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Seebataillon der Deutschen Marine: Neues Sonderabzeichen Bordeinsatzsoldat erstmals verliehen

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Eckernförde (ww) Gerne greife ich einen Hinweise der Kameraden vom Freundeskreis Seebataillon e. V. auf: Das 2015 initiierte Abzeichen "Bordeinsatzsoldat" wurde kürzlich erstmals an zwei verdiente Hauptbootslleute verliehen.
Die Hauptbootsleute Raphael P. und Michael R. (Foto: Freundeskreis Seebataillon)
Nach über 17 Jahren - davon 941 Tage in Auslandseinsätzen - gehen zwei der erfahrensten Boarding-Teamführer: Ausgezeichnet mit dem neuen Sonderabzeichen "Bordeinsatzsoldat" widmen sich die beiden Hauptbootsleute Raphael P. und Michael R. nun planmäßig neuen Aufgaben.
Das Abzeichen „Bordeinsatzsoldat“ wurde 2015 duch das Seebataillon ins Leben gerufen und wurde nun  ("nach einer Bundeswehrsekunde", so in der Mitteilung) an die Truppe ausgegeben. Es ist als Schwinge gestaltet (da die Boardingeinsätze auch vom Hubschrauber aus erfolgen) und zeigt im Eichenlaubkranz ein stilisiertes Kriegsschiff mit Bugwelle vor zwei gekreuzten Karabinern. Die goldfarbene Schwinge - eine Abstufung ist nicht vorgesehen - verleiht der Kommadeur des Seebataillons nach erfolgreichem Abschluss der "Einsatzausbildung Boarding" und mit Zuerkennung der Tätigkeitsinformationsverfahren-Identifizierungsnummer (TIV-ID) 7768736K Boardingsicherungssoldat.
Beschreibung und Tragebestimmungen des Sonderabzeichens "Bordeinsatzkräfte Marine" (Archiv)
Der S&T-Blog gratuliert den beiden Hauptbootsleuten zu dieser Auszeichnung und wünscht für die Anschlussverwendungen viel Soldatenglück und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Französisches Mehrzweck-Lenkflugkörpersystem MMP von MBDA tauglich für den Winterkampf

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Vidsel, Schweden (ww) Die französische Beschaffungsbehörde DGA und das französische Heer haben Anfang 2019 eine Testreihe gestartet, um das Mehrzweck-Lenkflugkörpersystem Missile Moyenne Porteé (Rakete mittlerer Reichweite, MMP) unter extremen Winterbedingungen zu erproben. 
Ein MMP-Schützentrupp in arktischer Umgebung (Foto: MBDA/Anders Aberg)
Die Schießversuche erfolgten auf dem schwedischen Schießplatz bei Vidsel nahe dem Polarkreis. Bei Temperaturen zwischen -15°C und -30 °C erwiesen sich die Schießtage als voller Erfolg, wie MBDA am 21. März 2019 mitteilte.
On the way! (Foto: MBDA/Anton Aberg)


Auf dem Programm standen drei für das Mehrzwecksystem typische Einsatzszenarien. Dabei traf der Lenkflugkörper jedesmal sein Ziel. Zudem erwiesen sich auch die einfache Anwendung und die gute Nutzbarkeit der Bildverarbeitungsalgorithmen des Systems bei typischen winterlichen und subpolaren Bedingungen wie etwa verschneitem Hintergrund.

Der erste Schießversuch erfolgte im Lock on before launch (LBOL)-Modus auf ein sich mit 70 km/h Geschwindigkeit bewegendes Fahrzeugziel - ein ferngesteuerter Geländewagen.

Im zweiten Schießversuch traf der im LBOL-Modus abgefeuerte und mit einer gestreckten Flugbahn fliegende Flugkörper ein Bunkerziel.


Im dritten Szenario kam der Beyond Line Of Sight (BLOS)-Modus zur Anwendung, wobei das System die GPS-Koordinaten des Ziels - ein ausgedienter Panzer - über das Soldatensystem FELIN erhielt. Das Aufschalten des außer Sichtweite der Feuerstellung befindlichen Hartziels erfolgte währen des Flugs. Das Ziel wurde erfolgreich von oben getroffen.

In den jetzt abgeschlossenen Schießversuchen hat sich die Robustheit der eingesetzten Geräte unter extremen Bedingungen bei Minusgraden bestätigt. Ebenso stießen die gute Handhabung und Ergonomie des Systems - etwa dessen Kompatibilität mit der Kaltwetter-Infanterieausrüstung - unter sehr anspruchsvollen Bedingungen auf ein positives Echo. Die erfolgreiche Wintererprobung ergänzt die seit Ausliferungsbeginn Ende 2017 erfolgende technische und operative Bewertung des Systems durch die französische Armee und die DGA. Erst im vergangenen August war die Heißwetter-Truppenerprobung in Dschibuti erfolgt.

Die MMP befindet sich seit 2018 in der französischen Armee im Einsatz. Sie ist ein Mehrzweck-Lenkflugkörpersystem der 5. Generation und lässt sich sowohl infanteristisch als auch von Fahrzeugen aus einsetzen.

www.mbda-systems.com



CAC - der neue Kampfgefährte der Poilus von Tarrerias-Bonjean

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Celles-sur-Durolles (ww) In meinem Artikel zum französischen Ausrüstungsprogramm Combattant 2020 sprach ich schon das neue Couteau Combattant 2020 an, welches den Poilus künftig als Waffe, Werkzeug und zum Leben im Felde dient. Ein Reservisten- und Schützenkamerad aus meiner Freiburger Zeit, Michael, las diesen Artikel und machte mich darauf aufmerksam, daß dieses schneidige Stück von einem französischen Traditionshersteller stammt – nämlich Tarrerias-Bonjean (TB-Outdoor). Wie ich auf einem Besuch bei dem stolzen Familienunternehmen auf der IWA 2019 erfuhr, heißt das in Rede stehende Modell CAC (Combat Assistance Campagne ).

Das Couteau Combattant 2020 - Modell CAC von Tarrerias-Bonjean. In dieser Form nicht im Handel erhältlich. (Foto: TB Outdoor)
Zugleich stieg aber auch Michael in eine umfangreiche Recherche ein und übersandte mir den folgenden Bericht, den ich hier sehr gerne veröffentliche.
 
(Text&Fotos: Michael, Redaktion: ww) Zugegeben, bis vor wenigen Monaten war mir die Firma komplett unbekannt. Ich stolperte über einen Artikel zum französischen „Combattant 2020“-Programm. Hier wurde ein Klappmesser als Ausrüstungsgegenstand erwähnt. Nach einer umfangreichen Suche fand ich die Firma Tarrerias-Bonjean. Heute unter TB Outdoor firmierend, führt das Familienunternehmen seine Ursprünge auf das Jahr 1648 zurück. Der nach ISO 9001 und 14001 zertifizierte Betrieb produziert auf 16000 m² an drei Standorten Besteck für Haushalt und Gastronomie, moderne und traditionsreiche Schneidwaren, wie etwa Laguiole-Klappmesser und ist seit 1996 auch Lieferant für die heimischen Streitkräfte. Nach einem erfolgreichen Auswahlverfahren im Jahre 2017 beschafft nun die Armée Francaise seit 2018 das Messer „CAC (Combat Assistance Campagne )“. Die Lieferungen sollen 2022 abgeschlossen sein.
Das TB CAC S200 (links im Bild) im Vergleich zum schweizerischen Soldatenmesser 08 von Victorinox (Foto: Michael)
Das militärische CAC ist nicht im Handel erhältlich, wohl aber einige zivile Varianten davon. Die im folgenden gezeigten Messer entstammen meiner Sammlung. Das hier abgebildete CAC S200 ist eine zivile Version. Dieses unterscheidet sich von der militärischen Variante im verwendeten Griffmaterial (PA6 statt G10) und einem verbauten Korkenzieher. Ich habe eine Variante mit G10 Schalen, ohne Korkenzieher und mit Teilwellenschliff gewählt. Damit enden die Unterschiede.

Das CAC
Für die Konstruktion des Messers ist Philippe Perotti – S&T-Blog Lesern als Autor von Publikationen wie „Sniping 4th Generation“ bestens bekannt – mit verantwortlich. Als ehemaliger Angehöriger einer Spezialeinheit brachte er sein fundiertes Wissen ein. Das CAC verfügt über einen Glasbrecher am Ende des Hefts und einen Gurtschneider mit wechselbaren Klingen.
Ersatzteile und Wechselklingen für das CAC Messer sind verfügbar. (Foto: Michael)

Der Clip (Tip up) ist umsetzbar. Verriegelt wird das Messer über den „Axis Lock“ von Benchmade, wodurch es sich mit seinem angenehmen Klingengang sehr flüssig öffnen und schließen lässt. Im verriegelten Zustand weist die Klinge kein Spiel auf. Die Öffnungshilfe kann problemlos entfernt werden – gerade für den deutschen Markt ein Pluspunkt. Sehr überraschend für ein Messer dieser Größe ist sein sehr geringes Gewicht. Bei einer Klingenlänge von 95 mm und einer Gesamtlänge von 238 mm hat es ein Gewicht von ca. 170 Gramm (mit G10 Griffschalen) Der Stahlkörper des Messers ist zur Gewichtsersparnis gelocht. Die drei Millimeter starke Klinge besteht aus einem martensitischen Stahl, vom Hersteller als „Nitrox“ bezeichnet, vergleichbar dem Stahl 4116.

Der PVD-beschichtete Göffel passt in das Holster. (Foto: Michael)
Die Klingen sind mit PVD Beschichtung in glatt und Teilwelle, sowie in blank nur mit Teilwelle lieferbar. Auch bei den Griffschalen gibt es neben den günstigeren PA6-Kunststoffschalen in verschiedenen Farben auch G10-Schalen in diversen Farben. Sehr schön ist in diesem Zusammenhang, dass man auch nach dem Erwerb der Messer viele Teile und Ersatzteile kaufen kann. Durch die Verwendung von Standardschrauben ist ein einfacher Umbau des Messers in verschiedene Varianten möglich und die Wartung wird vereinfacht. Wer möchte, kann das Messer auch zum feststehenden Messer umrüsten. Es wird eine einschraubbare Blockierung für den Verschluss angeboten.
Das CAC-Etui passt an die PALS-Bebänderung. (Foto: Michael)
Für das Messer gibt es mehrere Möglichkeiten des Transports: TB bietet auf seiner Seite insgesamt drei Möglichkeiten an. Zwei Scheiden aus Kydex erlauben das Tragen des Messers geschlossen oder mit geöffneter Klinge. Die dritte Variante ist ein Holster aus 3149 Polyester. Dieses Holster ist MOLLE-kompatibel und nimmt auch den „Göffel“ (Gabel/Löffel- Feldbesteck) hinter dem transparenten Kunststoffstreifen auf. Das Messer wird dabei geschützt.


Das Maraudeur
Noch ein weiteres Modell aus dem Hause TB Outdoor soll hier kurz vorgestellt werden, das Maraudeur. Dieses Messer mit feststehender Klinge ist leider kein Ausrüstungsteil der Armee. Es wurde aber für eine französische Spezialeinheit von Philippe Perotti entwickelt.
Das Maraudeur mit G10 Beschalung und Teilwellenschliff... (Foto: Michael)

...und im Vergleich zum Eickhorn GEK EDC (links im Bild) mit Tek Lock Verschluss. (Foto: Michael)

Das Messer mit seinem durchgehenden Erl hat am hinteren Ende einen Glasbrecher und wird mit einer sehr flachen Kydexscheide geliefert. Leider ist das MOLLE Adapter nicht mit dabei. So kann der Kunde wählen, ob er dieses MOLLE Adapter oder einen Tek Lock Verschluss befestigen möchte. TB beschreibt den Messerstahl mit seinem Markennamen als „MOX“ Stahl. Dieser ist aber analog zum Böhler N690 oder zum 1.4528 Stahl zu sehen. Der Stahl hat eine Härte von ca. 58 HRC. Das Messer besitzt eine Gesamtlänge von ca. 247 mm, die Klinge liegt bei ca. 115 mm und ist 4mm dick. Auch hier ist das Messer mit ca. 280 Gramm (mit Scheide, Verschluss und G10 Schalen) angenehm leicht. Es wirkt insgesamt sehr ausgewogen.
Das TB-Maraudeur mit MOLLE-kompatibler Scheide. (Foto: Michael)
Wie beim CAC Messer gibt es auch hier einige Optionen. Die PVD beschichtete Klinge wird mit und ohne Teilwellenschliff angeboten. Das Messer ist mit Paracord 550 in verschiedenen Farben, G10, Carbon und „Fish and Fire“ erhältlich. Das „Fish and Fire“ System wird vom Hersteller als Angelschnur mit 2,50 m Länge und einem zentralen Kern aus Hanf beschrieben, der im Notfall als Anzünder nutzbar sein soll. Das Paracord 550 wird mit einer Reißfestigkeit von über 250 kg angegeben. G10 Schalen in diversen Farben und Carbon gibt es als wechselbares Zubehör.

Fazit
Beide Messer gefallen mir wirklich sehr gut; sie liegen wegen ihrer sehr griffigen G10 Schalen recht gut in meinen nicht gerade kleinen Händen. Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität kann man TB ein gutes Zeugnis mit Luft nach oben ausstellen. Gerade beim CAC würde ich mir an manchen Stellen eine etwas bessere Nacharbeit wünschen. Man sollte aber nicht vergessen, dass es sich hierbei trotz der zivilen Ausrichtung, um ein militärisches Ausrüstungsstück handelt.

Tradition (Laguiole) und Moderne. (Foto: Michael)
Für mich persönlich eine gute Entdeckung abseits der sonst üblichen Marken. Sehr gefallen hat mir die Abwicklung meiner Bestellungen: sie kamen in Rekordzeit. Von der Bestellung bis zum Eintreffen bei mir dauerte es nur vier Tage. Top.
Ich konnte mich auf der diesjährigen IWA mit Herrn Olivier Bertrand von TB über diese Messer unterhalten. Einige Informationen hier stammen direkt von ihm. Dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken.

In diesen Dank schließe ich Stéphane Guillaumont ein, mit dem ich auf der IWA das Vergnügen hatte. Ebenso ein herzlicher Dank an Michael für den Bericht und die Bilder!

www.tb-outdoor.com


Kommentar: Empörung über Artikel 13/17 - lasst Taten folgen!

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Brüssel/Berlin (ww) Am heutigen Tage herrscht allenthalben große Empörung wegen der Urheberrechtsreform, die das EU-Parlament am 26. März 2019 beschloss. Viele befürchten jetzt Uploadfilter und infolgedessen Zensur.
Ich finde es gut, daß so viele Bürger und Politiker für ihre Freiheitsrechte einzutreten bereit sind und diesen Unmut auch äußern. Denn davon lebt die Demokratie. Die gute Nachricht: Demnächst haben einige von uns wieder Chancen dazu, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben die gute Gelegenheit, die bürgerferne, bureaucratisierte und dazu noch völlig unnötige Verschärfung des ohnehin schon restriktiven deutschen Waffenrechtes vom Tisch zu fegen.
Das SHOT Show Shirt 2017 von Crye Precision sagt alles. (Foto: JPW)
Und was ebenfalls schön ist: Wir Bürger haben wenige Wochen später die Gelegenheit, dies bei den Wahlen zum Europäischen Parlament zu honorieren - oder auch abzustrafen. Sollen uns in Straßburg und Brüssel doch Volksvertreterinnen und Volksvertreter vertreten, die nicht einfach alles so durchwinken wie die EU- Feuerwaffenrichtlinie. Liebe Abgeordnete: Bekämpft die Kriminalität und nicht die Freiheit derer, die Euch Eure Macht anvertraut haben!

So macht man Weißbuch: Appell des Generalstabs des Bundesheeres zur effektiven Landesverteidigung

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Wien (ww) Der Österreichische Generalstab hat in Abstimmung mit Verteidigungsminister Mario Kunasek eine schonungslose Analyse zur Einsatzfähigkeit des Bundesheeres vorgelegt. Die online als pdf verfügbare Broschüre macht auf die Diskrepanz zwischen dem Verfassungsauftrag zur Landesverteidigung, der Budgetlage und dem Realzustand des Bundesheeres aufmerksam. Der Chef des Generalstabs, General Robert Brieger: "Ich erachte es als meine Pflicht, eine realistische Einschätzung über die Situation des Bundesheeres sowie dessen absehbare Entwicklung unter Zugrundelegung der budgetären Rahmenbedingungen vorzunehmen. Das Ergebnis ist sehr klar: Das Bundesheer hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten von der eigenständigen Fähigkeit zur Landesverteidigung dramatisch entfernt." Das Bundesheer stehe, so Brieger weiter, "erstmalig seit seinem Bestehen vor dem Scheideweg, ob es seine Kernaufgabe als bewaffnete Macht der Republik Österreich überhaupt noch wahrnehmen kann, oder eben nicht."




Das Papier ist absolut lesenswert - vor allem, weil sich die traditionell hervorragende österreichische strategische Analysefähigkeit wohltuend von der hierzulande üblichen Gefälligkeitsgutachten-Worthülsenakrobatik abhebt. In dem Dokument finden sich deshalb auch einige für die deutsche Diskussion bemerkenswerte Vorschläge:  Etwa die "Nutzung neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz und autonomer Systeme sowie Abwehr zerstörerisch-disruptiver Technologien", die "Wiederherstellung der Feldverwendungsfähigkeit der Grundwehrdiener durch eine Verlängerung des Wehrdienstes", die "ständige rasche Reaktionsfähigkeit des Bundesheeres zur militärischen Präsenz an neuralgischen Punkten des öffentlichen Lebens" oder auch die Erhöhung der Einsatzbereitschaft durch Wiedereinführung von häufigen, regelmäßigen und verpflichtenden Übungen der Miliz."Fazit: Es bleibt zu hoffen, daß die Botschaften des Bundesheeres auf fruchtbaren Boden fallen. Davon unabhängig: Dieses Papier sollte Pflichtlektüre bei Streitkräften und Strategic Community in Deutschland werden. So macht man Weißbuch!
www.bundesheer.at






Von Kassel nach Down Under: Australische Regierung inspiziert erstes Boxer-Fahrzeug für Land 400 Phase 2

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Kassel (ww) Eine hohe australische Delegation hat den Rheinmetall-Standort Kassel im Rahmen des Rüstungsprogramms Land 400 Phase 2 besucht. Im Zuge dieses Projektes beschafft Australian Defence Force (ADF) 211 Boxer-Gefechtsfahrzeuge.
Die australische Delegation bei Rheinmetall in Kassel (Foto: Rheinmetall/Uwe Zucchi)
Am gestrigen Donnerstag haben die australische Botschafterin in Deutschland, Lynette Wood, sowie hochrangige Vertreter der ADF das erste Boxer-Mehrzweckfahrzeug, das an das Kundenland ausgeliefert wird, inspiziert. Die Auslieferung wird in den kommenden Wochen per Seetransport erfolgen.
Das erste Boxer-Mehrzweckfahrzeug für die ADF, noch nicht mit dem australischen Tarnanstrich (Foto: Rheinmetall/Uwe Zucchi)
Die ersten Boxer-Fahrzeuge werden noch dieses Jahr von der australischen Armee in Betrieb genommen. Nach ihrer Ankunft in Australien erfolgen vor der Auslieferung noch einige Modifikationen dieser ersten Boxer-Fahrzeuge. Hierzu gehören die Installation der Kommunikations- und Computerausstattung der australischen Streitkräfte, die Einrüstung einer fernbedienbaren Waffenstation und der Tarnanstrich der australischen Armee.
Der Radspähpanzer Boxer CRV während der Truppenerprobungen (Foto: Rheinmetall)
Insgesamt wird Rheinmetall im Rahmen des Land 400 Phase 2-Auftrags 211 Boxer-Fahrzeuge an die australische Armee liefern. Dabei handelt es sich um133 Radspähpanzer mit dem Lance-Turm und 30mm-Maschinenkanone (Combat Reconnaissance Vehicle, CRV), 13 Mehrzweckfahrzeuge, 15 Führungsfahrzeuge (C2), 29 Überwachungs/Feuerunterstützungsfahrzeuge (Surveillance/Joint Fire Support), elf Instandsetzungsfahrzeuge und zehn Bergefahrzeuge mit Kran.
Das Rüstungsprojekt erfolgt in enger Kooperation mit der australischen Industrie. Rheinmetall wird zur Realisierung des Boxer 8x8 CRV-Projekts am Standort Brisbane im australischen Staat Queensland ein eigenes Kompetenz- und Fertigungszentrum aufbauen. Über 40 australische Unternehmen werden in das Programm eingebunden.


www.rheinmetall.com

Exklusiv - Segelschulschiff GORCH FOCK wird Leichter Luftangetriebener Lenkwaffenkreuzer

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Kiel (ww) In den letzten Monaten standen die exorbitanten Kosten für die Überholung des Segelschulschiffs GORCH FOCK in der Kritik. Dem Strategie&Technik-Blog liegen nun exklusive Informationen vor, warum sich die Reparaturkosten so teuer gestalten. So wird die GORCH FOCK wieder in See stechen - allerdings nicht als Segelschulschiff, sondern als erstes Schiff der neuen Klasse "Leichter Luftangetriebener Lenkwaffenkreuzer (LLL, sprich "Triple-L").
Leichter Luftangetriebener Lenkwaffenkreuzer FGS GORCH FOCK beim Testschießen im Atlantik vor Biscarrosse
(Foto: privat)


Der designierte erste Kommandant des LLL FGS GORCH FOCK, Kapitän zur See Jakob Sperling, zum S&T-Blog: "Die neue LLL-Klasse ist ein veritables Mehrzweckkampfschiff: Wir können sowohl repräsentative Aufgaben erfüllen als auch gut getarnt und nahezu lautlos auf allen Weltmeeren operieren und gezielt das Überraschungsmoment nutzen. Der Clou ist aber ist die neue Bezeichnung. Im Rahmen der Nachwuchsgewinnung können wir damit gezielt junge Leute ansprechen, sich bei uns klimaneutral für Frieden und Freiheit auf den Weltmeeren zu engagieren."
Dieses revolutionäre Konzept bewährte sich bereits! Durch freitägliches Kreuzen auf diversen Binnengewässern hat die GORCH FOCK schon drei Wechselbesatzungen rekrutieren können.
Für den demnächst auf Kiel zu legenden deutschen Flugzeugträger GRETA THUNBERG hoffen die Berater  der Bundeswehrführung allein schon aufgrund der Namensgebung auf einen Bewerberansturm. Damit könnte der künftige Stolz der deutschen Seestreitkräfte etwa zeitgleich mit der Eröffnung des Flughafens BER im Jahre 2043 in See stechen. Die GRETA THUNBERG soll allerdings nicht mit Windkraft segeln, sondern durch emissionsarme Kernenergie angetrieben werden. Die ursprüngliche Planung, das Schiff durch eigens dressierte Weisse Haie schleppen zu lassen, wurde aufgegeben. Der Einsatz dieser edlen Tiere könnte als zu aggressive Geste verstanden werden, zudem würden sie im hauseigenen Haifischbecken noch wichtigere Aufgaben zu erledigen haben, hieß es aus Kreisen des Bendler Blocks.
Der S&T-Blog wünscht der GORCH FOCK und der GRETA THUNBERG stets Fair Winds and Following Seas und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Liebherr beginnt Auslieferung der neuen Mobilkranfahrzeuggeneration an die Bundeswehr

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Ehingen (ww) Vor gut 20 Monaten ging der Auftrag ein, jetzt begann bereits die Lieferung: Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH hat im Februar 2019 die ersten Mobil- und Bergekrane des aktuellen Großauftrages der Bundeswehr fristgerecht übergeben. Der im Juni 2017 durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erteilte Auftrag umfasst die Lieferung von 33 geschützten Bergekranfahrzeugen mit der Typenbezeichnung G-BKF und 38 Mobilkranen G-LTM. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz der Besatzungen: Alle Fahrzeuge werden mit geschützten Fahrerhäusern und geschützten Krankabinen aus dem Hause Rheinmetall  ausgestattet. Der Auftragswert der 71 geschützten Mobil- und Bergekrane liegt bei etwa 150 Millionen Euro. Die Lieferungen sollen bis 2021 abgeschlossen sein.

Bergekranfahrzeug G-BKF
Das G-BKF von Liebherr ist ein geschütztes Bergekranfahrzeug auf einem seriennahen vierachsigen Mobilkranfahrgestell. Es ist höchst geländegängig und wendig.
Das Liebherr Bergekranfahrzeug G-BKF eignet sich zum Bergen und Abschleppen einer Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugen. (Foto: Liebherr)
Mit zwei Bergewinden und einer Abschleppbrille am Fahrzeugheck eignet es sich zum Bergen und Abschleppen einer Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugen wie zum Beispiel der neuen Generation geschützter Führungs- und Funktionsfahrzeuge (GFF), geschützter Transportfahrzeuge (GTF), MULTI FSA (Wechselladerfahrzeuge) sowie bereits in Nutzung befindlicher Radfahrzeuge unter Schutz des Bedienpersonals. Das G-BKF lässt sich flexibel und wirtschaftlich einsetzen, da es sowohl zum Bergen von Fahrzeugen als auch zum Heben von Lasten ausgerüstet ist. Mit einem 20,9 Meter langen Teleskopausleger setzt das G-BKF Lasten bis zu 20 Tonnen Gewicht schnell und präzise um.

Geschützter Mobilkran G-LTM
Der von der Bundeswehr in Auftrag gegebene G-LTM ist ein seriennaher vierachsiger Mobilkran mit geschütztem Fahrerhaus und geschützter Krankabine. Sein All-Terrain-Fahrgestell verfügt über die neueste Chassis- und Antriebstechnologie, die auch in schwierigem Gelände für ein hervorragendes Handling sorgt.
Das geschützte Liebherr Mobilkran G-LTM ist höchst geländegängig und flexibel (Foto: Liebherr)
Ein Sechszylinder-Liebherr-Dieselmotor im Fahrwerk, der 330 kW und ein Drehmoment von 2.335 Nm leistet, verleiht dem G-LTM die nötige Kraft. Er hat einen 35,7 Meter langen Teleskopausleger und eine Bergewinde am Fahrzeugheck. Im Auftragsvolumen der Bundeswehr sind 17 Geräte mit 8,4 Tonnen Gegengewicht, die als „Schwere Mobilkranfahrzeuge“ bezeichnet werden und 21 Geräte mit 22,5 Tonnen Gegengewicht mit der Bezeichnung „überschwere Mobilkrane“ enthalten.

Hohe Anforderungen beim Insassenschutz
Der Fokus bei der Auftragsvergabe galt dem Insassenschutz. Um die hohen Anforderungen in diesem Bereich zu erfüllen, arbeitet die Liebherr-Werk Ehingen GmbH für die Anteile geschütztes Fahrerhaus und geschützte Krankabine mit Rheinmetall zusammen. Die von Rheinmetall hergestellten Fahrerhäuser bieten der Besatzung Schutz vor ballistischen, Minen- und IED-Bedrohungen und sind zudem mit einer ABC-Schutzbelüftungsanlage ausgestattet. Die ebenfalls von Rheinmetall produzierten Oberwagenkabinen bieten dem Kranführer während der Kranarbeiten ballistischen Schutz. Beide Kabinen sind für die Geräte G-LTM und G-BKF baugleich.


www.liebherr.com
www.rheinmetall.com

B&T APC9 PRO K wird neues Subcompact Weapon System SWC der U.S. Army

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Picatinny Arsenal, New Jersey/Tampa, Florida/Thun, Schweiz (ww) Die U.S. Army hat B&T mit der Lieferung von 350 Maschinenpistolensystemen „Sub Compact Weapon“ (SCW) beauftragt. Überdies besteht eine Option für eine weitere Beschaffung von bis zu 1.000 SCWs. Bei dem ausgewählten Modell handelt es sich um den B&T APC PRO K im Kaliber 9mm x 19. Zum Lieferumfang gehören weiterhin Tragegurte, Handbücher, Zubehör und Ersatzteile. Der Auftragswert beläuft sich auf 2,575811,76 US-Dollar (ca. 2,3 Millionen Euro). Der Auftrag wird über die US-Tochterfirma B&T USA betreut.
B&T APC9 PRO K, rechte Waffenseite (halbautomatische Version) (Foto: B&TAG)
Mit der SCW soll insbesondere für Personenschutzaufgaben eine leicht verdeckt führbare Waffe im Kaliber 9mm x 19 beschafft werden, welche wahlweise Einzel- oder Dauerfeuer schießt. Einsatzzweck ist das schnelle Schaffen von Feuerüberlegenheit im Nahbereich – und das mit größtmöglicher Präzision, um Begleitschäden zu vermeiden.
B&T APC9 PRO K, linke Waffenseite (halbautomatische Version), Schulterstütze ausgezogen (Foto: B&TAG)

Der ausgewählte APC9 PRO K ist eine Weiterentwicklung aus der Advanced Police Carbine-Familie. Der aufschießende unverriegelte Rückstoßlader lässt sich beidseitig bedienen, verfügt über eine ausziehbare Schulterstütze und fällt mit einer Länge von 345/522mm (min./max.), einer Breite von 58 mm und einer Höhe von 292 mm äußerst kompakt aus. Das Gewicht liegt bei 2.600 Gramm. Der beidseitig bedienbare, klappbare Spannhebel läuft nicht mit. Es stehen Magazine mit 15, 20, 25 und 30 Patronen Kapazität zur Verfügung. Als Primärvisier dient ein Aimpoint Micro T, weiterhin verfügt die Waffe über eine klappbare Notvisierung. An der Waffe befinden sich auf der Zwölf-, Drei- Sechs- und Neun-Uhr Position Mil-Std 1913-Schienen. Über ein Gewinde oder wahlweise eine Drei-Warzen-Verriegelung lässt sich ein Schalldämpfer aufsetzen.
Die Schweizer konnten sich mit ihrem APC9 PRO K in einer viel beachteten Ausschreibung der U.S. Army durchsetzen, welche Anfang Mai 2018 auf den Weg gebracht wurde. Im Rahmen des Projektes betrachtete die U.S. Army zunächst 13 Waffensysteme, in die engere Auswahl kamen letztlich sechs Firmen: Angstadt Arms, B&T USA, Global Ordnance LLC, Shield Arms, SIG SAUER und Trident Rifles, LLC. Am 29. März 2019 ging der Auftrag an B&T.
www.bt-ag.ch

Alles Gute zum Geburtstag, liebe NATO

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Washington/Brüssel (ww) Alles Gute zum Geburtstag, liebe NATO!
(Bild: NATO)
Ich hoffe, mein Heimatland wird in den nächsten 70 Jahren sicherheitspolitisch und strategisch erwachsener und militärisch wieder aufwuchs- und durchhaltefähiger.
Der Strategie&Technik-Blog wird jedenfalls seinen Teil dazu beitragen.
Frohes Fest und Horrido!


www.nato.int

Nicht Fort laufen! Wagt einen Job bei der Volks-Armee! Wer macht beim Bund mit?

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Köln/Wolfsburg/Berlin (ww) In Zeiten, in denen es in der Medienwelt mehr auf schnelle bunte Bildchen und viele Klicks denn auf Inhalte ankommt, wollte ich den derzeitigen bundeswehrbezogenen Aufreger eigentlich nicht weiter auswalzen. Dennoch ein kurzer Zwischenruf von meiner Seite - ich hoffe, daß meine Überschrift hierfür provokativ genug ist.
(Screenshot von Instagram)
Was ist geschehen? Mit auf Polygontarn-Plakaten prangenden Slogans "Job Fort" bzw. "Jetzt Job fürs Volk wagen" - "Mach was wirklich zählt" fuhr die stolze Streitmacht am Donnerstag vor den Werkstoren bei Ford in Köln und VW in Wolfsburg auf, wo derzeit einige Tausend Arbeitnehmer um ihre Existenz bangen. Sinn der Aktion: Berufliche Alternativen zur Arbeitslosigkeit aufzeigen.
Nun ist der Kampf um die besten Köpfe eine strategische Herausforderung - seit Aussetzen der Wehrpflicht allzumal. Aber bei aller Kameradschaft: Ich halte solche Aktionen für einer staatsbürgerlichen Armee unwürdig. Was für eine Botschaft trägt denn die teuer beratene Bundeswehr da nach außen? Hurra, die wirtschaftliche Rezession ermöglicht endlich unsere Trendwende Personal?
Der Zweck, höhere Kopfzahlen verbuchen zu können, heiligt nicht alle Mittel. Zudem ist der Dienst als Soldat eine Berufung und kein bloßer Job. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Natürlich darf und soll die Bundeswehr denjenigen, die ihre Arbeit verloren haben, eine Perspektive bieten. Daß meine antiquierten Vorstellungen von Dienst an der Gesellschaft und Ehrenkleid heute kaum noch was gelten, ist mir schon bewusst. Aber es gibt sicherlich andere Wege. Und abgesehen davon:Aus sicherheitspolitischer Sicht halte ich es für aussichtsreicher, aufwuchs- und durchhaltefähige Streitkräfte anders zu organisieren, als auf einen Konjunkturabschwung zu hoffen.
Dies aber nur als kurzer sicherheitspolitischer Impuls von meiner Seite dazu. Im übrigen verweise ich auf die kluge Analyse des Kollegen und Kameraden Sascha Stoltenow, der deutlich mehr und kompetenter in der moderen Medienwelt zu Hause ist, als ich es bin. Sein Beitrag "Mit großer Macht kommt große Verantwortung" lässt sich unter >>>diesem Link auf dem Bendler-Blog<<< nachlesen.
Schönes Wochenende allerseits!

Zu-Gleich: Bundeswehr bestellt 155mm-Geschosse DM121 bei Rheinmetall

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Koblenz/Düsseldorf (ww) Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit der Lieferung von Artilleriemunition beauftragt. Die Lieferung von über 32.000 Stück der 155mm-Geschosse DM121 soll noch dieses Jahr beginnen.
Die Panzerhaubitze 2000 beim Feuerschlag (Foto: JPW)
Die DM121 lässt sich aus der Panzerhaubitze 2000 auf bis zu 30 Kilometer Reichweite verschießen. Das von Rheinmetall entwickelte wirkmassenoptimierte Geschoss DM121 bringt mehrere Kilogramm Hochleistungssprengstoff auf eine Entfernung von 30 Kilometern mit höchster Präzision sicher ins Ziel. Auf maximale Entfernung schlagen circa 85 Prozent aller Projektile auf der Fläche in der Größe eines Fußballfeldes ein. Aufgrund des Zusammenspiels der hochwertigen Komponenten ist die DM121 in der Lage, mehrere Zentimeter Stahlbeton zu durchschlagen und dahinter kontrolliert umzusetzen. Durch die gewährleistete Funktion im Temperaturbereich von -46°C bis +63°C lässt sich die DM121 weltweit mit konstanter hoher Leistung einsetzen. Der insensitive Sprengstoff erreicht nicht nur eine beachtliche Wirkung im Ziel, sondern gewährleistet auch den Schutz der eigenen Kräfte bei Munitionstreffern oder anderweitigen Vorfällen.
Das Geschoss DM121 (Grafik: Rheinmetall)
Das Sprenggeschoss mit insensitiven Eigenschaften wird auch für Ausbildung und Übung genutzt. Daraus ergibt sich ein jährlicher Verbrauch von einigen tausend Geschossen. Der jetzt geschlossene Rahmenvertrag über die 32.000 DM121-Geschosse hat einen Wert von rund 109 MioEUR (brutto). Es besteht die Option für weitere 11.000 Stück im Wert von rund 37 MioEUR (brutto). Insgesamt hat der Vertrag eine Laufzeit von fünf Jahren. Herstellung und Lieferung der 155-mm-Artilleriemunition erfolgt durch die Rheinmetall Waffe Munition GmbH in Unterlüß/Niedersachsen. Die jetzt beauftragte Lieferung folgt einer ersten 2009 bestellten Charge von 30.000 Geschossen.



Kostümkunde/Gearcheck: Fernspäher der Bundeswehr im Beobachtungsversteck

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Oberlausitz (ww) Eine schöne Bilderserie stellte kürzlich die Bundeswehr auf ihren sozialen Medien ein - Fernspäher der Luftlandeaufklärungskompanie 260 in der Oberlausitz! Eines davon zeigt das Leben im Beobachtungsversteck.
Fernspäher im Beobachtungsversteck (Foto: Bundeswehr/Christian Vierfuß)
Der Späher trägt die von Herstellern wie Leo Köhler oder Scharrer hergestellte  Einsatzkampfbekleidung für Spezialkräfte im Fünf-Farb-Tarndruck und ein modulares Chest-Rig aus dem Hause Lindnerhof-Taktik. An diesem ist ein schwarzes Glock-Feldmesser angebracht. Die schallgedämpfte Maschinenpistole MP5SD von Heckler&Koch steht griffbereit. Bei dem Funkgerät handelt es sich um das Thales AN/PRC-148 MBITR. Zur Energieversorgung dient die Jenny600S-Brennstoffzelle sowie ein Power-Manager 3G von SFC, die hier beide auf dem Berghaus-Rucksack zu erkennen sind.
Als weitere Bewaffnung dient den Fernspähern das HK G36KA4, erkennbar an der modifizierten Visierschiene und der verstellbaren Schulterstütze. Die Waffen tragen das EoTech-Optikpaket aus EXPS3-0 und Vergrößerungsnachsatz G33, deren Behördenvertrieb in Deustchland von I-E-A übernommen wird. Die 3M-Peltor-Sprechsätze bieten zugleich aktiven Gehörschutz. Die Schutzbrillen stammen von Oakley.
Spähtruppführer (l.) bei der Lageeinweisung (Foto. Bundeswehr/Christian Vierfuß)
Ein weiteres interessantes Detail aus der Bilderserie sind die modifizierte Feldbluse des Spähtruppführers (eventuell von Atlas Taktik?) sowie dessen Schlauchschal von Cypres. Cypres ist natürlich kein Bekleidungshersteller, sondern Weltmarktführer bei Fallschirm-Notauslösungssystemen.
Ursprünglich verfügte die Bundeswehr über drei Fernspähkompanien - eine pro Korps. Dies waren die Fernspähkompanie 100 (Braunschweig, später Celle), 300 (Fritzlar) und die Fernspählehrkompanie 200 in Weingarten (später Pfullendorf). 100 und 300 fielen bereits den ersten Umstrukturierungen in den 1990er Jahren zum Opfer. Zuletzt traf es die FSLK200, die nicht mehr in die Strukturen passte. Heute gibt es Fernspäher in den beiden Luftlandeaufklärungskompanien (jeweils ein Zug) sowie im Kommando Spezialkräfte.
Es bleibt zu hoffen, daß die Bundeswehr wieder eigenständige Fernspähkompanien aufstellt. Die Auflösung der Fernspähtruppe als Augen und Ohren der Korpsebene und Element der strategischen Aufklärung erwies sich letztlich ähnlich weitsichtig wie die Abschaffung der Heeresflugabwehrtruppe.
Glück ab und Horrido an alle ehemaligen und amtierenden Späher!


www.bundeswehr.de
www.traka-fernspaehtruppe.de
www.diekommandos.de

Blackhawk T-Series - eine neue Holstergeneration aus Montana

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Bozeman, Montana/USA, Mellrichstadt (ww) Blackhawk bringt seine neue Holstergeneration "T-Series" heraus. Die jetzt vorgestellte Baureihe gibt es mit Level 2- und Level 3-Sicherung. Den Deutschlandvertrieb für Behörden und Großkunden übernimmt die Helmut Hofmann GmbH aus Mellrichstadt. Die T-Series bietet mehrere Neuerungen: Zum einen besteht der Holserkörper aus einer Verbindung zweier Kunststoffe, zum anderen kommt ein neues, innen liegendes Entriegelungssystem zum Einsatz und zum dritten verfügen die Holster über eine neue Gürtelhalterung.



Blackhawk T-Series Holster Level 2 (l.) und Level 3 (Foto: JPW)
Dank der "Dual-Shot"-Formtechnologie bestehen die T-Series-Holster aus einem glasfaserkunststoffverstärkten Exoskelett mit einem aus weicherem Kunststoff bestehenden Innenkörper. Das soll zum einen Stabilität bieten, zum anderen die Abnutzung der Waffenbeschichtung bei den Zieh- und Holstervorgängen vermeiden.
Sowohl bei Level 2- als auch bei Level 3-Sicherung schützt ein in den Abzugsbügel greifender Zapfen die geholsterte Waffe vor unberechtigtem Zugriff. Bei den Level-3-Holstern bietet ein federnd gelagerter klappbarer Verschlussbügel zusätzliche Sicherheit. Bei beiden Sicherheitsstufen erfolgt die Entriegelung der Waffe anders als bei Blackhawks populärer Serpa-Baureihe nicht mit dem Abzugsfinger, sondern mit dem Daumen der Schusshand. 


Die ein- bzw- zweiteilige Sicherungstaste liegt auf der zum Körper weisenden Waffenseite und wird beim Ziehen Richtung Waffe gedrückt. (Foto. JPW)
Zieht der Schütze die Waffe, wird sein Daumen beim Ziehvorgang über einen Kanal auf eine gefederte Taste geführt, die er beim Greifen in Richtung Waffe drückt. Hierdurch bewegt sich der Sicherungszapfen aus dem Abzugsbügel der Waffe heraus und gibt diese somit frei. Bei der Level-3-Sicherung ist der Tastenmechanismus zweiteilig ausgeführt. Hier klappt durch einen Druck auf die größere Taste zunächst der Haltebügel nach vorne, zugleich bewegt die größere Taste eine weitere kleinere, die wiederum den Sicherungszapfen aus dem Abzugsbügel bringt. Die Waffe lässt sich somit sofort ziehen. Verbleibt sie aber im Holster bzw. wird nach dem Ziehvorgang wieder ins Holster gebracht, bleibt die Waffe trotz geöffneten Verschlussbügels weiter gegen fremden Zugriff gesichert.
Blackhawk und der Deutschlandimporteur Helmut Hofmann stellten uns je ein Level 2- und Level 3-Testexemplar zur Verfügung. Diese sind für die Modelle Glock 17, 19, 22, 23, 34 und 35 ausgelegt. Darüber hinaus passt auch die Glock 46 einwandfrei. Bei Trockenübungen erwies sich der Ziehvorgang als intuitiv und schnell. Wie bei anderen Systemen auch, gilt natürlich: Vor der Nutzung sollte sich der Waffenträger mit der Konstruktion vertraut machen und den Ziehvorgang üben, um das Muskelgedächtnis daran zu gewöhnen. Beherrscht er das System, ist er in Sekundenbruchteilen feuerbereit.
Auch bei geöffnetem Verschlussbügel bleibt die Waffe im Holster gesichert (Foto: JPW)
Die Gürtelhalterung lässt sich auf Koppel von bis zu 5,5 cm Breite aufschlaufen. Zum Lieferumfang der Holster gehören ein Abstandshalter ("Spacer") einschließlich dreier längerer Schrauben, um den Holsterkörper etwas weiter von der Gürtelhalterung nach außen montieren zu können. Das ist besonders für Einsatzkräfte interessant, die Schutzwesten oder taktische Ausrüstung tragen. Ein weiteres Merkmal: Die T-Series-Modelle zeigen sich mit dem Zubehör der Serpa-Baureihe kompatibel. So lässt sich beispielsweise das Quick-Disconnect-System weiter nutzen.  Blackhawk hat darüber hinaus neues Zubehör, wie etwa ein schlankeres Quick Disconnect System in Arbeit.
Als erste Modelle der T-Series brachte Blackhawk die für die Glock-Pistolen passenden Holster heraus. Es folgen solche für die Smith&Wesson M&P und die SIG P320, nach und nach sollen T-Series-Holster für alle gängigen Waffentypen verfügbar sein. Des weiteren sind Holstermodelle für Pistolen mit montierten taktischen Leuchten (SureFire X300, Streamlight TLR7/8 und TLR 1/2 sowie Glock GTL) bereits in Arbeit.
Wir werden weiter über unsere Langzeit-Erfahrungen mit der neuen T-Serie berichten. Abschließend gilt unser Dank Chuck Buis (Blackhawk) und Alexander Köhler (Helmut Hofmann) für Infos und Testmodelle.
www.blackhawk.com
www.helmuthofmann.de


Neuer technologischer und taktischer Standard für den Büffel - Niederlande modernisieren Bergepanzer-3-Flotte

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Soesterberg/Niederlande, Düsseldorf (ww) Das Königlich niederländische Heer bringt seine Bergepanzer-3-Flotte „Büffel“ auf einen neuen technologischen und taktischen Standard. Ein entsprechender Auftrag wurde am 18. April 2019 an Rheinmetall erteilt. Die Arbeiten beginnen sofort.  Zunächst sollen in einer ersten Phase vier Fahrzeuge kampfwertgesteigert werden. In einer zweiten Phase sollen 21 weitere Fahrzeuge entsprechende Modernisierungsmaßnahmen durchlaufen.
Mit dieser Nutzungsdauerverlängerung wird der NATO-Partner Niederlande die von Rheinmetall entwickelten, auf dem Leopard 2-Fahrgestell basierenden und einsatzbewährten Fahrzeuge zur Unterstützung der Kampftruppenverbände bis 2040 einsetzen. Die ersten Fahrzeuge werden Anfang 2021 an die Koninklijke Landmacht übergeben.
Studie des modernisierten Bergepanzers 3 "Büffel" (Grafik: Rheinmetall)
Die Modernisierungsmaßnahmen werden in Rheinmetall-Standorten in Deutschland und im niederländischen Ede durchgeführt. Sie umfassen eine komplette Grundüberholung der einzelnen Bergepanzer sowie die Umstellung auf ein neues digitales Bedienkonzept, die Einrüstung moderner Sichtmittel, Missionspakete mit ballistischem und Minenschutz sowie die Ausstattung mit neuen Gefechtsfeldbergeeinrichtungen und Universaltrageplattformen. Dazu kommen technische Dokumentation, Ausbildung und weitere Serviceleistungen.
Die niederländischen Streitkräfte erhalten durch die Nutzungsdauerverlängerung einen Bergepanzer der modernsten Konfiguration mit einem signifikanten Fähigkeitszuwachs. Die neuen Schutzmaßnahmen am und im Fahrzeug bieten der Besatzung ein Höchstmaß an Sicherheit vor den Bedrohungen auf den heutigen Gefechtsfeldern. Modernste Sichtmittel sowie digitale Bedienelemente und Führungssysteme unterstützen die Besatzung bei der Auftragserfüllung. Weiterhin steigert die neue Gefechtsfeldbergeeinrichtung den taktischen Einsatzwert. Sie wird  von der Fahrzeugvorderseite an das Heck verlagert. Damit ist es möglich, die gepanzerten Gefechtsfahrzeuge des Königlich Niederländischen Heeres wie Bushmaster, Boxer, Schützenpanzer CV 90, Panzerhaubitze 2000, Brückenleger Leguan, Pionierpanzer Kodiak sowie den Kampfpanzer Leopard 2 im Schadensfall unter Schutz anzukoppeln und in Vorwärtsfahrt mit zügiger Geschwindigkeit vom Gefechtsfeld zu bergen. Weiterhin erhält die modifizierte Version des Bergepanzers 3 Büffel eine flexibel nutzbare Universaltransportplattform auf dem Fahrzeugheck. Hierdurch kann er beispielsweise weitere Ausrüstung zum Bergen anderer Fahrzeuge mitführen. Die neue Ausstattung hat sich bereits im Einsatz bewährt.
Mit diesem Auftrag setzt sich ein neuer Standard für moderne Bergepanzer durch. Erst im Dezember 2018 hatte die Bundeswehr Rheinmetall mit der Modernisierung ihrer Bergepanzer-3-Flotte beauftragt, um sie so an die aktuellen Einsatzszenarien anzupassen. Ähnliche Missionskonfigurationen sind bei dem NATO-Partner Kanada sowie bei den schwedischen Streitkräften in Nutzung.


www.rheinmetall.com


Alles Gute zum Camerone-Tag!

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Aubagne (ww) Die Legion Etrangere begeht heute ihren jährlichen Camerone-Tag. Damit erinnert sie an das Gefecht bei Camerone am 30. April 1863 in Mexico, in dessen Rahmen 62 Legionäre und drei Offiziere der französischen Fremdenlegion gegen eine vielfache Übermacht der mexikanischen Streitkräfte  antraten.
Cameronetag 2019: Die Patrouille de France über dem Monument aux Morts in Aubagne (Bild: Legion Etrangere)


Zwar verloren sie dieses Gefecht, ermöglichten durch ihr Opfer aber, daß ein französischer Versorgungskonvoi die eigenen Truppen bei der Belagerung der Stadt Puebla erreichte. Diese konnte rund zwei Wochen später genommen werden.
Der Camerone-Tag gilt als Sinnbild für Opferbereitschaft und Treue und ist der höchste Feiertag der Fremdenlegion. Der Strategie&Technik-Blog wünscht den Kameraden Legionären stets viel Erfolg für ihre Einsätze und stets eine sichere Rückkehr in die Heimat.

Lynx KF41 im neuen Look

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Unterlüß (ww) Der Lynx KF41 gehört zu den derzeit modernsten modularen mittelschweren Gefechtsfahrzeugfamilien weltweit. Seine Premiere feierte er auf der Eurosatory 2018. Am 10. Mai 2019 gab Hersteller Rheinmetall der Fachpresse am Standort Unterlüß nun ein aktuelles Update zum Lynx. Dabei trat die Schützenpanzer-Variante mit dem Lance-Turm 2.0 in einer neuen Tarnlackierung in Erscheinung.
Lynx KF41 mit Lance 2.0-Turm in der Lüneburger Heide (Foto: JPW)

In dieser aktuellen Variante kommt Lynx KF41 (KF steht für „Kettenfahrzeug“) demnächst zur Fachmesse IDET 2019 nach Tschechien. In dem deutschen Nachbarstaat  geht er ins Rennen um die Nachfolge für den Schützenpanzer BMP 2. Bis 2026 wollen die tschechischen Streitkräfte ihre 7. Mechanisierte Brigade mit einer modernen Fahrzeugfamilie ausstatten. Bei dem Auswahlverfahren arbeitet Rheinmetall eng mit einigen namhaften tschechischen Unternehmen zusammen.
Derzeit kann eine 30mm- oder 35mm-Maschinenkanone mit Luftsprengpunktfähigkeit eingerüstet werden (Foto: JPW)

Wie Rheinmetall im Zuge seines Pressetermins weiterhin mitteilte, bewirbt sich die vielseitige Plattform darüber hinaus in Australien (Land 400 Phase 3) und den USA (Next Generation Combat Vehicle - Optionally Manned Fighting Vehicle (NGCV-OMFV) als Gefechtsfahrzeug der neuesten Generation. Auch in anderen Staaten bestehe hohes Interesse.
Maschinengewehr RMG762 als Koaxialwaffe, Mission-Pod mit Eurospike an der linken Turmseite, Sensoren des Rundum-Überwachungssystems und die Werfer des Schnellnebelschutzsystems lassen sich hier erkennen. (Foto: JPW)

Lynx lässt sich aufgrund seiner Modularität an unterschiedlichste Nutzeranforderungen anpassen. Weiterhin kann Rheinmetall als international agierendes Systemhaus bei der Umsetzung von Rüstungsvorhaben eng mit der wehrtechnischen Industrie der Partnerländer zusammenarbeiten.

Lynx – Access to the denied Battlefield!
Lynx wurde von Beginn an als modulare Fahrzeugfamilie entwickelt. "Access to the denied Battlefield", lautete der Anspruch Rheinmetalls dabei. In dieser Konsequenz standen Überlebensfähigkeit, Beweglichkeit, Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Lynx  soll sich für alle Operationsarten eignen – von der friedensstabilisierenden Mission bis hin zum hochintensiven Gefecht.
Premiere auf der Eurosatory 2018: Das Lynx KF41 als Schützenpanzer...(Foto: JPW)
Der Schützenpanzer Lynx KF41 bietet bei einem Gewicht von über 40 Tonnen hohe Nutzlast und großes Innenraumvolumen. Er kann neben einer drei Mann starken Besatzung einen bis zu neun Mann starken Schützentrupp aufnehmen.

Der Lynx lässt sich dank seiner modularen Architektur einfach und schnell für andere Einsatzzwecke konfigurieren. Bei der Plattform stehen bis zu 14 Tonnen konfigurierbare Nutzlast zur Verfügung. Neben dem Schützenpanzer sind mehrere Varianten verfügbar: Führungsfahrzeug, Spähpanzer, Pionierpanzer, Gefechtsschadensinstandsetzung oder Sanitätspanzer– und diese sind nur ein Teil der vielseitigen Lynx-Familie. Ein Missionsmodulwechsel lässt sich innerhalb weniger Stunden bewerkstelligen – das führte Rheinmetall bereits der Eurosatory 2018 vor.
...und als Gefechtsstandfahrzeug (Foto: JPW)
Der in der Schützenpanzerversion verbaute Lance-Turm verfügt als Hauptbewaffnung über eine stabilisierte und luftsprengpunktfähige Maschinenkanone, wahlweise im Kaliber 30mm oder 35mm. Damit kann der Lynx Ziele mit hoher Präzision und Wirkung auf bis zu 3.000 Meter – auch aus der Bewegung – hocheffizient bekämpfen. Im Zusammenhang mit dem US-Vorhaben NGCV-OMFV wird derzeit sogar eine 50mm-Maschinenkanone erwogen. Einerseits gibt es US-Entwicklungen wie die XM913, andererseits kann  Rheinmetall bereits eigene Expertise aufweisen - etwa mit der gegen Ende des Kalten Krieges für den Schützenpanzer Marder 2 entwickelten RH503.
Das Laufwerk verfügt über sechs Laufrollen. An der linken Turmseite befindet sich ebenfalls ein Mission-Pod, hier mit Eurospiek-Panzerabwehrlenkflugkörpern bestückt. Der Fahrer sitzt vorne links in der Wanne. (Foto: JPW)

Neben der Koaxialbewaffnung kann das Kommandantenperiskop mit einer weiteren Waffe bis hin zu 40mm x 53 ausgestattet werden. Das verleiht dem Lynx eine "Killer-Killer"-Fähigkeit - Kommandant und Richtschütze können nicht nur unabhängig voneinander beobachten und sich Ziele zuweisen ("Hunter-Killer"), sondern auch eigenständig bekämpfen. Ebenso lassen sich unterschiedliche Panzerabwehrlenkflugkörper sowie weitere Effektoren wie beispielsweise ferngesteuerte Waffenstationen, elektronische Gegenmaßnahmen, Drohnen usw. in den Lance-Turm einrüsten.
Die in Unterlüß gezeigte Schützenpanzer-Konfiguration wies zwei Luken im hinteren Bereich für den Kampf über die Bordwand auf. (Foto: JPW)


Zwei Generatoren versorgen die elektronische Architektur des Lynx mit CANbus, Generic Vehicle Architecture, Integrated Computing System, Land Data Model und Gefechtsführungssystem WINBMS sowie die übrigen elektronischen Geräte mit Energie. 
Der Lynx zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit auch in schwerem Gelände aus. Er bietet die neueste Antriebstechnologie mit einer 850 kW (1140 PS) starken Liebherr-Maschine und einem Renk-Getriebe. Das flexible drehstabgefederte Laufwerksystem ermöglicht dem Lynx KF41, bei unterschiedlicher Konfiguration mit Missionsausstattungen und Schutzkits in seiner Fahrzeugklasse höchst beweglich zu bleiben. Wahlweise kann eine Metall- oder eine Gummikette eingesetzt werden.

Lynx im Lufttransport
Auch seine strategische Verlegefähigkeit mit der Antonov AN-124 und der C-17 Globemaster stellte der Lynx KF41 bereits unter Beweis. Wenige Wochen nach seiner Premiere auf der Eurosatory 2018 in Paris absolvierte er seine ersten interkontinentalen Lufttransporte.
Im August 2018 stellte Rheinmetall Lynx im südaustralischen Adelaide auf der Land Forces Conference als Bewerber für das Rüstungsprojekt Land 400 Phase 3 vor. In dessen Rahmen wollen die australischen Streitkräfte bis zu 400 moderne Schützenpanzer und 17  neuartige Räumpanzer (Manouvre Support Vehicles) beschaffen. Ende Februar 2019 hat Rheinmetall sein Angebot  für Land 400 Phase 3 eingereicht.
Lynx KF41 im Lufttransport per Antonov AN-124 (Foto: Rheinmetall)
Das tschechische Ostrava bildete die nächste Etappe der Flugreise. Rheinmetall flog den Lynx KF41 direkt dort ein, um ihn im September 2018 auf den NATO Days zu präsentieren. 210 neue mittelschwere Gefechtsfahrzeuge stehen für die oben erwähnte BMP 2-Nachfolge in Rede. Dieses Projekt stößt auch bei den tschechischen Nachbarstaaten auf hohes Interesse
Aus Tschechien verlegte der Lynx dann nach Washington DC., um im Oktober 2018 an der Fachmesse AUSA  teilzunehmen. Rheinmetall und das U.S.-Unternehmen Raytheon wollen gemeinsam das Rüstungsvorhaben NGCV-OMFV der U.S. Army angehen. Mit diesem Vorhaben möchte die U. S. Army ab 2026 ihre gesamte Bradley-Flotte ablösen – mehrere tausend Fahrzeuge.


www.rheinmetall-defence.de

HKG38 für die Polizei Hessen - Mitteldistanzwaffen in zwei Konfigurationen

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Wiesbaden (ww) Die  hessische Polizei hat Heckler&Koch mit der Lieferung von Mitteldistanzwaffen beauftragt. Insgesamt sollen rund 2.000 G38 in einer hessischen Version beschafft werden. Auf mittlere Sicht führt die hessische Polizei damit flächendeckend eine moderne Mitteldistanzwaffe (MDW) im Kaliber 5,56mm x 45 ein. Über das Vorhaben hatte der S&T-Blog bereits berichtet.
Halbautomatisches G38 mit 90-Grad-Sicherung, 14.5"-Lauf und Slim-Line-Handschutz (Fotomontage)
Das G38 MDW Hessen verfügt über einen 14.5“-Lauf, einen Slim-Line-Handschutz mit HKey-Schnittstellen und eine halbautomatische Abzugsgruppe mit 90-Grad-Sicherung. Die Waffen werden im Farbton schwarz ausgeliefert.
Die Mitteldistanzwaffen-Sets kommen in zwei Konfigurationen:
Das Mitteldistanzwaffen-Set 1 verfügt über ein Aimpoint  Comp M4-Reflexvisier. Bis zu 1.614 Waffen sollen in dieser Version ausgeliefert werden.
Das Miteldistanzwaffen-Set 2 wird über ein Steiner M5Xi-Zielfernrohr Sondermodell Hessen verfügen. Von dieser Konfigurtaion sollen bis zu 391 Waffen kommen.
Zum weiteren Zubehör gehören Waffenleuchten (Streamlight), Vordergriffe sowie Umhängetaschen für Magazine und weitere Ausrüstung. Dazu kommen KFZ-Aufbewahrungsboxen, Prüf-, Mess- und Spezialwerkzeug, Schulungen für technisches Personal sowie Schulungen der Einsatztrainer. Ebenso sind Markierungssysteme Teil des Lieferauftrags.
Die Auslieferung der ersten Mitteldistanzwaffen-Sets ist für Ende 2019 geplant.

Guerilla-Marketing: Concamo-Cooperation

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Schwarzwald (ww) Vor gut einem Jahr kam ConCamo auf den Markt. Das von Matthias Bürgin entwickelte Tarnmuster setzt auf Effekte aus der Wahrnehmungspsychologie, um seine Träger vor feindlicher Aufklärung zu entziehen. Jetzt erreichen uns eindrucksvolle Bilder des „ConCamo Green“ im Gelände.
Bekleidung von UfPro, Ausrüstung von MD Textil und Tasmanian Tiger, Tarnmittel von nonvide, Schuhe von Lowa, Waffen von Heckler&Koch, Optiken und Laser-Licht-Module von I-E-A und Rheinmetall. (Foto: ConCamo)
Wie ConCamo mitteilt, konnte man mehrere namhafte Unternehmen für ein taktisches Fotoshooting gewinnen. Heckler&Koch stellte Handwaffen wie den aktuellen Stand der Sturmgewehre HK433 und G95K zur Verfügung.
 Heckler&Koch HK433 mit Reflexvisier EXPS3-0 und dem Vergrößerungsnachsatz G33 Booster von EoTEch  sowie dem Lasermodul L3 NGAL - alle drei von I-E-A MilOptics bereit gestellt. (Foto: ConCamo) 


Der slowenische Bekleidungsspezialist UfPro und die Ausrüstungshersteller Tasmanian Tiger und MD-Textil, der Tarnmittelspezialist nonvide sowie der Schuhhersteller Lowa statteten die Darsteller entsprechend aus.
HK SFP9-Optical Ready mit Laser-Licht-Modul LLM-PI von Rheinmetall, L3 GPNVG-18 "Quadeye" von I-E-A (Foto: ConCamo)

I-E-A MilOptics aus Nagold stellte Nachtsichttechnologie – darunter die legendäre „Quadeye-Nachtsichtbrille" - sowie Laser-Licht-Module und ein „HMMWV“-Fahrzeug zur Verfügung.

Der "HUMVEE" brachte Bewegung in die Bilder! (Foto: ConCamo)
Und auch Rheinmetall war mit an Bord. Die Experten der Rheinmetall Soldier Electronics in Stockach lieferten das Lasermodul Variable Tactical Aiming Laser (VTAL), das Laser-Lichtmodul LLM-PI für Pistolen und das Scharfschützen-Anbaugerät TAC-Ray Ballistic zu dem Shooting.
Rheinmetall-Lasermodul VTAL am HK G95K (Foto: ConCamo)

Gut zwei Tage drehte und fotografierte das Kamerateam die Darsteller und setzte dabei alle Produkte in Szene. Die Ergebnisse lassen sich auf den Internet-Auftritten und auf den Social-Media-Kanälen der beteiligten Unternehmen betrachten.

www.concamo.com
www.heckler-koch.de
www.i-e-a.de
www.lowa.de
www.md-textil.info
www.nonvide.com
www.rheinmetall-defence.de
www.tasmaniantiger.info
www.ufpro.si
 

Kommentar: Drohnen raus aus den Denkfabriken - keine Denkverbote!

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Berlin, Hamburg (ww) Das German Institute for Defence and Strategic Studies, der neue deutsche Strategie-Think-Tank an der Führungsakademie der Bundeswehr, nahm sich kürzlich des Themas Drohnen an. Nach Einschätzung von Ulrike Franke, Policy Fellow am European Council on Foreign Relations (und mit Thomas Wiegold Begründer des Podcasts Sicherheitshalber),  besitzen 90 bis 100 Länder mittlerweile Militärdrohnen. Rund 30 haben „große Militärdrohnen“ (womit Unmanned Aerial Systems gemeint sein dürften, deren Fluggeräte über 600 Kilo wiegen und über 20 Stunden Flugdauer aufweisen). Etwa ein Dutzend Länder verfügt, so Franke, über bewaffnete Drohnen.
Im Rahmen der Veranstaltung zeigte sich, wie sehr die deutsche Diskussion der Thematik Drohnen einmal mehr hinterher hinkt.
Auf der IDEX2019 präsentierten die Streitkräfte der UAE das Szenario Schwarmangriff mit UAS. (Foto: JPW)
Insbesondere die bewaffneten Versionen scheinen vielen Meinungsträgern hierzulande als Teufelszeug zu gelten, welches man am liebsten ächten würde – man fühlt sich bei der Debatte an den einstigen Kirchenbann der Armbrust erinnert. Auch die Gefahr durch Kleindrohnen brachte man hierzulande meist mit ärgerlichen Flugverspätungen in Verbindung, wie etwa in Gatwick (Dezember 2018) oder jüngst Frankfurt (Mai 2019).
Bekanntermaßen half der Kirchenbann gegen die Armbrust nichts, und auch bei der Drohnen-Thematik erscheint es überfällig, die Denkfabriken zu verlassen. Dies um so mehr, als daß die Bundeswehr seit Auflösung der Heeresflugabwehrtruppe derzeit über kaum eine Möglichkeit verfügt, sich vor der Bedrohung durch Drohnen - insbesondere Klein- und Kleinstdrohnen - zu schützen. Daß mit Hilfe solcher Aufklärungs- und Kampfmittel ganze Bataillone zerschlagen werden können, hat spätestens der Ukraine-Konflikt gezeigt. Dem verlustreichen Raketenangriff auf ukrainische Truppen bei Zelenopillya (11. Juli 2014) gingen Aufklärungsflüge offensichtlich mit Orlan-10-Drohnen voraus. Loiterfähige Kampfdrohnen, die sich in einer Art „Kamikaze-Modus“ auf erkannte Ziele stürzen, zählen ebensowenig zur Zukunftsmusik sondern sind seit Jahren Realität. Die Proliferation dieser Technologie führt überdies dazu, daß Kampfdrohnen selbst durch asymmetrisch operierende Kräfte eingesetzt werden. Erst im Januar 2019 griffen Houthi-Rebellen im Jemen eine Militärparade an und töteten sechs Menschen, darunter einen hochrangigen Nachrichtendienst-Offizier. Der massenhafte Angriff mit Klein- und Kleinstdrohnen – sogenannte Schwarmangriffe – dürfte hierzulande bisher ebenfalls nur in kleineren Expertenzirkeln diskutiert werden. Er zählt aber zweifellos zu den realistischen Bedrohungen auf den Gefechtsfeldern der nahen Zukunft.
Höchste Zeit also, die Drohnendiskussion ohne Denkverbote anzugehen! Ja, wir brauchen eine entsprechende Debatte, wie Streit- und Sicherheitskräfte sich selbst und andere vor Bedrohungen durch UAS bzw. UAV schützen können. Und wir brauchen eine Debatte, wie sich Streitkräfte diese Technologie bei den eigenen Operationen zum Schutz eigener Kräfte zu Nutze machen können – auch bewaffnet.

Jan-Phillipp Weisswange
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