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Wiedersehen in Walhall 9 - erste Eindrücke von IWA und EnforceTac 2015

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Nürnberg (ww) Gemäß der nordischen Mythologie versammeln sich die tapfersten Krieger im Jenseits in Walhall, um sich dort Waffenspielen und Geselligkeit hinzugeben. Mindestens ebenso lebhaft ging es im Diesseits in der „taktischen Halle 9“ der IWA&Outdoor Classics 2015 zu – wegen der dort vielfach verkehrenden verwegen-barbarisch anmutenden Besucher scherzhaft auch „Walhall 9“ genannt.
Ob zbV/JTG eine Vorahnung auf die "taktische Halle 9" hatte? Foto: JPW
Doch nicht nur dort ließen sich auf der IWA und der kurz davor erstmals eigenständig durchgeführten Behördenmesse EnforceTac einiges neues für Streit- und Sicherheitskräfte entdecken. Ein erstes Resümee aus Nürnberg.
Zunächst eine nüchterne Feststellung: Der „Streitkräfte und BOS-“ Bereich boomt offensichtlich weiter. Zwar neigt sich das westliche Engagement in Afghanistan dem Ende zu – doch es taten sich neue Krisenherde auf. Zudem tragen Extremisten den Krieg inzwischen auch in die mitteleuropäischen Großstädte. Das erfordert neue sicherheitspolitische und taktische Ansätze, zu denen auch moderne Ausrüstungs- und Bewaffnungskonzepte gehören.

Polizeiausstattung im Kryptek Typhon-Muster am Stand von Precision Technic Defence aus Dänemark. Foto: JPW
Um so wichtiger bleiben Foren, bei denen sich Anwender, Hersteller, Beschaffer und weitere Fachleute informieren und austauschen können. Wohl auch deshalb konnte die diesjährige EnforceTac einen deutlichen Aussteller- und Fachbesucherzuwachs verzeichnen. Ähnliches galt für die IWA&Outdoor Classics, deren Law-Enforcment-Bereich sich bei weitem nicht nur auf die „Walhall 9“ beschränkte.

Praxisorientiertes Training
Zu den Vereinigungen, die sich stetig mit der Modernisierung der taktischen Ausbildung befassen, zählen die Polizeitrainer in Deutschland (PID). Das Team um „Ecko“ Niebergall und Bernd „Poko“ Pokojewski ist stets mit Herzblut dabei, wenn es darum geht, Kolleginnen und Kollegen für die Gefahren „auf der Straße“ zu sensibilisieren. Neben einer umfangreichen Tagung umfasste die PID-Veranstaltung natürlich wieder praxisorientiertes Training, darunter schnelles Reagieren auf plötzliche Bedrohungen.
Bekämpfung einer Bedrohung aus dem Rücken. Fotos: JPW


Handwaffen
Im Pistolenbereich fällt der Trend zu Pistolen mit Schlagbolzenschlössern auf. Die hier bereits vorgestellte HK SFP9 gehörte zu den Gesprächsthemen der Messe. Beretta kommt demnächst mit der APX heraus (die in Nürnberg aber nicht ausgestellt war). Und ein alter Bekannter der Branche, nämlich der österreichische Konstrukteur Wilhelm Bubits, präsentierte seine BB6.


Was wäre eine Waffe von Wilhelm Bubits...
...ohne Anschlaghilfe? Fotos: JPW

Zu den weiteren taktischen Kurzwaffenneuheiten zählte der Neun-Para(!)-Revolver „Sky Marshal“ von Korth.
Korth Sky Marshal mit eigens entwickeltem Speedloader. Foto: JPW

Glock zeigte auf der IWA seine Glock 17 Generation 4 in der Variante „Modular Optic System (MOS)“ mit Schnittstelle für Rotpunktoptik.
Glock 17 Gen 4 MOS. Foto: JPW

Eine korrespondierende höhere mechanische Visierung soll es demnächst dazu geben.

Im Optik-Bereich gehörte das Leupold D-EVO zweifellos zu den Hinguckern. Bei dieser Dual-Use-Optik lassen sich Rotpunktvisier und 6fach-ZF parallel nutzen.
Jim Smith präsentiert die Dual-Enhanced View Optic von Leupold. Foto: JPW
Der Schwede Hakan Spuhr ist in der Szene durch seine praxisorientierte Montagen bekannt. Hierzu zählen Speziallösungen wie diese schwere MG-Optik. Der Dreifach-Magnifier von Aimpoint lässt sich entweder als Vergrößerungsnachsatz für das Kampfvisier (hier das Aimpoint MPS3) oder als separate Beobachtungshilfe nutzen.

Aimpoint MPS3 und 3X-Magnifier auf Spuhr-Montage. Fotos: JPW

Vertieb in Deutschland: Pol-Tec.

Ausrüstung
Die Standards der letzten Jahre bleiben ungebrochen: Modularität und Gewichtsersparnis. Beides vereint die von ehemaligen deutschen Operators gegründete Firma Lindnerhof-Taktik mit seinem Hybrid-Laminat. Dieses innovative Material ist in allen deutschen Tarndrucken gemäß TL (und natürlich auch in anderen Mustern und Farbtönen) lieferbar und zeigt sich nicht nur sehr leicht, sondern auch äußerst stabil und reißfest.

Plattenträger aus Hybridlaminat von Lindnerhof, neue Kampfbekleidung von Arcteryx, alles geliefert von hqg. Foto: JPW
Die Plattenträger der neuesten Generation aus diesem Material verfügen daher auch über kein aufgebrachtes Bandgeflecht, sondern über eingeschnittene PALS-Geflechte zum anbringen aller MOLLE-kompatibler Taschen. Das spart zusätzlich an Gewicht.

Ein weiterer Hingucker der deutschen Gearschmiede: Der stilechte „Badgeholder“, ebenfalls aus dem neuen Hybridlaminat!
Ob so viel Kreativität geht einem das Herz auf! Foto: JPW
Auch andere Ausrüstungsfirmen zeigten praxisorientierte Produkte, darunter Direct Action (Polen) und S.O.D. (Italien), für beide eine Nürnberg-Premiere. An militärischen Tarnmustern dominiert derzeit Multicam. Vermehr kommt aber auch PenCott GreenZone auf.

Fachbesucher interessieren sich immer für durchdachte Detaillösungen, hier bei Direct Action. Foto: JPW
S.O.D. und die ebenfalls für ihre durchdachten Konzepte bekannte slowenische Firma UfPro zeigten darüber hinaus ihre Kollektionen auch in deutschem Flecktarn.
S.O.D. auf der EnforceTac...
...und UfPro auf der IWA. Fotos: JPW
Was ebenfalls anhält ist der Trend, daß auch kleinere Firmen aus dem In- und Ausland auf der IWA am Stand ihrer Kooperationspartner vertreten sind. So bereicherte Matbock mit seinen Produkten, darunter ultraleichte und klein zusammenlegbare Leitern und Tragen, den Auftritt vom Vollsortiment-Ausstatter Tacwrk aus Berlin.
Trage (links) und Leiter von Matbock. Unten mittig die zum Transport verpackten Leiterstufen. Foto: JPW
Am Stand des Materiallieferanten Tactical Trim stellten einige kleinere, aber feine Firmen aus, darunter Projekt Gecko oder Rainbow Design, dessen Wingsuit in Multicam zu den Hinguckern der Halle 9 zählte.
Rainbow Design Wingsuit bei Tactical Trim. Foto: JPW
Zentauron-Schwerlastrucksack mit Tragekraxe. Foto: JPW
Zentauron hatte einen modularen Schwerlastrucksack am Start, Spitzname „Mollemonster“.

Was sonst noch auffiel: Waffenpflege scheint wieder vermehrt ins taktische Bewußtsein zu rücken. Fireclean war letztes Jahr auf der EnforceTac und IWA, dieses Jahr allerdings nur auf der SHOT. Dafür präsentierte Waffen Schumacher aus Krefeld seine neue Waffenpflege. Und aus den USA waren Froglube angereist.
Froglube-Vorstand Larry Lasky, hochdekorierter Captain U.S. Navy und U.S. Navy SEAL, präsentiert das Froglube-Reinigungsset. Foto: JPW
Deren Reinigungsmittel basiert völlig auf Bio-Inhaltsstoffen. Ein praktisches Waffenreinigungsset findet in einer Box in der Größe eines M16-Magazins Platz.

Eine ähnliche Größe weist die „Lightweight Assault Battery“, ein Universal-Akku von Revision, auf – was beweist, daß sich Revision in seinem Sortiment längst nicht nur auf Kopfschutzausstattung wie Schutzbrillen und ballistische Helme beschränkt.


Revision Lightweight Assault Battery. Foto: JPW
Und trotz alledem – was wäre die IWA ohne die vielen Kuriositäten am Rande! Hierzu zählt sicherlich das „IWA-Bingo“.

IWA-Bingo!
Soweit einige erste Eindrücke. In der aktuellen VISIER gibt es einen umfänglichen Artikel und in der Mai-Ausgabe der ES&T wird die inzwischen traditionelle Artikelserie „Taktische Trends“ prominent fortgesetzt.
Am Ende möchte ich es nicht versäumen, ein großes Dankeschön auszusprechen - an alle, die ich wiedertreffen und die ich neu kennenlernen durfte. Der gute Gedankenaustausch vor Ort ist es letztlich, der die Community weiter voranbringt!

In diesem Zusammenhang sei auch gleich auf das nächste Nürnberger Taktische Nachteulen Collegium/Tactical Night owl Council (TNC) verwiesen, welches wieder einmal für den „Tactical Thursday“ am 03.03.2016 projektiert ist. Da sich die Community dieses Jahr ja spätestens im November in Paris auf der MILIPOL trifft, befindet sich zudem ein erstes Auslands-TNC in der Planungsphase. Dazu aber natürlich hier zu gegebener Zeit mehr.


Schlanke Linie - die Glock 43

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Deutsch-Wagram/Nashville (ww) Der österreichische Pistolenbauer Glock bringt eine neue subkompakte und schlanke Neun-Para-Pistole heraus – die Glock 43.
Die Glock 43. Foto: Glock
Mit einer Länge von 159 mm, einer Breite von 28mm und einer Höhe von 106 mm (geladen) stellt die G43 die derzeit kompakteste 9 x 19 mm-Faustfeuerwaffe aus dem Hause Glock dar. Mit einem vollen Sechs-Schuss-Magazin wiegt sie gerade einmal 584 Gramm, leer nur 459 Gramm. Die Schlagbolzenschlosspistole weist natürlich das berühmte Safe-Action-System auf. Die Lauflänge beträgt 86mm. Die Mündungsgeschwindigkeit liegt bei 340 m/s, die Mündungsenergie bei 460 Joule. Glocks neue schlanke subkompakte soll ab April 2015 verfügbar sein. Die offizielle Premiere erfolgt auf dem NRA-Jahrestreffen 2015 in Nashville/Tennessee, der "Music City".
www.glock.at

Neues Tarnmuster für die Bundeswehr

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Berlin (ww) Die Ausrüstungsmängel der Bundeswehr halten an. So rückt jetzt der Fünf-Farben-Tarndruck ins Zentrum der Kritik.
Truppenversuch mit Multicam, MG3KWS und Glock P9A1. Foto: Stephan N.
„Die ersten Trageversuche des heutigen Flecktarns liefen bereits in den 1970er Jahren“, so Oberstleutnant i. G. (w) Leonie-Donata von Flunker aus dem Bundesministerium der Verteidigung. „Damals dachte noch niemand an Klimawandel und Ozonloch. Streng genommen war der Fünf-Farben-Tarndruck also schon bei der Einführung fast 20 Jahre später veraltet.“ Fachleute wundern sich – denn schließlich gab es aus der Truppe bisher keine Beschwerden über die angeblich untauglichen Flecktarn-Kampfanzüge. Allerdings wies der Wehrbeauftragte mehrfach darauf hin, daß Spezialkräfte bereits Multicam nutzten. Flecktarn hingegen sei für rückständige Zwangsdienstarmeen des kalten Krieges entwickelt worden. Auch der Bundesrechnungshof, welcher nach der Wiedervereinigung angesichts der überfüllten Depots der Nationalen Volksarmee zunächst das Auftragen der „Ein-Strich-Kein-Strich“-Feldanzüge prüfen ließ, regte bereits zur Umrüstung auf ein universelles Tarnmuster an. So ließen sich Kosten sparen. Das haben Erfahrungen in Dänemark gezeigt, welches seine beiden bisherigen Tarnmuster durch Multicam ersetzt hat (auch der SuT-Blog berichtete bereits über die neue M/11-Kampfuniform). Eine noch nicht veröffentlichte Untersuchung unter Federführung der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, an der die für das Bekleidungsmanagement zuständige LHBw nicht beteiligt war, weist bereits in die Richtung, daß es schnellstmöglich Ersatz geben soll. Eine Weisung des Generalinspekteurs der Bundeswehr ist bereits in Arbeit. Die Auslandskontingente freilich sind zunächst nicht betroffen. „Der Drei-Farben-Tarndruck bewährt sich gut, so daß dort kein Handlungsbedarf besteht“, so von Flunker, die seit ihrem Bachelor-Abschluss in Kunstgeschichte im Bundeswehr-Planungsstab Dienst leistet.
Schulterklappen Oberstleutnant auf PenCott GreenZone. Foto: Leonie-Donata v. Flunker
Doch auch wenn bereits erste Truppenversuche mit Multicam laufen, habe man sich noch nicht festgelegt. „Eine mögliche Lösung ist PenCott GreenZone, welches ich persönlich im Rahmen meiner demnächst anstehenden Kommandeurverwendung in der Heeresaufklärungstruppe mit meinem Lehrbataillon testen werde.“

Französische Infanterie schreitet voran - FELIN V1.3 beauftragt

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Boulogne-Billancourt (ww) Das französische Soldatenmodernisierungsprogramm FELIN schreitet weiter voran. Die französische Beschaffungsbehörde DGA hat Sagem (Safran) damit beauftragt, mehrere auf Einsatzerfahrungen basierende Funktionsverbesserungen in die Version V1.3 des Fantassin à Equipements et Liaisons Intégrés (Infanterist mit integrierter Ausrüstung und Verbindung) einfließen zu lassen.


FELIN-Vorführung auf der Eurosatory 2014. Foto: JPW
FELIN V1.3 wird eine neue Konfiguration zur Verbesserung für Aufklärungs- und Kampffunktionen des Systems aufweisen. Weiterhin gibt es Softwareaktualisierungen für Scharfschützen und Mörserbediener. Ebenso wird es eine neue, um bis zu 40 Prozent leichtere und modularere Bekleidungs- und Trageausstattung geben. So soll die Beweglichkeit erhöht und die Signatur verringert werden. Zug- und Einheitsführer erhalten eine neue, auf die Bedienung der Führungsausstattung (SitComdé tactical terminal) optimierte Trageweste. Die neue FELIN V1.3-Ausstattung soll ab 2016 zulaufen.

www.sagem.com

Meprolight erhöht die Nachtkampffähigkeit

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Or Akiva/Israel (ww) Die israelische Firma Meprolight erzielte jüngst einige Auftragserfolge im Bereich der Nachtsichttechnologie. So hat das israelische Verteidigungsministerium einige hundert MEPRO LI-OR Nachtsichtzieloptiken für mehrere Abteilungen der Zahal geordert.

MEPRO LI-OR-Nachtsichtzieloptik. Foto: Meprolight
Darüber hinaus haben internationale Streitkräfte das monokulare leichte Mehrzwecknachtsichtgerät-MEPRO MINIMON (L) sowie die Luftfahrzeugführer-Nachtsichtbrille MEPRO BINIMON (A) beschafft.
Das jetzt für die israelischen Streitkräfte beschaffte MEPRO LI-OR ist speziell für Zielfernrohrschützen ausgelegt und mit vier- oder siebenfacher Vergrößerung und verschiedenen beleuchteten Absehen verfügbar.
MEPRO MINIMON (L). Foto: Meprolight
Das modulare MEPRO MINIMON (L) – jüngst von einer südamerikanischen Regierungsbehörde geordert – zeichnet sich durch Robustheit und eine Tauchtiefe von bis zu 20 Metern aus. Es arbeitet mit einer 18mm Bildverstärkerröhre und bietet ein Sehfeld von 40 Grad.
MEPRO BINIMON (A). Foto: Meprolight
Die an eine "führende Luftwaffe” gelieferte MEPRO BINIMON (A) gestattet räumliches Sehen und lässt sich in Verbindung mit einer Velzahl gängiger Pilotenhelme für Dreh- und Starrflügler nutzen und ist auch mit Headup-Displays kompatibel.

www.meprolight.com

S(nea)K-Preview: HK P30 SK

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Oberndorf, Nashville (Tennessee)/USA (ww) Heckler&Koch baut seine Pistolenfamilie um die P30 herum weiter aus. Nach der SFP9 kommt jetzt zum NRA 2015 Meeting & Exhibits offiziell die P30 SK (für „subkompakt“) heraus.

Die HK P30 SK. Foto: JPW
Die handliche Double-Action-Only-Pistole in 9 mm x 19 ist speziell für das verdeckte Führen ausgelegt.
Bei rund 163 mm Gesamtlänge verfügt sie über einen rund 83 mm langen Lauf. Ansonsten übernimmt sie im wesentlichen die Eigenschaften der größeren Schwester: Modifiziertes Browning-System, beidseitige Bedienbarkeit, Kunststoffgriffstück mit integrierter Mil-Std 1913-Schiene, Dreipunkt-Visierung, Handhabungsrillen hinten und vorne am Verschluss.
Die zerlegte Waffe. Foto: JPW
Natürlich lässt sich auch hier das Griffstück dank modularer Elemente an viele Handgrößen anpassen. Das Standard-Magazin fasst zehn Patronen. Darüber hinaus lassen sich auch problemlos die Tanks der großen Schwester nutzen.
Die P30 SK im scharfen Schuss. Foto: JPW
Die Waffe lässt sich auch mit großen Händen gut fassen und im Schuss kontrollieren. Die von der P30 bekannte Dreipunkt-Visierung sorgt darüber hinaus für ein angenehmes Visierbild. Mehr zu der Waffe demnächst hier und in den einschlägigen Publikationen.

www.heckler-koch-de.com

Keine halben Sachen: FN M249 Semi automatic

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Nashville, Tennessee/USA (ww) Von der 2015 NRA Meeting & Exhibits gibt es Neuigkeiten am laufenden Band. So hat FNH USA eine halbautomatische Variante des M249 "Minimi" angekündigt.



Die Zivilvariante FN M249 S (für "semi-automatic", halbautomatisch) der Ende der 1980er Jahre in die US-Streitkräfte eingeführten "Sqaud Automatic Weapon" lässt sich wie die militärische Schwester  über Magazine und Gurte laden. Bei ihr handelt es sich aber um eine aufschießende Waffe. Die Fertigungsqualität soll den Mil-Spec-Standards entsprechen. Wir bleiben dran, ob es einen Feststellungsbescheid des BKA für Interessenten hierzulande geben könnte...

Beretta stellt APX offiziell vor

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Gardone Val Trompia, Italien/Nashville (Tennessee), USA (ww) Drei Jahre dauerte die Entwicklung und nach einer „sneak preview“ (auf der IDEX 2015) stellt Beretta seine neue Schlagbolzenschlosspistole APX nun auf den NRA 2015 Annual Meetings & Exhibits offiziell vor.

Die APX in Neu-Para. Die groben Handhabungsrillen fallen besonders auf. Foto. JPW
Die Full-Size-Pistole mit den markanten Handhabungsrillen arbeitet mit einem modifizierten Browning-System. Das Kunststoffgriffstück verfügt über eine integrierte MIL-STD 1913-Schiene auf der 6-Uhr-Position und lässt sich modular an verschiedene Handgrößen anpassen.
Der Magazinauslöseknopf lässt sich auf beide Waffenseiten montieren. Der Verschlussfanghebel ist beidseitig bedienbar. Auf der linken Waffenseite befindet sich noch der Zerlegehebel. Die Waffe lässt sich ohne Betätigung des Abzugs zerlegen, hierzu drückt der Schütze einen Pin auf der rechten Waffenseite ein. Serienmäßig verfügt die Beretta APX über eine Glock-artige Abzugszüngelsicherung sowie eine Fallsicherung. Eine manuelle Sicherung gibt es optional.
Die APX zerlegt. Foto: JPW

Der Abzugsweg liegt bei 6mm, der Rückstellweg bei 3mm und das Abzugsgewicht bei 2.800 Gramm. Drei Kaliber sind derzeit vorgesehen: 9 x 19 mm, 9 x 21 mm IMI und .40S&W. Die Magazinkapazität beträgt 17 Schuss neun-Para oder 15 Schuss in den beiden anderen Kalibern.

www.beretta.com

IWI eLog - digitalisiertes Handwaffenmanagement

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Ramat HaSharon,Israel/Rio de Janeiro, Brasilien (ww) Israel Weapon Industries (IWI) stellt auf der südamerikanischen Fachmesse LAAD „eLog“ vor. Mit dem digitalisierten Handwaffenmanagement soll der Handwaffenbestand einfacher überwacht und leistungsfähig gehalten werden können.
Auslesen des Sensormoduls mittels PDA. Foto: IWI
Hierzu besteht das System aus drei Komponenten: Sensormodulen in der Waffe, mobile Auslesegeräten und einer Waffenwart-Software. Das „concealed sensor module“ in der Waffe registriert die Nutzung und Leistung der Waffe sowie auf Kundenwunsch weitere Daten und lässt sich dank RF-Technologie auf bis zu 40 Meter Entfernung durch das mobile Auslesegerät auswerten. Dieser „mobile terminal reader“, ein gehärteter PDA, kann gleichzeitig Daten einer bestimmten Waffengruppe auslesen. Über die „amrorer management software“ schließlich lassen sich Status und Belastung der einzelnen Waffen feststellen. Das System schlägt zudem Modifikationen und Wartungen vor. Zudem alarmiert das System bei unautorisierter Wegnahme einer Waffe.

www.iwi.net

Abkühlung tut Not - ein Zwischenruf zur G36-Debatte

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Bonn (ww) Seit einigen Tagen flammt die hitzige Debatte über heißgeschossene G36-Sturmgewehre wieder auf. Dabei wäre ein kühler Kopf angesagt, denn die bisher bekannte Faktenlage ist noch zu undurchsichtig.

Das G36 erhielt am 8. Mai 1995 seine Einführungsgenehmigung - hier gemeinsam mit der P8 vor zeitgenössischer Ausrüstung. Foto: JPW
Für den 17. April ist der offizielle Untersuchungsbericht angekündigt. Ich erhoffe mir davon zunächst konkrete Aussagen darüber, wer wann was mit welchen Testverfahren an welchen Waffen und mit was für Ergebnissen festgestellt hat. Bisher blieben jedenfalls meine Anfragen dazu an das BMVg, den Wehrbeauftragten und an den Bundesrechnungshof vergeblich. Man wies auf die laufenden Untersuchungen hin – und darauf, daß die Berichte eingestuft seien. Also Gründe, die man akzeptieren muss.
Nüchtern betrachtet stellt sich nach meinen derzeitigen Recherchen die Lage wie folgt dar: Es gibt wohl ein in der Heimat durch motivierte Soldaten im Rahmen der Ausbildung entwickeltes Schießverfahren, bei denen bei einigen G36 im heißgeschossenen Zustand unterschiedlich starke Auffälligkeiten hinsichtlich des Treffverhaltens (Streukreiserweiterung und/oder Treffpunktveränderungen) auftreten. Über die Relevanz dieser Erkenntnisse gibt es unterschiedliche Bewertungen. Diese zogen zunächst hinter den Kulissen, dann semiöffentlich immer weitere Kreise und haben in der Folge zu Zerwürfnissen innerhalb des BMVg, dessen nachgeordneten Dienststellen (insbesondere BAAINBw und WTD 91), der Truppe, dem Wehrbeauftragten und dem Hersteller geführt. Dabei ist erstens auffällig, daß die Fronten quer durch alle Institutionen zu verlaufen scheinen und zweitens immer wieder Öl ins Feuer gegossen wird – und zwar aus unterschiedlichsten Motivationslagen heraus. Offensichtlich ist auch versäumt worden, miteinander statt übereinander zu reden und sich der Thematik gemäß des bewährten Dreiklangs „Ansprechen – Beurteilen – Folgern“ anzunehmen. So hat sich eine völlig verfahrene Situation ergeben, die die Truppe verunsichert.
Dies um so mehr als daß es – und das ist die nächste Auffälligkeit – auf Nutzerebene derzeit kaum Klagen über das G36 zu geben scheint. Nun kann ich aus meiner rein persönlichen Sicht lediglich berichten, daß ich seit 1997 diverse G36 nur im Rahmen von Gefechtsübungsschießen in der Heimat „heißgeschossen“ habe. Dabei erbrachten die Waffen die an ein Sturmgewehr erwartbare Treffgenauigkeit. Mannscheiben fielen jedenfalls auch auf mehrere hundert Meter noch. Beim Nahbereichsschießen gab es bei mir nie Probleme. Funktionsstörungen traten bei mir mit scharfer Munition praktisch nie auf. Zwei Mal gab es nach meiner Erinnerung Zuführstörungen, die sich auf schadhafte Magazine zurückführen ließen. Wie sieht es mit den Erfahrungen anderer Nutzer unter der Leserschaft aus? Rückmeldungen gerne an unser elektronisches Postfach. Oder auch den Hersteller einbeziehen – egal ob positives oder negatives Feedback. HK dürfte angesichts der aktuellen Debatte wohl jedem Kommentar aus der G36-Nutzerschaft Aufmerksamkeit schenken. Kontakt übrigens über hkinfoboard@heckler-koch-de.com.
Unabhängig davon gilt es bei der G36-Debatte noch etliche weitere Dimensionen zu betrachten. Man muß sich vor Augen führen, daß es sich um ein Ende der 1980er Jahre konzipiertes und seither von der Bundeswehr nur wenig verbessertes oder gar kampfwertgesteigertes Sturmgewehr handelt. Zudem sind reproduzierbar gute Trefferergebnisse ohnedies schwerer zu erzielen, als reproduzierbar schlechte. Denn es gibt etliche Faktoren, die sich auf die individuelle Trefferleistung auswirken: der Ausbildungsstand, psychische und physische Anstrengung, suboptimaler Anschlag wegen schlechter Anpassbarkeit der Waffe an die individuellen Körpermaße und an die angelegte Gefechtsausrüstung, Mirage („Hitzeflimmern“), verwendete Munition – nur um einige zu nennen. Und schließlich: Wer erwartet, ein 5,56er-Sturmgewehr mit der Präzision eines Zielfernrohrgewehres einsetzen zu können, nachdem er es als leichtes MG verwendet hat, wird zweifelsohne immer enttäuscht sein. Das Sturmgewehr ist zwar Querschnittswaffe, aber bei weitem nicht die einzige, die für den Feuerkampf zur Verfügung steht (oder stehen sollte). Doch das Konzept des „infanteristischen Werkzeugkastens“ wird in der derzeitigen Diskussion immer wieder vernachlässigt.
Die G36-Debatte werde ich mit hohem Interesse weiterverfolgen und auch hier und in den einschlägigen Medien weiter berichten. Eines erscheint aber jetzt schon sicher: Abkühlung tut Not!

Tatortbegehung - IPOMEX und Defense Expo 2015 in Münster

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Münster (ww) Mitte April fanden im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland die BOS-Fachmesse IPOMEX und erstmals die Defense EXPO statt. 125 Aussteller präsentierten ihre Produkte rund 1.500 Besuchern.

Daran hätte das Münsteraner Ermittlerteam Thiel, Boerne und Alberich ihre Freude: Tatortscanner von FARO. Foto: JPW
Dem S&T-Blog gelang es, sich einen Weg durch die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands zu bahnen und sich einen Überblick vor Ort im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland zu verschaffen.

Die IPOMEX konzentrierte sich naturgemäß auf Polizeiausstattung. Das Blink- und Blaulichtgewitter der zahlreichen ausgestellten Signal- und Warnanlagen für Streifenfahrzeuge tauchte die gesamte Halle in atmosphärisches Licht.

Warnequipment von Horizont. Foto. JPW
Daneben gehörte modernes Equipment für kriminalistische Arbeit – beispielsweise Scanner von FARO zur millimetergenauen Tatortaufnahme – zu den Exponaten.
Auch das Thema vernetzte Führungssysteme nimmt an Fahrt auf, wie ESG mit ihrem Taranis zeigte. Ausrüstung für taktische Verwundetenversorgung – etwa angeboten von CTC Medical - sowie Training an Spezialgeräten wie dem rucksackartig getragenen Poizeilöscher (BOS-Ausbildungszentrum Graf Yorck) unterstrichen, dass sich auch die Polizei auf gewandelte Bedrohungslagen einstellt.
IFAKs von CTC Medical; die Packtaschen stammen von Stratagem. Foto: JPW

Der Polizeilöscher. Foto: JPW
Die erstmals durchgeführte Defense Expo fand parallel zur fünften Beschaffungskonferenz der NATO Support Agency (NSPA) sowie der angeschlossene NLSE-Conference (NATO Logistics Stock Exchange) statt. Der Schwerpunkt der Austellung lag bei Bekleidung und Ausrüstung.

Die Kombination aus Schuberth P100N-Helm mit Avon HM50-Schutzmaske und Ceotronic FlexCom-Sprechgarnitur ist nach Technischer Richtlinie 2011 qualifiziert. Foto: JPW

Der patentierte Handschuh von GM verfügt über Verstärkungen zum Fast Roping, ist aber auch zur Bedienung von Tablet-PCs geeignet. Foto: JPW

Crye-Precision Kampfbekleidung. Foto: JPW

Carinthia ECIG 3.0-Kälteschutzjacke. Foto: JPW
Neben bekannten Herstellern wie Aclima, Aimpoint, Berghaus, Camelbak, Carinthia, Cyalume, W.L.Gore, Lowa, Schuberth-Helme, SFC, Surefire, Woolpower, 3M oder 5.11 traten zahlreiche kleinere Spezialanbieter auf. Darunter waren das auf Fallschirmrettungssysteme spezialisierte Unternehmen Cypres. Level Peaks und Skywatch präsentierten zudem Mikro-UAVs.

Level Peaks Instanteye Quadrocopter, Nutzlast 250 Gramm, Foto. JPW

Energielieferant für das digitalisierte GEfechtsfeld: Jenny-Brennstoffzelle von SFC Energy. Sie findet in einer gepolsterten Tasche (Lindnerhof Taktik) Platz. Foto: JPW
Im Bereich Handwaffen zeigte FN Herstal seine MG- und Sturmgewehrfamilien FN MINIMI und FN SCAR, MK Technik präsentierte Kampfwertsteigerungsoptionen für G3 und MP5 sowie Schalldämpfer.

Waffenfamilien FN SCAR und FN MINIMI. Foto: JPW

G3-Upgrade von MK Technik. Foto: JPW
Der finnische Optronikspezialist Millog stellte sein Zielerfassungssystem LISA aus, welches derzeit an die Streitkräfte seiner Heimat ausgeliefert wird.

Millog LISA mit Aimpoint-Rotpunktvisier zur schnelleren groben Zielanpeilung. Foto. JPW

24 Hour Meals aus Schweden setzt auf drei Mahlzeiten pro Tag. Foto: JPW
Dem leiblichen Wohl der Soldaten haben sich gleich zwei skandinavische Hersteller verschrieben: Sowohl 24Hour Meals als auch Real Field Meal präsentierten moderne hochkalorische Feldrationen.





www.ipomex.de





In eigener Sache: Auf an das Kap der guten Hoffnung!

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Bonn/Kapstadt (ww) Ein Hinweis in eigener Sache: Nicht mit dem A400M, sondern mit dem A380 reiste der S&T-Blog nach Südafrika.

Mehr dazu, was wir am Kap der guten Hoffnung so gesehen haben, demnächst hier und in den einschlägigen Publikationen. Auf dem Blog herrscht aber zunächst weitgehend Sendepause - ich bitte um Verständnis!

Kanonade am Kap: Eindrucksvoller Rheinmetall Denel Defence Day 2015

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Overberg (ww) Mit dem Rheinmetall Debel Defence Day 2015 fand vom 20. bis zum 23. April 2015 eine der weltweit größten Schießvorführungen im scharfen Schuss statt. Rund 400 Gäste aus 57 Nationen waren der Einladung der beiden Partner Rheinmetall und Denel in das legendäre Testzentrum Overberg – etwa zwei Autostunden südostwärts von Kapstadt am Indischen Ozean gelegen – gefolgt.

Ein altes Geschütz vor dem 1666 - 1679 errichteten Kasteel de Goede Hoop in Kapstadt. Foto: JPW
Mit Unterstützung der South African National Defence Force bot sich ihnen ein aufwendig gestaltetes Schießprogramm von Munition der Kaliber 20mm bis 155 mm.

Zudem gab es Luftunterstützung: Ein Kampfhubschrauber Rooivalk schoss sowohl mit FZ 90mm-Raketen als auch mit seiner GL-2-Maschinenkanone in 20 mm x 139 auf Hartziele. Und eine Hawk setzte präzisionsgelenkte Abwurfmunition ein.

Rooivalk bekämpft Hartziel. Foto: JPW
Da Bilder mehr sagen als Worte, gibt es hier ein paar Eindrücke – in aufsteigender Anordnung.
Denel Personal Assault Weapon im Kaliber 20 mm x 42

Foto: JPW
40mm kam sowohl als Low-, Medium- und High-Velocity zum Einsatz.
Foto: JPW
Die Südafrikanische Marine demonstrierte die Fähigkeiten eines 76mm Oto-Melara-Geschützes – hier mit HE/PFF.
Foto: JPW
Das Schießen mit Mörsern in den Kalibern 60mm, 81mm und 120mm gehörte ebenfalls zu den Vorführungen.


Foto: JPW

Ebenfalls mit Rakten ausgestattet ist eine Variante der Fahrzeugfamilie Badger.
Foto: JPW

Foto: JPW
 Die 155mm-Haubitze T5 verschoss einige Projektile aus der Assegai-Munitionsfamilie

Foto: JPW

Von einer BA HAWK aus kam eine präzisionsgelenkte Tawazun Al Tariq Modular Bomb zum Einsatz.
Foto: JPW
Das Minenräumsystem Plofadder 160TP gehört zu den Marktführern weltweit.




Fotos: JPW


Mehr zum Rheinmetall Denel Defence Day 2015 und ausgewählten Produkten demnächst in ES&T und VISIER.

ANZAC Day 2015 - 100 Jahre Schlacht von Gallipoli

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Istanbul/Berlin (ww) Heute vor 100 Jahren begann mit der Landung des Australian New Zealand Army Corps (ANZAC) die Schlacht von Gallipoli.

Diese Skizze des Dardanellen Feldzuges entstammt dem Buch Otto Liman von Sanders "Fünf Jahre Türkei". Foto: JPW
Sie gilt nicht nur als der Kulminationspunkt im Ringen um die Entscheidung der „Orientalischen Frage“, in dem das Deutsche Reich als strategischer Bündnispartner an der Seite des Osmanischen Reiches stand. Wie Klaus Wolf in seiner akribischen, 2008 im Report Verlag erschienenen Studie „Gallipoli 1915“ herausgearbeitet hat, hatte der türkische Sieg von Gallipoli weitreichende strategische Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Krieges. Mustafa Kemal, später Atatürk genannt, leitete aus ihr seine Rolle als Volksheld und Retter der Türkei ab, die er später als ihr erster Präsident in eine westliche Ausrichtung führen sollte. Australien und Neuseeland sehen die Niederlage von Gallipoli noch heute als wesentlichen Grund für den Schritt in die Unabhängigkeit und die Lösung vom britischen Mutterland an. Sie begehen jährlich den ANZAC Day am 25. April mit Gedenkveranstaltungen und Paraden.
In Deutschland hingegen geriet die Schlacht weitgehend in Vergessenheit. Zu Unrecht, denn aus militärhistorischer Sicht war Gallipoli die erste und einzige Schlacht im Ersten Weltkrieg, die auf beiden Seiten umfassend im multinationalen und streitkräftegemeinsamen Zusammenwirken ausgefochten wurde. Sie hat damit eine herausragende Bedeutung bekommen.
Ebenso erscheint es mir wert, an den „Löwen von Gallipoli“ zu erinnern, den General der Kavallerie und Marschall der Osmanischen Armee Otto Liman von Sanders (1855 – 1929). 1874 als Fahnenjunker in die Streitkräfte des Großherzogtums Hessen eingetreten, diente er zuletzt als Kommandeur der 22. Division in Kassel, bevor er 1913 Leiter der deutschen Militärmission in Konstantinopel wurde.
Otto Liman von Sanders verfasste über seine Erlebnisse das Buch "Fünf Jahre Türkei". Foto: JPW

Hier erwarb er sich große Verdienste bei der Reform der osmanischen Streitkräfte. Die durch sein strategisches Geschick gelungene Abwehr der alliierten Eroberungsversuche an der Dardanellenfront gilt sogar als ein Zeichen dieser erfolgreichen Bemühungen. Liman von Sanders – einer der ganz wenigen höheren preußischen Offiziere mit jüdischen Wurzeln – trat schließlich auch dem Völkermord an den Armeniern entgegen und drohte in seinem Zuständigkeitsbereich sogar an, mit Waffengewalt gegen Deportationen und Massakern an der armenischen Zivilbevölkerung vorzugehen.
Gemäß des Ansatzes „Versöhnung über den Gräbern“ des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. erscheint es geboten, am heutigen ANZAC Day allen rund 100.000 Gefallenen, den Ermordeten und Vertriebenen dieses Kriegsschauplatzes zu gedenken. Der S&T-Blog unterstützt im Übrigen den von Klaus Wolf - dessen Buch zu lektorieren ich die Ehre hatte - schon mehrfach angeregten Vorschlag, eine deutsche Gedenkstätte in Gallipoli einzurichten. Bisher gibt es auf dem Gelände der ehemaligen Sommerresidenz der deutschen Botschaft in Tarabya einen deutschen Soldatenfriedhof, auf dem auch Gefallene der Dardanellenschlacht ihre letzte Ruhe fanden.

Viele Rollen: Radpanzerfamilie Badger für die SANDF

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Pretoria/Lyttelton (ww) Das Radpanzerprogramm Badger der South African National Defence Force kommt voran. Auf dem Rheinmetall Denel Defence Day 2015 traten erstmal zwei Varianten dieser vielseitigen 8x8-Fahrzeugfamilie in Aktion: ein Radschützenpanzer und ein Raketenjagdpanzer.
IFV Badger - oben auf dem Turm die Kommandantenoptik. Foto: JPW

Die SANDF brachte die Badger-Familie 2007 auf den Weg – vornehmlich ging es um den Ersatz des Ratel-Transportpanzers. Nachdem Denel Land Systems 2010 die Ausschreibung gewinnen konnte, erhielt das Unternehmen 2014 den abschließenden Vertrag über die Lieferung von 238 (statt ursprünglich 264) Exemplaren in unterschiedlichen Varianten Die ersten Fahrzeuge laufen derzeit zu.
Die Badger-Familie baut auf dem Patria AMV-Fahrgestell auf und verfügt über ein spezielles Minenschutzpaket. Das Gewicht beträgt je nach Variante rund 27 Tonnen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 102 km/h und die Reichweite bei bis zu 800 km.
IFV Badger im Gelände. Foto: JPW

Die ersten Fahrzeuge entstanden noch bei Patria in Finnland. Die übrigen Systeme sollen bis 2022 in Südafrika von den Bändern rollen. Schwerpunkt bildet die Schützenpanzervariante mit dem Zwei-Mann-Turm LCT30 von Denel Land Systems. Kommandant und Richtschütze können unabhängig voneinander über stabilisierte Tag- und Nachtsichtoptiken beobachten, was dem Fahrzeug eine „Hunter-Killer-Fähigkeit“ verleiht. Die 30mm-Maschinenkanone GI-30 mit Doppelzuführung ist voll stabilisiert, wodurch der IFV-Badger auch aus der Fahrt schießen kann.

Anti Tank Badger im Gelände. Foto: JPW
Neben dem Radschützenpanzer gibt es ein Feuerunterstützungsfahrzeug, welches statt der Acht-Mann-Schützengruppe im hinteren Kampfraum weitere 30-mm-Munition mitführt. Die Führungsfahrzeugvariante hat im hinteren Kampfraum spezifische Führungs- und Kommunikationsausstattung, der Mörserträger kann einen 60mm-Mörser M10 zum Einsatz bringen.
Anti Tank Badger von hinten, die Startbehälter für die Ingwe-Lenkflugkörper sind abgesenkt. Foto: JPW
Die Variante Raketenjagdpanzer verfügt über Ingwe-Flugkörper mit einer Reichweite von über fünf Kilometern. Die Durchschlagskraft soll über einen Meter Rolled Homogenous Armour hinter Reaktivpanzerung betragen.

Abschuss eines Ingwe-Lenkflugkörpers. Foto: JPW
Weitere Versionen des Badger sind in Planung.
Oberstleutnant A.Kotze (SANDF) informierte den Verfasser (l.) über das Badger-Programm. Foto: JPW

Neues MG ab Mai: HK121 wird MG5

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Berlin/Oberndorf (ww) Die Bundeswehr erhält ein neues Maschinengewehr. Ab Mai läuft das Heckler&Koch HK121 als neues MG5 der Truppe zu.
MG5A2 (Infanterie) mit MG5-Standard-Wechsellauf. Foto: JPW

Wie ein Sprecher des Bendler-Blocks auf Nachfrage mitteilte, wurde ein Termin für die geplante formelle Übergabe des Maschinengewehrs MG5 an die zukünftigen Nutzer aber noch nicht festgelegt. Seitdem wir das erste Mal über das Universal-MG HK121 im Kaliber 7,62 x 51 mm berichtet haben, hat die Waffe diverse Truppenerprobungen in allen Klimazonen erfolgreich durchlaufen. Aufgrund der Praxistests gab es darüber hinaus noch einige Detailänderungen. Mehr dazu demnächst hier und in den einschlägigen Publikationen.

Neues Arbeitspferd für die Dragoner - SPz Puma erhält Nutzungsgenehmigung

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Koblenz (ww) Für die Panzergrenadiertruppe – die modernen Dragoner – zeichnet sich ein Ende des Wartens auf ihr neues Arbeitspferd ab. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat jüngst die Genehmigung zur Nutzung des Schützenpanzers Puma erteilt.
Der SPz Puma im Gelände. Foto: PSM via Rheinmetall
Damit steht der Einführung des Schützenpanzers Puma bei der Bundeswehr nichts mehr im Wege. Ein Nebeneffekt: Mit regulären Kennzeichen darf der Puma seit kurzem auch auf öffentlichen Straßen bewegt werden. Sukzessive wird der Puma bei der Bundeswehr Schützenpanzer des Typs Marder ablösen, dessen Ursprungsversion bereits vor über 40 Jahren an die Panzergrenadiere ausgeliefert wurde.
Viele Voraussetzungen mussten für die Erteilung der Nutzungsgenehmigung erfüllt werden. So erfolgten aufwendige Entwicklungen, intensive Tests bei den Wehrtechnischen Dienststellen, mehrmonatige Erprobungen in extremer Hitze und Kälte im Ausland und mehrere Einsatzprüfungen durch Soldaten der Bundeswehr. Auf Basis von Tests und Erprobungsergebnissen wurden wiederholt technische Optimierungen entwickelt, qualifiziert und fortlaufend in die Serienfahrzeuge eingebracht. Ein Mustergutachten der zentralen Militärkraftfahrtstelle war erforderlich, um die notwendige Betriebserlaubnis sowie die Straßenzulassung zu erteilen. Mit Wirkung zum 13. April 2015 hat der Inspekteur des Heeres die formale Bereitschaft zur Übernahme des SPz Puma erklärt. Damit konnte das BAAINBw nun die „Genehmigung zu Nutzung“ erteilen – ein wichtiger Schritt im Projekt Puma, dem größten aktuellen Beschaffungsprojekt der Heeresstreitkräfte.
Damit kann die Nutzung nun planmäßig mit der Ausbildung der Ausbilder (AdA) an zunächst sieben Schützenpanzern beginnen. Weitere Fahrzeuge folgen in den nächsten Monaten. Diese AdA wird am Ausbildungszentrum Munster noch bis Ende des laufenden Jahres durchgeführt. Dort wurde eigens für den Puma eine Einführungsorganisation aufgestellt, die die Erstausbildung der Panzergrenadier-kompanien am Schützenpanzer Puma für jeweils drei Monate am Ausbildungszentrum Munster durchführt. Die Einführungsorganisation übernimmt auch die Fahrzeuge vom Hersteller, komplettiert sie mit bundeswehreigenen Ausrüstungsgegenständen und übergibt sie an die dort auszubildenden Soldaten. So können die Panzergrenadiere „ihre“ Pumas im Anschluss der dreimonatigen Ausbildung an den jeweiligen Standort mitnehmen, um sich hier weiter mit ihrem neuen Gerät vertraut zu machen.
Die notwendigen Verträge zur Instandsetzung und zur technisch-logistischen Betreuung sind zwischen der Bundeswehr und der beauftragten Projektgesellschaft PSM GmbH geschlossen worden. PSM ist eine Joint-Venture-Gesellschaft, die von den Systemfirmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann mit je 50% der Anteile getragen wird. Die dauerhafte Unterstützung des Puma durch die heerestechnische Industrie in Deutschland ist somit sichergestellt.
www.kmweg.de
www.rheinmetall-defence.de

Kettenrasseln am Kreml - Russland präsentiert neues Großgerät

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Moskau (ww) Schon traditionell gehört das Anschauen der Siegesparade am 9. Mai auf dem Roten Platz in Moskau zu den Fixterminen für sicherheitspolitische und wehrtechnische Journalisten. Denn traditionell führen die dort paradierenden Streitkräfte im Rahmen der prestigeträchtigen Veranstaltung ihre neuesten Waffensysteme vor.

Lange angekündigter Höhepunkt der Parade anläßlich des 70sten Jahrestages des Sieges im „Großen Vaterländischen Krieg“ war die neue Armata-Kettenfahrzeugfamilie. Einige Tage vorher hatte das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation bereits Grafiken dieser und weiterer erstmals gezeigter Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.
Mein Kollege Thomas Wiegold, der heute Vormittag die auf ntv übertragene Parade auch ko-kommentierte, hat auf seinem Blog augengeradeaus bereits den Verweis auf eine Nachschau veröffentlicht. Ich gebe den an dieser Stelle auch gerne für diejenigen weiter, die heute morgen nicht vor dem Bildschirm sitzen konnten: Direktlink
Der russische Bloggerkollege Vitaly Kuzmin hat etliche Bilder unter anderem der erstmals gezeigten Landsystemen bereitgestellt, die wir in der folgenden Übersicht kurz vorstellen:

Armata-Kampfpanzer T-14 (Objekt 148)

Armata-Schwerer Schützenpanzer T-15 (Objekt 149)





Schützenpanzer BMP Kurganets-25 (Objekt 695)



Transportpanzer Kurganets-25 (Objekt 693)



Radschützenpanzer VPK-7829 auf Bumerang-Radfahrzeugplattform


Panzerhaubitze 2S35 Koalitsiya-SV

Panzerabwehrlenkflugkörpersystem Kornet-D/EM auf Gaz Tigr

Minengeschütztes Transportfahrzeug Ural Typhoon

Interkontinentalraketensystem RS-24 Yars (erstmals gezeigt, aber schon länger in Nutzung)

Insgesamt nahmen rund 15.000 Mann an der Parade in Moskau teil. Weitere Veranstaltungen dieser Art wurden in 25 anderen Städten der Russischen Föderation abgehalten, bei denen insgesamt 70.000 Soldaten paradierten.
Das auf den anläßlich der Siegesparade sonderlackierten Fahrzeugen angebrachte Logo kombiniert den roten Stern und das orange-schwarze Sankt-Georgs-Band.

SPRINT voran - digitalisierte Gefechstfahrzeuge für das digitalisierte Gefechtsfeld

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Munster/Koblenz (ww) Das Gefechtsfeld der Zukunft digitalisiert sich. Das spiegelt sich natürlich auch in der Ausstattung der dort eingesetzten Akteure wider. Auch deutsche Streitkräfte und Industrie arbeiten derzeit an verschiedenen Modernisierungsvorhaben. Ein Beispiel ist das Projekt „SPRINT“ (Systronics Project on Intelligent Network Technologies).

SPRINT-Technologietrräger auf dem Symposium "Panzergrenadier 2030" in Munster. Foto: JPW
Unter der engagierten Leitung der Abteilung K1.2 des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) werden hier diverse bemannte Experimentalfahrzeuge sowie unbemannter Subsysteme zu einem Effektorenverbund vernetzt. Ein weiteres Beispiel ist das Vorhaben der teilautomatisierten Wirkungskette „Zielerfassung, Zielverfolgung und Waffeneinlauf/Nachführung (ZZW)“. Beide Vorhaben werden derzeit im Rahmen einer „Roadshow“ auf verschiedenen Vorführungen gezeigt. Den Anfang bildete das Symposium „Panzergrenadier 2030“ Anfang März in Munster.
 
Hintergrund
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Digitalisierung der Gefechtsfahrzeuge zwischen Vetronics und Systronics. „Vetronics umfasst die Integration aller elektronischen Komponenten und Subsysteme in Gefechtsfahrzeuge und ermöglicht ein modernes Kampfraumdesign. Vetronics ist maßgeblich für die Effektivität und Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems“, so Dipl.-Ing. Hans-Josef Maas vom BAAINbw K1.2. „Die Vernetzung der Soldaten und intelligenter Plattformen wie Fahrzeuge, unbemannte Aufklärungs- und Sensorsysteme und Effektoren miteinander erweitert Vetronics zu Systronics. Beide bilden die Basis der Vernetzten Operationsführung.“
Bei der Modernisierung und Digitalisierung der Gefechtsfahrzeuge stehen nicht nur die rein militärischen Anforderungen der „vernetzten Operationsführung“ im Fokus. So gibt es unterdessen im zivilen Automotive-Bereich etliche Assistenzsysteme, die auch einer militärischen Besatzung die Bedienung ihrer komplexen Gefechtsfahrzeuge erleichtern können. Natürlich müssen aber diese zivilen „Human-Machine-Interfaces“ nicht nur den Vorgaben der zivilen Straßenverkehrszulassungsordnung genügen. Vielmehr müssen sie zu militärischen „Soldier-Machine-Interfaces“ weiterentwickelt werden, denn es steht nicht der gestresste Berufskraftfahrer, sondern der gefechtsgestresste Soldat im Fokus. Um diese „Soldat-Maschine-Schnittstellen“ bei künftigen Entwicklungen, aber auch bei Nachrüstungs- und Modernisierungsprogrammen berücksichtigen zu können, soll es innerhalb der NATO eine standardisierte offene Architektur unter anderem für die Führungssysteme von Gefechtsfahrzeugen geben. Hierzu entsteht derzeit ein neues Standardisierungsabkommen, nämlich das NATO Generic Vehicle Architecture Standardization Agreement (NGVA STANAG 4754).

SPRINT-Technologieträger in Munster
Aus dem Projekt SPRINT wurden in Munster der „Wiesel 2 Digital Intelligent Technology Carrier Heer (WITCH)“ vorgestellt. Er gehört zu den ersten digitalisierten Gefechtsfahrzeugen.

SPRINT-Technologieträger WITCH. Foto: JPW
Weiterhin war der ebenfalls von Rheinmetall auf Basis der GTK Boxers mit Sanitätsmodul realisierte „JODAA (Joint Operational Demonstrator for Advanced Applications)“ ausgestellt.

SPRINT-Technologieträger JODAA. Foto: JPW
Weiterhin nahm an der Vorfühung der Systronics-Demonstrator „PANTHER“ teil. Bei der „Platform for Applications and New Technologies in Heterogenous Environments in multiple Roles“ handelt es sich um einen komplett von Rheinmetall modifizierten und modernisierten Marder 1A3 mit digitalisierter Ausstattung von Diehl Defence.
SPRINT-Technologieträger PANTHER. Foto: JPW



ZZW
Hintergrund der teilautomatisierten Wirkungskette ZZW sind die gegenwärtigen Einsatzerfahrungen in asymmetrischen Konflikten. So müssen selbst gut geschützte Fahrzeuge durch einen Verbund aus Sensoren rundum und dreidimensional Bedrohungen schnell erkennen und gegebenenfalls bekämpfen können.

TM170 SENSATION. Foto: JPW
In dem in Munster gezeigten Szenario stand hierzu der Technologieträger auf Basis des gepanzerten Fahrzeugs TM170 „SENSATION“ im Mittelpunkt. „SENSATION“ steht für Sensor-Effector-Network for Situational Awareness and Tactical Interoparability for operational Needs“.

Demo-Konfiguration Gemeinsames Rollenorientiertes Einsatzlagebild
Ergänzend zu den amtsseitigen Präsentationen demonstrierte ein Konsortium aus der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG), Exelis, dem Fraunhofer IOSB sowie Griffity, wie sich in einem Führungs- und Informationsverbund Gemeinsame Rollenorientierte Einsatzlagebilder zwischen Gefechtsständen und abgesessenen Soldaten unter Einbindung diverser Sensoren realisieren lassen.
FFG PMMC G5. Foto: JPW
Hierzu kamen UHF-Datenfunkgeräte (Enhanced High Capacity Data Radio/EnHCDR), handgehaltene UHF-Funkgeräte (SpearNet), gehärtete Tablet PCs sowie weitere Sensorik zum Einsatz. Im als Führungsfahrzeug fungierenden FFG „Protected Mission Module Carrier G5“ bildete zudem ein eingerüsteter digitaler Kartenlagetisch das Herzstück. Auf dem ließen sich Lageanalyse, Lageführung und Einsatzplanung vornehmen.
Digitaler Kartentisch. Foto: JPW


Ausblick
Schon rein äußerlich fallen die SPRINT-Technologieträger durch ihr markantes digitales Tarnschema auf und wirken futuristisch. Die kurzen Einblicke in SPRINT und die weiteren vielseitigen Projekt zeigen aber, dass die Zukunft schon längst begonnen hat. Die Vorführung in Munster bildete zudem nur einen Auftakt einer inzwischen fortgesetzten „Road Show“ des BAAINBw und der Industrie zum Thema Vetronics und Systronics. Der SPRINT geht voran - mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben der "Europäischen Sicherheit & Technik" und natürlich hier!

Text und Fotos: © by Jan-P. Weisswange 2015

Airbus Defence and Space stellt neuen Multirole-Jammer vor

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München/Friedrichshafen (ww) Der neue Multirole-Jammer von Airbus Defence and Space vereint Signalaufklärung, Kommunikationsstörung und Explosionsschutz in einem Gerät. Das System soll effizienten Schutz gegen funkferngezündete improvisierte Sprengsätze (RCIEDs) bieten und gleichzeitig die umfassende Überwachung des Signalspektrums sowie die Störung der taktischen Kommunikation ermöglichen.
Multirole-Jammer von Airbus Defence and Space. Foto: Airbus
Der Multirole Jammer analysiert das Spektrum der ein Fahrzeug umgebenden Signale anhand der neuesten software-definierten Funktechnologien und kann so die Funksignale zur Zündung von Straßenbomben extrem effizient stören. In einer erweiterten Version lässt sich das Gerät für die operative Signalaufklärung verwenden und leistet so einen Beitrag zur Erstellung eines umfassenden Bildes über die Signalsituation. Darüber hinaus ermöglicht der Multirole Jammer auch die Wahrnehmung klassischer taktischer Störfunktionen und unterstützt zudem die kommenden Drohnenabwehrsysteme. Dank dem Einsatz der unverzichtbaren RCIED-Schutzausrüstung ist eine effiziente Ausnutzung von Platz, Gewicht, Leistung und Budget gemäß der jeweiligen Verfügbarkeit sichergestellt.
„Die Erfahrungen etwa aus dem Einsatz in Afghanistan haben gezeigt, dass vielseitigere und kompaktere Geräte für die Überwachung des elektromagnetischen Spektrums unverzichtbar sind“, erklärt Thomas Müller, Leiter der Business Line Electronics von Airbus Defence and Space. „Dank unserer langjährigen Erfahrung im Bereich der elektronischen Kampfführung können wir neueste Technologien in Lösungen übersetzen, die zuverlässigen Schutz für Bodentruppen bieten.“
Beim Multirole Jammer kommt die von Airbus Defence and Space entwickelte „SMART Responsive Jamming Technology“ zum Einsatz, eine intelligente Störautomatik, die die Schutzwirkung im Vergleich zu konventionellen Systemen deutlich steigert. Dank neuen digitalen Empfänger- und Signalverarbeitungstechnologien lassen sich so Reaktionszeiten von deutlich unter einer Mikrosekunde erreichen. Die Störleistung wird auf die spezifische Frequenz des Zündsignals konzentriert, und nicht über den gesamten Frequenzbereich verteilt, wie dies bei konventionellen Systemen der Fall ist. Die SMART Responsive Jamming Technology wird bereits bei einem anderen System des Unternehmens eingesetzt, dem so genannten Vehicle Protection Jammer.

www.military.airbus.com
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