einiger Idealisten lebt, die aber derzeit nicht zur Landes- und Bündnisverteidigung befähigt ist, dem helfen angekündigte Trendwenden Personal, Rüstung und Haushalt alleine nicht weiter. Einem solchen Staat bleibt vor allem eines zu wünschen: Nämlich daß es noch genug Staatsbürger gibt, die sich im Fall der Fälle auf frühere Traditionslinien der Bundeswehr zurückbesinnen – namentlich die der Heeresreformer, deren Ergebnis Verbände wie die "Lützower" waren. Seinerzeit organisierten quer denkende mutige Staatsleute und progressive militärische Führer sowie engagierte Bürger ihre Wehrfähigkeit neu, um für ihre Freiheit einzustehen.

Freiheit ist nicht kostenlos. Aber um sie verteidigen zu können, werden sich bloße Haushaltserhöhungen alleine als ungenügend erweisen. Angesichts der derzeitigen und sich abzeichnenden sicherheitspolitischen Herausforderungen für unsere Freiheit und Demokratie – insbesondere die „hybride Kriegführung“ – braucht es heute natürlich zunächst sicherheitspolitisch  interessierte und sensibilisierte Staatsbürger. Diese müssen überdies im Fall der Fälle einsatzbereit und willens sein, ihre Freiheit und Demokratie nicht nur in der geistigen, sondern auch in der militärischen Auseinandersetzung zu verteidigen. Oder, um den "Lützower" Theodor Körner zu zitieren, als „Jäger frei und flink die Büchse von der Wand“ nehmen und für ihr Land kämpfen wollen und können. Resilienz reicht nicht, es braucht Wehrfähigkeit!  Es wird höchste Zeit für eine gesamtgesellschaftliche „Trendwende Wehrwille“.

Horrido!

Jan-Philipp Weisswange
Viewing all 630 articles
Browse latest View live


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>