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Neue Tarnuniform für die Zahal? Israelische Streitkräfte starten Truppenversuch

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Tel Aviv(ww) Die israelischen Streitkräfte beginnen derzeit einen Truppenversuch mit neuen Tarnuniformen. 330 Soldaten verschiedener Einheiten testen derzeit mehrere Uniformmodelle in drei verschiedenen Mustern. Ebenso gehen verschiedene Schnitte in die Erprobung.
Eine der in der Evaluierung der IDF befindlichen Tarnuniformen (Foto: IDF) 
Die neuen Uniformen zeichnen sich nicht nur durch moderne Schnitte, sondern auch modernere Materialien aus. Unter anderem sollen sie auch die IR-Signatur reduzieren. Der Test soll rund vier Wochen dauern. Ob und falls ja, welche Uniform dann eingeführt werden wird, soll anschließend bewertet werden.




Qui Ose Gagne - französische Spezialkräfte des 1RPIMA mit neuem Traditions-Barett

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Bayonne (ww) Im Zuge meines diesjährigen Eurosatory-Besuches kam ich - wie berichtet - in Kontakt mit den französischen Spezialkräften des 1er Régiment de Parachutistes d' Infanterie de Marine (1RPIMA). Dabei fiel mir ein aus einer Beintasche ragendes dunkelrotes Barett auf - der Farbton unterschied sich deutlich von dem sonst üblichen rostrot der französischen Luftlandetruppe.
Das alte Barett des 1RPIMA (oben) im Vergleich zum neuen (Foto: JPW)
Eine kurze Recherche ergab einen interessanten Aspekt zur Uniformierungs- und Militärgeschichte: Der Verband trägt seit Mai letzten Jahres eine neue Kopfbedeckung, die ihre Wurzeln auf die alliierten Spezialkräfte des Zweiten Weltkriegs zurückführt, namentlich auf die French Squadron des britischen Special Air Service. Konsequenterweise sitzt an dem bordeauxroten Barett das berühmte geflügelte Schwert mit dem Spruchband "Who Dares Wins" - anders als in den 1940er Jahren ist das Motto allerdings in französisch gehalten ("Qui Ose Gagne") und das Abzeichen sitzt jetzt auch gemäß französischer Trageweise rechts und nicht wie seinerzeit links.
Qui Ose Gagne - Who Dares Wins - Wer wagt gewinnt (Foto: JPW)
Die mit dieser Uniformierung zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit zum Vereinigten Königreich erscheint mir erstens angesichts der langen französischen Militärtradition und zweitens in Zeiten des (noch nicht abgeschlossenen) Brexits durchaus bemerkenswert. Abgesehen davon: Das neue SAS-Barett sieht schneidig aus!
Noch ein Nachtrag: Die französischen Streitkräfte statten ihre Spezialverbände darüber hinaus mit einer neuen Uniform aus.
Der "Tenue de Combat Forces Spéciales" und die neue kampfuniform F3 (Foto: JPW)


Die übrigen Streitkräfte erhalten die neue Kampfuniform F3, die freilich in CCE-Tarn gehalten bleibt.

Concamo - Serienproduktion angelaufen

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Rangendingen (ww) Auf der Eurosatory zeigte mir Matthias Bürgin die ersten Proben des neuen "Confusion Camo"-Materials aus der Serienproduktion. Ein Bild davon will ich dem Leser natürlich nicht vorenthalten.


Das Muster sieht klasse aus! Auf jeden Fall bin ich schon auf die ersten Bekleidungsstücke gespannt.


www.concamo.com

Erste Eurosatory-Aufklärungsergebnisse: Französischer Führungsanspruch

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Paris (ww) Die Leser, die meine Beiträge auf Instagram oder Twitter verfolgen (JPW_FIDES) konnten zumindest schon erste Bilder meiner Aufklärungsergebnisse von der Eurosatory 2018 sehen und auch über eine der Live-Vorführungen des 1RPIMA habe ich schon berichtet (mehr zu den anderen Vorführungen kommt noch). Mit ein paar Tagen zeitlichem Abstand erscheint mir nun eine erste Bewertung der diesjährigen Ausgabe der bedeutendsten europäischen Rüstungsmesse für Landsysteme angemessen.
Französische Aufklärer im Rahmen der Live-Demonstration (Foto: JPW)
Als auffälligstes Merkmal erschien mir der französische Führungsanspruch in der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Dieser dehnt sich auch auf die Rüstungspolitik aus.
Der französische Führungsanspruch wird aus meiner Sicht zunächst in einer hierzulande wenig bemerkten Umbenennung deutlich: Seit Mai 2017 firmiert das französische Verteidigungsministerium unter dem neuen und aus meiner Sicht offensiveren Namen „Ministère des Armées“!



Man stelle sich vor, der Bendler-Block würde fortan das „Bundesministerium der Streitkräfte“ beherbergen. Der Zustand der Bundeswehr ließe dann die dafür politisch Verantwortlichen in noch schlechterem Licht erscheinen. Demgegenüber läuft unter Führung des Ministère des Armées derzeit mit dem Programm „Scorpion“ eine bemerkenswerte Modernisierung der französischen Streitmacht - ganz gemäß des Mottos "Morgen wird heute gewonnen".

Sichtbare Beispiele für diese Modernisierung ließen sich nicht nur am Stand des französischen Ministeriums, sondern auch bei dem deutsch-französischen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann Nexter Defense Systems (KNDS) oder Thales besichtigen.
Spähpanzer Jaguar mit 40mm CTAS-Kanone als Hauptbewaffnung (Foto: JPW)
Geschütztes Mehrzweckfahrzeug Griffon (Foto: JPW)
Der neue Spähpanzer Jaguar oder das gepanzerte Mehrzweckfahrzeug Griffon entstehen bei Nexter. Große Teile der Sensorik, der Vernetzung und der Ausbildungsinfrastruktur stammen von Thales.
Mit dem EMBT (Euro Main Battle Tank) setzte KNDS gleich zu Beginn der Messe ein rüstungspolitisches Signal. Der „Euro-Kampfpanzer“ verbindet ein deutsches Leopard 2A7-Fahrgestell aus dem Hause Krauss-Maffei Wegmann mit dem Turm des von Nexter produzierten französischen Kampfpanzers Leclerc. 
Der Euro Main Battle Tank am Stand von KNDS (Foto: JPW)
Von einem möglichen Main Ground Combat System – also dem „Kampfpanzer der nächsten Generation“ – war auf der Messe bemerkenswerterweise noch wenig zu sehen. Das Thema MGCS greift dieser Blog aber in den nächsten Tagen noch einmal gesondert auf, da in dieses Vorhaben kurz nach der Messe Bewegung kam.


Doppelt modulares Dickblech
Unabhängig vom MGCS gab es dieses Jahr natürlich neues Dickblech zu sehen. Dabei gehört auch hier Modularität inzwischen zum Standard – und zwar gleich im doppelten Sinne. „Baukastenprinzipe“ erlauben zum einen die Anpassung eines einzelnen Fahrzeugs beispielsweise hinsichtlich der Bewaffnung, zum anderen lassen sich durch neuere Designs sogar die Missionsausstattungen der Fahrzeuge verhältnismäßig schnell verändern. Das macht ganze maßgeschneiderte Fahrzeugflotten möglich, die sich durch hohe Teilegleichheit und damit einfachere Logistik auszeichnen.
Zunächst als ein Beispiel für die modulare Bewaffnung der CV90MKIV.
Über dem Turm des CV90MKIV erkennt man modulare Wechselmodule mit alternativen Bewaffnungen und Ausstattungen (Foto: JPW)
An dem Turm lassen sich schnell unterschiedliche Module mit diversen Bewaffnungen oder Startern für Drohnen anbringen.
Ein anderes herausragendes Beispiel für seine Modularität ist der aus Fahr- und Missionsmodul bestehende Boxer von der Artec GmbH, einem Joint Venture von KMW und Rheinmetall. Am Stand von Rheinmetall war der Vorschlag für einen Flak-Boxer zu sehen, ausgestattet mit dem Oerlikon Skyranger-Geschütz. Dieses Projekt zielt u. a. auf die Fähigkeitsdefizite beim Nah- und Nächstbereichsschutz der deutschen Luftverteidigung, die die Bundeswehr nach der Ausphasung des "Gepard" schließen sollte.
Oerlikon Skyranger-Boxer (Foto. JPW)
General Dynamics European Land Systems machte anhand zweier  Fahrzeuge auf Basis des Schützenpanzers ASCOD ebenfalls den modularen Ansatz auf Grundlage einer „Common Base Platform“ deutlich.
GDELS ASCOD MMBT (Foto: JPW)
GDELS ASCOD IFV30 (Foto: JPW)
Die Version Medium Main Battle Tank (MMBT) trug einen Oto-Melara-Turm mit 120mm-Waffenanlage, die Variante Infantry Fighting Vehicle 30 einen Elbit-Turm mit 30mm-Maschinenkanone.
Rheinmetalls völlig neu entwickelte mittlere Gefechtsfahrzeugfamilie Lynx KF41 (KF = Kettenfahrzeug) feierte gleich doppelt Premiere. Am Dienstag (12. Juni 2018) stellte das Unternehmen den Lynx KF41 als Schützenpanzer vor.
Lynx KF41 IFV mit Lance 2.0-Turm und fremdangetriebener 35mm-Maschinenkanone "Wotan 35" (Foto: JPW)
Doppelstarter für zwei Eurospike-Panzerabwehrlenkflugkörper, Schnellnebelschutzsystem und RMG762 (Foto: JPW)
Nach Messeschluss erfolgte der Umbau auf die Führungsvariante Lynx KF41 Command, die am Mittwoch (13. Juni 2018) Debüt hatte. Der Umbau selbst dauerte keine vier Stunden.
Lynx KF41 Command mit Fieldranger Multi-Waffenstation, RMG50 und davor dem Gladius 2.0 (Foto: JPW)
Deutlich kleiner fällt die neue Fahrzeugfamilie Mantis der israelischen Firma Carmor aus.
Camor Mantis (Foto: JPW)
Auch diese Plattform lässt sich für unterschiedlichste Zwecke anpassen. Die Besatzung findet in einer hochgeschützten Monocoque-Zelle Platz.
Zu den ungeschützten Hinguckern zählte ohne Zweifel das Multi Role Vehicle von Mercedes Benz.
Mercedes Benz MRV mit Elbit Longview-Aufklärungsausstattung (Foto. JPW)


Rückkehr der Amphibienfähigkeit?

Im „Kalten Krieg“ spielte das Überwinden von Gewässern noch eine bedeutendere Rolle, als im Zeitalter der Konstabler-Einsätze in der wüsten weiten Welt. Gleichwohl legen einige Streitkräfte aufgrund der geographischen Gegebenheiten ihrer heimatlichen Einsatzumfelder darauf noch heute wert.
Der neu vorgestellte Patria 6x6 weist – wie sein größerer Bruder AMV – einen Wasserantrieb auf.
Patria 6x6 (Foto. JPW)
KMW überraschte mit der Konzeptstudie eines geschützten amphibischen Kettenfahrzeugs.
Bugansicht des KMW APVT... (Foto: JPW)
...und die Ausstiegsluke am Heck (Foto: JPW)
Das "Amphibious Protected Vehicle Tracked (APVT)“ wiegt unter 30 Tonnen, bietet 2 + 8 Mann Besatzung Platz und trägt die fernbedienbare Waffenstation FLW200+, die mit einer 20mm-Maschinenkanone ausgestattet werden kann.


Kamerad Roboter
Unstrittig wird das Thema Robotik auch im Landstreitkräftebereich eine stärkere Rolle spielen.
Die Plattform TheMIS der estnischen Firma MILREM war gleich mit mehreren Bewaffnungsoptionen zu sehen, beispielsweise mit der fernbedienbaren Waffenstation DeFNder von FN Herstal oder als „Optio“ mit der 20mm-Waffenstation von Nexter.
Der fernbediente Waffenträger MILREM TheMIS mit DeFNder-Waffenstation stoppt in einem Szenario der Industrievorführung einen Angriff auf Flüchtlinge (Foto: JPW)

Rheinmetall zeigte erstmals sein Mission Master UGV in der Cargo-Variante.
Der Mission Master Cargo, hier mit Trage für die Verwundetenevakuierung (Foto: JPW)
Hier sind sowohl Fernbedienung als auch autonome Operation möglich.
Für bewaffnungsfähige Unmanned Air Systems stellte Thales seine gelenkte Präzisionsmunition „Fury“ vor.
Thales Fury (Foto: JPW)

Soweit die ersten Eindrücke. Mehr zur Eurosatory 2018 demnächst hier und in den einschlägigen Publikationen.

Neuer Nutzerstaat für H145M - Ungarn ordert 20 Maschinen

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Donauwörth (ww) Der H145M von Airbus Helicopters hat einen neuen Nutzerstaat. Das ungarische Verteidigungsministerium hat im Rahmen seines Modernisierungsprogramms „Zrinyi 2026“ 20 Maschinen dieses Typs geordert. Die Hubschrauber verfügen über das Waffeneinsatzsystem HForce. Damit kann der H145M eine breite Palette an ballistischen oder gelenkten Luft-Boden- und Luft-Luft-Waffen nutzen.
Der H145M (Foto: Airbus Helicopters/A. Pecchi)

Zur Ausstattung der ungarischen Version des H145M gehören weiterhin ein Fast-Roping-System, Hochleistungskamera, Feuerunterstützungskomponenten, ballistischer Schutz und ein elektronisches Gegenmaßnahmensystem. Der Liefervertrag sieht zudem umfangreiche Ausbildungs- und Unterstützungsleistungen vor. Die ungarischen Streitkräfte sind nach Deutschland, Thailand und Serbien der vierte H145M-Nutzer. Ungarn hatte im letzten Jahr bei Airbus zudem zwei A319 Transportmaschinen bestellt.

www.helicopters.airbus.com

MGCS Hurra! Das Projekt Kampfpanzer der Zukunft rollt an

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Paris, Berlin (ww) Das Projekt Kampfpanzer der Zukunft nimmt Fahrt auf. Am 19. Juni 2018 - kurz nach der Eurosatory – unterzeichneten die französische Streitkräfte- und die deutsche Verteidigungsministerin die Absichtserklärungen zur Rüstungskooperationen beim Future Air Combat System (FACS; Führungsrolle Frankreich) und beim Main Ground Combat System (MGCS, Führungsrolle Deutschland). Darüber hinaus sollen gemeinsame Studien für das Artilleriesystem der Zukunft (Common Indirect Fire System, CIFS) auf den Weg gebracht werden.
Science-Ficition-Künstler wie hier Dan Baker liefern schon lange Illustrationen künftiger Kampfpanzer
(Bild: Dan Baker via www.concepttanks.blogspot.com)
Zum MGCS führt das BMVg auf seiner Homepage folgendes aus:
„Das Main Ground Combat System (MGCS) wird den Kampfpanzer Leopard 2 ablösen und dessen Fähigkeiten erhalten. Es geht mit seinem innovativen Ansatz und modernen Technologien jedoch deutlich über eine rein lineare Fortschreibung der bisherigen Fähigkeiten des Leopard 2 hinaus.
MGCS wird ein durchsetzungsfähiges, überlegenes und zukunftsfähiges System zur direkten Wirkung am Boden gegen einen gleichwertigen Gegner. Es verfolgt einen Systemansatz, in dem auch unbemannte mit bemannten Systemen zusammenwirken sollen. Die Einführung ist für Mitte der 2030er Jahre vorgesehen. Deutschland wird in diesem Projekt die Führungsrolle, auch industrieseitig, übernehmen. Bei MGCS handelt es sich um das bedeutendste zukünftige Rüstungsprojekt der Landsystemindustrie. Es sendet ein starkes Signal mit Blick auf die Refokussierung in Landes- und Bündnisverteidigung. Mittel- und langfristig ist auch hier, basierend auf einem starken deutsch-französischen Fundament, die Öffnung für weitere Partner beabsichtigt.“


Industriepolitische Signale
Schon einen Tag nach der Unterzeichnung begrüßte das deutsch-französische Joint Venture Krauss-Maffei Wegmann Nexter Defence Systems (KNDS) in einer Pressemitteilung den Schritt zur Führungsrolle Deutschlands im MGCS-Vorhaben und äußerte seine Bereitschaft, gemeinsam mit anderen Partnern zum Erfolg des Projektes beizutragen:
“The skills and background of KMW and Nexter qualify both companies as suitable and particularly powerful and pivotal industrial partners for the Franco-German land-system-program MGCS. Thus, in close cooperation with leading technology companies, KMW and Nexter will substantially contribute to a strengthened European defense capability.“
Abzuwarten bleibt, ob und wie sich andere deutsche Landsystemhäuser für „das bedeutendste zukünftige Rüstungsprojekt der Landsystemindustrie“ (so das BMVg) positionieren werden und welche weiteren Konzepte und Kooperationsformen das prestigeträchtige Projekt noch zeitigen wird.


MGCS – Ideen der „Think-Tanks“
Am MGCS selbst wird freilich schon länger konzipiert. Spätestens seit 2012 gibt es hierzu entsprechende Arbeitsgruppen. Die russische Neuentwicklung T-14 Armata wirkt dabei als regelrechter Katalysator. Panzerexperten sehen das neue Kreml-Kampfgefährt als einen Paradigmenwechsel in der russischen Panzerphilosophie – insbesondere was die Aspekte technische Ausgereiftheit, Man-Machine-Interface und Schutz der Besatzung anbetrifft – aber auch hinsichtlich der Beschaffungskosten.
Beim MGCS stellen die „Think Tanks“ aus Industrie, Forschung und Streitkräften alles auf dem Prüfstand, was einen Kampfpanzer der Zukunft auszeichnen könnte: Der Antrieb, das Laufwerk, passive und aktive Schutzsysteme, Führung und Vernetzung, die Bewaffnung und ob es sich überhaupt um ein bemanntes oder unbemanntes System handeln soll. Einige Beispiele für derzeit diskutierte Ansätze: Kettenfahrzeug mit Hybrid-Antrieb und verbesserter Kanone womöglich in unbemanntem Turm oder in Scheitellafette, Kettenfahrzeug mit alternativen Effektoren wie Hochenergielaser oder Lenkflugkörper, Radfahrzeug mit verbesserter Kanone oder Radfahrzeug mit alternativen, womöglich fernbedienbaren Effektoren – darunter die Fähigkeit zu Schwarm-Angriffen mit Mini-UAV.
Eine Konzeptstudie des MGCS von Nexter, veröffentlicht beim deutsch-französischen Forschungsinstitut Saint-Louis http://www.isl.eu


Künftige Kampfpanzerhauptbewaffnung
Auf der Eurosatory 2018 war jedoch zum MGCS bemerkenswerterweise wenig zu sehen. Der von KNDS auf der Messe gezeigte Euro Main Battle Tank (EMBT) fällt mit einem Leopard 2A7-Fahrgestell und einem Leclerc-Turm relativ konventionell aus. Er trug zudem die 120mm-Nexter-Kanone und nicht etwa die im Mai 2017 geleakte französische 140mm-Waffenanlage „Terminateur“.
Leclerc mit 140mm-Waffenanlage Terminateur. Zum Zeitpunkt des Leakens war das Bild schon rund ein halbes Jahr alt. (Quelle: http://ftr.wot-news.com/2017/05/07/140mm-leclerc/)
Im Gegensatz zu 2016 zeigte Rheinmetall bei der diesjährigen Eurosatory seinen Demonstrator einer 130mm-Glattrohrkanone nicht.
Die Rheinmetall 130mm-Waffenanlage auf der Eurosatory 2016 (Foto: JPW)
Auf Nachfrage teilte das Unternehmen mit, daß dieser „Verschußdemonstrator 130mm“ planmäßig in der Entwicklung genutzt worden sei, um den errechneten Energie- und Leistungszuwachs gegenüber der Serienwaffenanlage 120mm L55/L55A1 im direkten Vergleich auch gegen moderne Ziele im scharfen Schuß zu bestätigen. Derzeit arbeite man an 130mm-Turmkonzepten mit Ladeautomatik, die sowohl für das MGCS als auch für Kampfwertsteigerungen des Leopard 2 nutzbar sein sollen.


Zwischenschritt oder Alternative? Verbesserte 120mm-Glattrohrtechnologie
Damit ist ein weiterer Aspekt der derzeitigen Kampfpanzer-Entwicklung angesprochen. Denn das MGCS ist bei weitem nicht das einzige Projekt dieser Art. Neben weiteren Kampfpanzer-Neuentwicklungen gibt es zahlreiche Kampfwertsteigerungsprogramme. So will Rheinmetall parallel zu den Arbeiten an der 130mm-Waffenanlage kurzfristig die als zweistufiges Konzept geplanten Kampfwertsteigerungen der Wuchtmunition im Kaliber 120mm zum Abschluß bringen und qualifizieren (erste Stufe „DM63Plus“, zweite Stufe „KE 2020“). Die dafür erforderliche druckhöhere 120mm-Waffenanlage L55A1 ist Ende 2017 erfolgreich qualifiziert worden und wird ab Mitte 2018 beginnend bereits für zwei Leopard 2-Nutzerstaaten geliefert und eingerüstet. Auch die neueste Version A7V des Bundeswehr-Kampfpanzers Leopard 2 verfügt über die neue Waffenanlage L55A1. Mit ihr ist der Leopard 2 A7V überdies in der Lage, die neue programmierbare Mehrzweckmunition DM11 zu verschießen.
Wirkung der DM11in verschiedenen Zündermodi auf verschiedene Ziele. Vorne Aufschlagzündung mit Verzögerung auf Seecontainer, hinten Aufschlagzündung auf Betonwand. (Foto: JPW)
Auf der Eurosatory zeigte auch der Turmspezialist Cockerill eine auf eine RUAG-Entwicklung zurückgehende 120mm-Glattrohrkanone für höhere Drücke.
Cockerill 120 HP Gun (Foto: JPW)
Die Cockerill 120HP Gun kommt auf 50 Kaliberlängen und kann mit einer großen Munitionsbandbreite genutzt werden. Auffällig erscheint die Mündungsbremse. Nexter präsentierte auf der Eurosatory ebenso umfangreiche Kampfpanzermunition, darunter die 120mm SHARD (Wuchtgschoss) oder 120 mm HE IM3M (Mehrzweckgeschoss).
120mm und 105mm-Panzermunition von Nexter (Foto: JPW)
Diese sind nicht nur mit der 120mm-Nexter-Waffenanlage des Leclerc, sondern auch mit der im Leopard 2- und M1A1 Abrams verbauten 120mm-Glattrohrtechnologie von Rheinmetall kompatibel.


Bewegung in der Branche
Beim MGCS wird sich hinsichtlich Konzeptionen und Kooperationen noch einiges rütteln und schütteln. Dessen ungeachtet erfolgen mindestens als Überbrückungs-, wenn nicht sogar als Alternativlösung zum MGCS Kampfwertsteigerungen bestehender Kampfpanzerflotten mit der 120mm-Glattrohrtechnologie. Das jetzt Fahrt aufnehmende MGCS-Vorhaben bringt auf jeden Fall Bewegung in die Branche.

Neue deutsche Denkfabrik: German Institute for Defence and Strategic Studies

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Hamburg (ww) Als Mitglied der "Strategic Community" weise ich gerne auf eine neu gegründete deutsche Denkfabrik hin. Als Kooperationsprojekt der Führungsakademie der Bundeswehr und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg entstand das "German Institute for Defence and Strategic Studies".
Die Idee des GIDS (Quelle: www.gids-hamburg.de)
Damit übernimmt die Führungsakademie der Bundeswehr neben ihrem zentralen Auftrag, der Aus-, Fort- und Weiterbildung des Spitzenpersonals der Bundeswehr, auch die Aufgabe einer strategischen Denkfabrik. Zum Auftrag des Instituts heißt es:

„Das GIDS untersucht Probleme und Phänomene, die für die sicherheitspolitische Strategiefähigkeit Deutschlands bestimmend sind. Damit schafft das Institut Grundlagen für die Beratung der Entscheidungsträger in Bundeswehr und Bundesregierung.
Das GIDS konzentriert sich zunächst auf die Forschungsfelder, die derzeit bei keinem anderen sicherheitsstrategischen Think Tank im Fokus stehen. Neben eigener Forschungsexzellenz kann das Institut auf das gesamte Wissen und die wissenschaftliche Qualifikation der beiden Bildungseinrichtungen zurückgreifen. Militärfachliches und wissenschaftliches Know-how  gewährleisten einen interdisziplinären, breiten und in dieser Form einzigartigen Forschungs- und Beratungsansatz. Zudem befindet sich ein internationales wissenschaftliches Netzwerk im Aufbau.“


Der jetzt erfolgte Schritt seitens der Bundeswehr ist sicherlich ein gutes Signal, zumal explizite sicherheitspolitisch-strategische Forschung und Lehre – anders als im internationalen Umfeld – in der deutschen universitären Landschaft relativ gering ausgeprägt sind. Es bleibt zu hoffen, daß auch zivile Hochschulen diesem Beispiel folgen werden – beispielsweise durch die Einrichtung entsprechender Lehrstühle.

www.gids-hamburg.de

Rheinmetall liefert Laser-Licht-Paket für Sturmgewehr Spezialkräfte leicht G95 der Bundeswehr

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Das als G95 projektierte „Sturmgewehr Spezialkräfte leicht“ alias HK416A7 erhält demnächst sein Laser-Licht-Paket. So hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr Rheinmetall mit der Lieferung dieser Ausstattung beauftragt. Der Auftrag umfasst die Herstellung und Lieferung von 1745 Sätzen des Laser-Licht-Paketes und hat einen Wert von rund fünf Millionen Euro. Die Lieferung beginnt  im ersten Quartal 2019.
Das Laser-Licht-Paket aus VTAL (oben) und Lumenator (links) (Foto: Rheinmetall)
Kernstück des Laser-Licht-Paketes ist das neu entwickelte und erstmals auf der Eurosatory 2018 vorgestellte Laser-Modul „Variable Tactical Aiming Laser (VTAL)“. Das äußerst gehärtete und kompakte System ist insbesondere für die Verwendung an modernen kurzen Sturmgewehren entwickelt worden. Dazu kommen pro Satz zwei separate Waffenleuchten „Lumenator“ – eine Standardversion mit Dual-LED-Kopf und eine Version „Retten&Befreien“ – sowie diverses Zubehör wie Kabel und taktische Schalter. Typischerweise sind an der Waffe der VTAL und eine der beiden Waffenleuchten montiert. Alle Geräte stammen aus dem Hause der Rheinmetall Soldier Electronics GmbH in Stockach.
Das wasserdichte, leichte und stabile Metallgehäuse des VTAL hat eine integrierte MIL-STD 1913/STANAG 4694-Schnittstelle. Der VTAL ragt nur rund 25 mm über die Montageschiene heraus und beeinträchtigt daher die Visierlinie optischer Visierungen nicht. Der VTAL bietet einen extrem starken roten sichtbaren Zielpunktlaser, einen Zielpunktlaser im nahen Infrarot sowie einen Beleuchter im nahen Infrarot. Die überlegene Qualität der Lichtstrahlen sowie deren Gleichförmigkeit steigern das Lagebewusstsein des Anwenders in allen Einsatzumgebungen. Der VTAL ist mit allen gängigen Restlichtverstärkern kompatibel. Der voll integrierte Laserblock ist herstellerseitig ausgerichtet, so dass sich die Justierung auf der Waffe einfach bewerkstelligen lässt.
Aufgrund der modernen Gestaltung des Gerätes kann der Operator die Stärke der beiden Zielpunktlaser mithilfe der farblich kodierten Kabelschalter festlegen. Der Beleuchter lässt sich über einen separaten Drehknopf fokussieren. Der VTAL lässt sich des Weiteren mit anderen taktischen Waffenleuchten – wie der Lumenator – koppeln und über einen kombinierten 2-Tasten Kabelschalter bedienen.
Das gehärtete Design bietet Stabilität und Zuverlässigkeit. Das System widersteht widrigsten Bedingungen auf dem Gefechtsfeld und ist bis 30 Meter wasserdicht. Damit bietet es dem Operator jederzeitige Einsatzbereitschaft.
Rheinmetall ist es mit dem jetzt erteilten Auftrag gelungen, binnen kürzester Zeit für seinen VTAL einen namhaften Erstkunden zu gewinnen.




Das HK416A7 (Foto: Heckler&Koch)
Das „Sturmgewehr Spezialkräfte leicht“ alias HK416A7 soll unter der geplanten Katalogisierungsnummer G95 bei den Spezialkräften der Bundeswehr das bisher genutzte G36KA4 ersetzen. Die Einführung soll voraussichtlich im Januar 2019 beginnen.
www.rheinmetall-defence.com

Leguan-Brückenlegesystem für Finnland

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München, Tampa (ww) Das finnische Beschaffungsamt (FDF) modernisiert und erweitert die Leguan-Brückenlegerflotte. Krauss-Maffei Wegmann (KMW) unterzeichnete dazu einen Vertrag mit dem nationalen Generalunternehmer des Projektes, Patria Land Systems Oy.
Das Leguan-Brückenlegesystem auf Leopard 2 (Foto: KMW)
Mit dieser Maßnahme führt Finnland als sechster Nutzer die Fähigkeit zur Verlegung der Leguan-Kurzbrücken ein und modernisiert alle Systeme in ihrer Leistungs- und Zukunftsfähigkeit.
Darüber hinaus wurden Rüstsatzlieferungen und Unterstützungsleistungen zum Bau von vier weiteren neuen Leguan-Systemen mit Leopard 2-Fahrgestell beauftragt. Der Auftrag wird zwischen 2019 und 2020 abgewickelt.
Derzeit hat das Leguan-Brückenlegesystem insgesamt 17 Nutzerstaaten. Hieraus ergibt sich eine hervorragende Interoperabilität. Weiterhin resultieren aus der hohen Nutzerzahl auch ideale Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Systems.
www.kmwg.de

Wieder da: Die Bayerische Grenzpolizei

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Passau (ww) Zum 1. Juli 2018 stellte der Freistaat Bayern seine Grenzpolizei wieder auf. Die neue „Direktion der Bayerischen Grenzpolizei“ unter Leitung von Polizeidirektor Alois Mannichel soll spezifische Kriminalitätslagebilder erstellen, das Migrationsgeschehen genau beobachten und insbesondere die Schleierfahndungsmaßnahmen aller Dienststellen der Bayerischen Grenzpolizei koordinieren und die Schleierfahndung weiterentwickeln. Weiterhin sollen mit entsprechenden Schwerpunkteinsätzen durch uniformierte Kräfte, unterstützt durch die Bayerische Bereitschaftspolizei, Kontrolldichte und die sichtbare polizeiliche Präsenz im grenznahen Raum erhöht werden.
Das Abzeichen der Direktion der Bayerischen Grenzpolizei (Bild: PP Niederbayern)
Als bayernweite Zentralstelle soll die Direktion der Bayerischen Grenzpolizei außerdem die nationale und internationale Zusammenarbeit mit den gemeinsamen Zentren Schwandorf/Petrovice und Passau sowie mit benachbarten Behörden, wie zum Beispiel der Bundespolizei und dem Zoll, koordinieren und intensivieren. Noch in Abstimmung mit dem Bundesministerium des Innern ist die Frage, ob die Bayerische Grenzpolizei auch die Befugnis bekommt, in Abstimmung mit der Bundespolizei an der deutschen Grenze kontrollieren und nach den Regeln der Bundespolizei eigenständig zurückweisen zu können. Dies erachtet die Regierung des Freistaates als notwendig, weil „ein gut funktionierender Schutz der EU-Außengrenzen leider nach wie vor nicht voll umfänglich gewährleistet“ sei.
Die wieder gegründete Direktion hat derzeit 500 Dienststellen und soll bis zum Jahr 2023 auf insgesamt 1.000 Stellen aufwachsen.
Geländegängiges Dienstfahrzeug (Foto: PP Niederbayern)
Zur Ausstattung der neuen Grenzpolizei gehören beispielsweise Smartphones mit polizeilichem Messenger-Dienst, Dokumentationslesegeräte, mobile Fingerabdruckscanner in den Einsatzfahrzeugen und spezielle Drohnen sowie Wärmebildgeräte und Bildverstärker-Brillen.
Mobile Anlage zur automatisierten Kennzeichenerkennung (Foto: PP Niederbayern)


Insgesamt sind für die neuen Führungs- und Einsatzmittel rund 14 Millionen Euro vorgesehen.
Eine Multikopter-Drohne zur Aufklärung (Foto: PP Niederbayern)
Eine bayerische Besonderheit
Die bayerische Grenzpolizei ist keine völlig neue Dienststelle. Sie bestand bereits von 1946 bis 1998. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Passkontrolle und der Überwachung des Grenzverkehrs die Sicherung der zunächst noch „Grünen Grenzen“ insbesondere zu den Nachbarn Tschechoslowakei und DDR. Dadurch sollten illegale Grenzübertritte und Schmuggel verhindert werden.
Historisches Abzeichen der Bayerischen Grenzpolizei (Foto: Wikipedia)
Die Grenzpolizei sammelte ferner Nachrichten über Gefährdungen der Grenze. Für besondere Aufgaben wurden ab 1968 Grenzbeauftragte bestellt, die vor Ort Fragen zum Grenzverlauf regeln und Kontakte zu den Sicherheitsbehörden der Nachbarstaaten pflegen sollten.
Als Ausdruck bayerischer Eigenständigkeit blieb die Bayerische Grenzpolizei auch nach der Aufstellung des Bundesgrenzschutzes 1951 bestehen. Lediglich der Zollgrenzdienst ging 1947/49 an die (Bundes-)Finanzverwaltung über. Auch zur angestrebten Eingliederung in die Land(es)polizei kam es lange nicht. Stattdessen übernahm die Bayerische Grenzpolizei in einem 30 Kilometer breiten Grenzstreifen bis 1960 schrittweise allgemeinpolizeiliche Vollzugsaufgaben. Ihr Personalstand erhöhte sich von anfangs rund 1.800 Bediensteten auf bis zu 3.200.
Noch mit Karabiner 98k bewaffnete Bundesgrenzschützer und ein Kamerad der Bayerischen Grenzpolizei (vordere Reihe, 2. von links) an der innerdeutschen Grenze in den frühen 1950er Jahren (Foto: M.Rehm, www.beim-alten-bgs.de)
1990 fielen zunächst die Dienststellen entlang der Grenze zur ehemaligen DDR weg. Der Abbau der Grenzkontrollen zu Österreich führte schließlich 1998 zur Auflösung der Bayerischen Grenzpolizei als selbständigem Verband. Die verbliebenen grenzpolizeilichen Aufgaben erfüllten seither die Bayerische Landespolizei und das Bayerische Landeskriminalamt.
Der jetzige Leiter der Direktion der Bayerischen Grenzpolizei, Alois Mannichl, ist wie einige seiner Kollegen ein „alter Hase“: Er begann einst seine Karriere in diesem Verband und gehörte ihm bis 1998 an.
Der S&T-Blog gratuliert der Bayerischen Grenzpolizei zur Wiedergründung und wünscht mit der dritten Strophe des Bayernliedes allen Kameraden, Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg für die Einsätze:
Gott mit uns und Gott mit allen,
die der Menschen heilig Recht
treu beschützen und bewahren
von Geschlechte zu Geschlecht.
|: Frohe Arbeit, frohes Feiern,
reiche Ernten jedem Gau!
Gott mit dir, du Land der Bayern
unterm Himmel, weiß und blau! :|

Einen herzlichen Dank auch an die Pressestellen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern und des Polizeipräsidiums Niederbayern sowie an die Kameraden der Internetseite www.beim-alten-bgs.de

To be or NATO be

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Brüssel (ww) Chaos-Gipfel in Brüssel - steht die NATO vor dem Aus? Eine alte Weisheit sagt, daß nichts so sehr wie ein gemeinsamer Feind eine. Der scheint für einige Teilnehmer und Beobachter des Treffens der NATO-Staats- und Regierungschefs klar definiert zu sein: Der  US-amerikanische Präsident Donald Trump muss als bündnisgefährdender Beelzebub herhalten.  Was erdreistet sich der, höhere Verteidigungsausgaben vornehmlich bei seinen mitteleuropäischen NATO-Partnern einzufordern und – wie es heute aus Gipfelkreisen verlautete  – Ultimaten dafür zu setzen?
Verteidigungsausgaben - wer bietet mehr? (Foto: NATO)
Abgesehen davon, daß das Trump-Bashing insbesondere in der deutschen Belehrungsberichterstattung selbst angesichts dessen Vorwürfe, Deutschland mache sich durch Gaspipelines von Russland abhängig, angesichts seiner regelmäßigen Erwartbarkeit gähnend langweilig ist: Zur Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben hatten sich alle NATO-Mitgliedsländer schon während der Regierungszeit des friedensnobelpreistragenden Vorgängers im Weißen Haus bekannt, nämlich 2014 auf dem Gipfel in Wales. Wenig greifbares ist seither geschehen, vor allem nicht in Deutschland. Und es wird sich wenig verbessern, wie beispielsweise der Bundesverband der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie einschätzt.  So stellen sich die Haushaltsanteile für Verteidigung in dieser Legislaturperiode aus bündnispolitischer Sicht unbefriedigend dar: 1,24% (2018), 1,31% (2019), 1,28% (2020), 1,27% (2021), 1,23% (2022). Auch der investive Anteil des Einzelplan 14 wird damit deutlich unter den NATO-Vereinbarungen von 20% liegen.
Doch nicht nur die eigentlichen Zahlen sind erschreckend, sondern viel mehr das Geschacher um die Verteidigungsausgaben selbst: Es verkürzt Sicherheitspolitik und Strategie auf bloße Summenstriche. Daher bleibt das ceterum censeo: Man kann in Streitkräfte noch so viel Geld stecken – durchhaltefähige Verteidigungsbereitschaft lässt sich nur dann realisieren, wenn eine möglichst große Zahl an NATO-Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern auch bereit und fähig ist, nötigenfalls für ihre Freiheit mit der Waffe in der Hand einzustehen. Und genau daran wird sich die Zukunftsfähigkeit der NATO (und nicht nur die des Atlantischen Bündnisses) entscheiden – gerade in Mitteleuropa.


Jan-Phillipp Weisswange

20. Juli - für Freiheit, Recht und Ehre!

Kommentar: Wehrpflicht will wohlbegründet und wohlüberlegt sein!

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Berlin (ww) Das erfreuliche an diesem Sommer sind seine hitzigen sicherheitspolitischen Debatten. Kurz nach einer Diskussion über deutsche Nuklearwaffen füllt nun eine über die Wehrpflicht das Sommerloch.
Feierliches Gelöbnis am 20. Juli 2018 in Berlin: Eine Wehrpflicht für Staatsbürgerinnen und Staatsbürger will wohlbegründet und wohlüberlegt sein. (Foto: Sebastian Wilke/Bundeswehr)


Es ist ja allgemein bekannt, daß ich mich stets für den Erhalt bzw. die Einführung einer SINNVOLLEN Wehrpflicht oder Dienstpflicht eingesetzt habe und einsetze. Daher einige kurze Gedanken zu aktuellen Debatte.
  • Das Grundgesetz sieht in Artikel 87A die Aufstellung von Streitkräften zur Verteidigung vor. Die Landesverteidigung ist somit ein grundgesetzlicher Auftrag. Auch wenn es dort nicht explizit steht, ist doch davon auszugehen, daß das Grundgesetz EINSATZBEREITE Streitkräfte meint. Denn nur einsatzbereite Streitkräfte spiegeln sicherheitspolitische Glaubwürdigkeit wider.
  • Zur glaubhaften Einsatzbereitschaft tragen Aufwuchsfähigkeit (die die am 20. Juli 2018 erlassene Konzeption der Bundeswehr erfreulicherweise mehrfach betont), vor allem aber die Durchhaltefähigkeit bei. Beides ist derzeit nur mit einer sinnvoll ausgestalteten Wehrpflicht ansatzweise erreichbar.
  • Auch die im Weißbuch mehrfach geforderte gesamtgesellschaftliche Resilienz (die aus meiner Sicht nicht ausreicht – es braucht gesamtgesellschaftliche Resistenz!) wird eine Worthülse der sich meist leider nur selbst befruchtenden deutschen Strategic Community bleiben, wenn sie nicht durch eine sinnvoll ausgestaltete Wehr- bzw. Dienstpflicht implementiert wird. Das Engagement der Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Streitkräften oder im Zivil- und Katastrophenschutz – vielleicht sogar auch in einem neu zu strukturierenden Bundesgrenzschutz (den das Grundgesetz noch kennt) oder einer Bundesgendarmerie – wird auch in gesellschaftspolitischer Sicht und im Hinblick auf die Integrationspolitik positive Auswirkungen haben. Von vielen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern getragene Streit- und Sicherheitskräfte wären ohne Zweifel besser gesellschaftlich verankert.
  • Selbst eine relativ kurze Wehrdienstdauer lässt sich mit geeigneten Strukturen sicherheitspolitisch  sinnvoll ausgestalten  - man schaue beispielsweise in die Schweiz. Denkbar wäre etwa, die Bundeswehr in Einsatzkräfte (mit Masse Berufs- und Zeitsoldaten) und schnell aufwuchsfähige Territorialkräfte (mit Masse Wehrpflichtige und Reservisten, aber auch Berufs- und Zeitsoldaten) zu gliedern; der Austausch von Personal zwischen beiden Dispositiven muss natürlich wechselseitig möglich sein.
  • Einige militärische Vorgesetzte fürchten, durch die Ausbildung von Wehrdienstleistenden belastet zu werden. Sie sind - ebenso wie viele Sonntagsredner - an den ursprünglichen Gedanken der Inneren Führung zurückzuerinnern: Sie ist "Aufgabe aller militärischen Vorgesetzten, Staatsbürger zu Soldaten zu erziehen, die bereit und willens sind, Freiheit und Recht des deutschen Volkes und seiner Verbündeten im Kampf mit der Waffe oder in der geistigen Auseinandersetzung zu verteidigen."
  • Natürlich wird die Rekonstitution, also die Wiederherstellung aufgegebener Verteidigungsfähigkeit, Geld kosten. Allerdings haben wir zum auf dem NATO-Gipfel in Wales beschlossenen Zwei-Prozent-Ziel des Bruttoinlandproduktes für die Verteidigung noch viel Luft nach oben. Zudem gilt: Freiheit ist nicht kostenlos. Findet sich aber kaum noch jemand zu ihrer Verteidigung bereit, dann war sie offenbar umsonst.
  • Noch einmal zum Grundgesetz: Konrad Adenauer hat es nicht auf dem Petersberg aus einem brennenden Busch in Stein gemeißelt in Empfang genommen. Es kann natürlich verändert werden. Insofern wären beispielsweise die Punkte „keine Verpflichtung von Frauen zum Dienst an der Waffe“ (12AGG) und „Streitkräfteeinsatz im Innern“ (87A GG) neu zu regeln
  • Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet  Sklaverei und Zwangsarbeit (Art 4 MRK). Daher nimmt es kaum Wunder, daß Politiker und Militärs, die die Bundeswehr als Arbeitgeber verstehen, rechtliche Probleme mit Wehr- oder gar Dienstpflicht sehen. Das tut die Europäische Menschenrechtskonvention nicht, da sie Wehr- und Ersatzdienste erlaubt (Art. 4 MRK).
  • Die Wehrpflicht ist bei genauerer Betrachtung nicht über Nacht per Federstrich durch einen einzelnen Herrn ausgesetzt worden. Die traurige Wahrheit ist vielmehr, daß dies durch jahrelange politische Vernachlässigung der Streitkräfte und der Wehrpflicht geschah – einschließlich mehrerer Versuche, Verfassungsgerichte und Gerichtshöfe in dieser Frage als Ersatzgesetzgeber fungieren zu lassen. Die Abschaffung der Aussetzung wird ebensowenig per Federstrich geschehen können. Es braucht eine sorgfältige Vorbereitung, um die dreifache Demilitarisierung der Bundesrepublik - materiell, strukturell und intellektuell - zu beenden.
Fazit: Die Wehrpflicht ist wohlbegründet. Ihre Wiedereinsetzung will aber wohlüberlegt sein. Auf jeden Fall ist das Thema viel zu wichtig, um politischer Profilierungssucht in Sommerlöchern zum Opfer zu fallen.


Jan-Phillipp Weisswange

Bundespolizei modernisiert geschützte Fahrzeugflotte: FLW 100 mit MG5A1 für Eagle IV und Enok 6.1

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Potsdam/München (ww) Die Bundespolizei modernisiert und erweitert ihre Flotte an geschützten Fahrzeugen. So hat Krauss-Maffei Wegmann den Auftrag erhalten, 42 fernbedienbare Waffenstationen des Typs FLW100 an die Bundespolizei zu liefern. 21 davon werden in die derzeit vorhandenen bzw. zulaufenden GDELS MOWAG Eagle IV und Enok 6.1  aus dem Hause Armoured Car Systems eingerüstet. Dies soll bis Mitte 2019 geschehen.
FLW 100, hier mit MG3 (Foto: KMW)
MOWAG Eagle IV von GDELS im Dienste der Bundespolizei (Foto: Bundespolizei)
21 weitere kommen als Option auf neu zu beschaffende geschützte Fahrzeuge hinzu. Diese Option soll spätestens Mitte 2019 ausgelöst werden. Nach Auskuft der Bundespolizei auf Anfrage des S&T-Blogs handelt es sich bei den neu zu beschaffenden Fahrzeugen um den Enok 6.1.
Der Enok 6.1 ind Bundespolizei-Lackierung (Foto: ACS)
Neu ist ebenfalls, daß sich die Bundespolizei in die Nutzerschar des MG5 einreiht. So soll das MG 5A1 als Waffe in der FLW 100 eingerüstet  werden.
Heckler&Koch MG5A1 (Foto: Heckler&Koch)

Weiterhin teilt die Bundespolizei auf Anfrage mit, dass die Systeme (Fahrzeug = Enok 6.1; Waffenstation = FLW 100 und die Waffe =  MG 5A1) in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr beschafft und nicht aus den Beständen der Bundeswehr stammen. Die Bundespolizei will die geschützten Fahrzeuge zum Schutz auf Flughäfen einsetzen. Der Enok 6.1. dient außerdem als Halbgruppenfahrzeug für die BFE+, die bei komplexen lebensbedrohlichen Einsatzlagen wie terroristischen Anschlägen zum Einsatz kommen.



www.bundespolizei.de
www.kmweg.de
www.acs-armoured-cars.com
www.heckler-koch.com

We are the Pilgrims, master...

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...we shall go
Always a little further; it may be
Beyond that last blue mountain barred with snow 
Across that angry or that glimmering sea,






White on a throne or guarded in a cave 
There lies a prophet who can understand
Why men were born: but surely we are brave,
Who take the Golden Road to Samarkand.
(James Elroy Flecker)


Sommergrüße aus dem Oorlogsmuseum Overloon


Hubschrauberdrohne SKELDAR-V200 für Korvette K 130 der Deutschen Marine

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Koblenz (ww) Die Marine erhält demnächst die Hubschrauberdrohne SKELDAR-V200. Am 3. August 2018 beauftragte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr die Elektroniksystem- und Logistik GmbH mit der Lieferung des neuen, unbemannten, luftgestützten Aufklärungssystems für die Marine. Die Beschaffung umfasst ein unbemanntes Luftfahrzeugsystem SKELDAR V-200, bestehend aus zwei unbemannten Flugzeugen als Sensorträger, die volle Integration des Systems auf der Korvette der Klasse K 130, ein Ersatzteilpaket sowie die Ausbildung des Bedien- und Wartungspersonals. Die Drohne selbst wiegt bei einer Rumpflänge von vier Metern, einer Gesamtlänge von 5,20 Metern und einem Rotordurchmesser von 4,60 Meter 175 Kilo und kann 65 Kilo Nutzlast aufnehmen.
Das Luftfahrzeug SKELDAR V-200 (Foto: BAAINBw)
Ab Ende 2019 soll das unbemannte Aufklärungssystem SKELDAR V-200 von der Korvettenklasse K 130 der Marine starten. Das vereinbarten BAAINBw und ESG Anfang August in Koblenz. Mit dieser neuen Hubschrauberdrohne wird eine Aufklärung auch außerhalb der Reichweite der bordeigenen Sensoren ermöglicht. „Mit diesem Vertragsschluss stärken wir die Marine mit einer signifikanten unbemannten, abbildenden Aufklärungsfähigkeit und legen damit das Fundament für weitere Schritte“, sagte Axel Hoffmann, Leitender Technischer Regierungsdirektor im BAAINBw und Projektleiter. Der Vertrag wurde mit dem Hauptauftragnehmer Elektroniksystem- und Logistik-GmbH (ESG) und den Unterauftragnehmern UMS SKELDAR sowie der Lürssen Werft geschlossen.

www.baainbw.de

Rheinmetall liefert Radpanzer Boxer an Australien - Land 400 Phase 2 unterzeichnet

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Canberra, Düsseldorf (ww) Das australische Rüstungsprojekt Land 400 Phase 2 „Combat Reconaissance Vehicle (CRV)“ nimmt Fahrt auf. So ist Rheinmetall von der australischen Regierung mit der Lieferung von 211 Boxer-Radpanzern im Gesamtwert von 2,1 MrdEUR (3,3 MrdAUD) beauftragt worden. Ein entsprechender Vertrag ist in Canberra vom australischen Premierminister Malcolm Turnbull und dem Geschäftsführer von Rheinmetall Defence Australia, Gary Stewart, unterzeichnet worden. Die Auslieferung der hochmodernen und einsatzbewährten 8x8 Gefechtsfahrzeuge soll im Zeitraum 2019 bis 2026 erfolgen.
Der Boxer CRV während der Erprobungsphase im australischen Outback (Foto: Rheinmetall)
Die australischen Streitkräfte führen den Boxer im Rahmen des Projektes „Combat Reconnaissance Vehicle“ (CRV) in mehreren Varianten ein. Die Spähpanzer-Varianten – 133 der 211 Fahrzeuge – werden zudem mit dem Zwei-Mann Lance-Turm von Rheinmetall ausgestattet sein, der über eine 30mm-Maschinenkanone als Hauptbewaffnung verfügt. Die neuen Fahrzeuge sollen das bisher genutzte Australian Light Armoured Vehicle (ASLAV) ablösen.
Rheinmetall wird zur Realisierung des Boxer 8x8 CRV-Projekts am Standort Brisbane im australischen Staat Queensland ein eigenes Kompetenz- und Fertigungszentrum aufbauen. Weiterhin kooperiert Rheinmetall in dem Projekt eng mit der australischen Industrie und konnte in dem Land ein starkes und leistungsfähiges Projektteam formen. Ein signifikanter Teil der industriellen Wertschöpfung im Rahmen der Boxer-Fertigung für die australischen Streitkräfte wird in dem Kundenland stattfinden. Über 40 australische Unternehmen werden in das Programm eingebunden.
2016 war der Boxer CRV im australischen Auswahlverfahren LAND 400 Phase 2 als einer von zwei Kandidaten für die intensive Erprobungsphase ausgewählt worden. Hier konnte der 8x8-Radpanzer in allen Kategorien – Schutz, Beweglichkeit, Feuerkraft und Führungsfähigkeit – überzeugen. Der Boxer wurde bereits von der Bundeswehr und den Streitkräften in den Niederlanden und in Litauen beschafft.
www.rheinmetall.de

Freitags-Fundstück: Die Cover-Story...

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...veranschaulicht den infanteristischen Werkzeugkasten.


Zugeleitet bekommen von einem Kameraden.
Schönes Wochenende!

Blackhawks für das Bundesheer: Drei weitere Maschinen sollen kommen

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Wien (ww) Das österreichische Bundesheer beschafft drei weitere Blackhawk-Helikopter. Stationiert werden die neuen Maschinen beim Luftunterstützungsgeschwader auf dem Fliegerhorst Brumowski im niederösterreichischen Langenlebarn. Die Zahl der in Dienste der Alpenrepublik stehenden Maschinen des Typs S-70A-42 wird damit von neun auf zwölf steigen. Damit erreicht die 1. Hubschrauberstaffel des Geschwaders erstmals volle Staffelstärke.
S-70A-42 "Blackhawk" des Bundesheeres im Gebirge (Foto: Bundesheer)
Der Sikorsky S-70 Blackhawk verfügt über zwei 1940 PS starke Triebwerke, was auch zur Hochgebirgstauglichkeit beiträgt. Ebenso gehört eine Enteisungsanlage für Haupt- und Heckrotor zur Ausstattung.  Der S-70 kann vier Tonnen Nutzlast bzw. 20 Personen transportieren – im Notfall auch 25. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 360 km/h, die maximale Flughöhe 6.000 Meter. Die Reichweite liegt bei rund 500 km. Zusatztanks erweitern diese Reichweite auf 1.600 km oder 4,5 Stunden durchgehenden Flugbetrieb.
Die Finanzmittel für die Neubeschaffung liegen im dreistelligen Millionenbereich und kommen aus einem „Katastrophenschutzpaket“. Damit schließt sich in gewisser Weise ein Kreis, denn die Beschaffung der ersten Blackhawks geht auch auf ein solches Ereignis zurück: Bei der Lawinenkatastrophe von Galtür 1999 halfen die US-Streitkräfte ihren österreichischen Kameraden mit Blackhawk-Maschinen aus. Die Alpenrepublik schloss im Anschluss die erkannte Fähigkeitslücke mit der ersten Tranche von neun Maschinen des Typs S-70.
Neben den neuen Blackhawks soll es auch für die am Standort Aigen im Ennstal (Steiermark) stationierten 21 Alouette III ein Nachfolgemodell geben. Weiterhin sollen für 30 Millionen Euro neue geländegängige Fahrzeuge und LKW beschafft werden.

www.bundesheer.at
www.lockheedmartin.com

Bundespolizei erhält Enok 6.1. als Geschütztes Einsatzfahrzeug 2 - Luftsicherheit

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Potsdam (ww) Dass die Bundespolizei sondergeschützte Fahrzeuge des Typs Enok 6.1 erhält, hatten wir im Zuge unserer Meldung über die Waffenstationen FLW100 für die Bundespolizei bereits berichtet. Jetzt hat die Bundespolizei weitere Bilder und Informationen zu ihrem neuen „Marderhund“ – so die deutsche Übersetzung von Enok - zur Verfügung gestellt. Sieben neue Fahrzeuge dieses Typs lösen als Geschütztes Einsatzfahrzeug 2 – Luftsicherheit (GEF-2 LuSi) den zuvor in dieser Rolle genutzten Sonderwagen 4 ab. Die Bezeichnung Sonderwagen soll übrigens künftig in der Bundespolizei nicht mehr verwendet werden.
Beschriftung und Lackierung des GEF 2-LuSi entsprechen dem Farbschema der Bundespolizei:
kobaltblau/anthrazit mit Reflektoren  (Foto: Bundespolizei)
Der Enok 6.1. baut auf dem Mercedes-Benz G-280 CDI auf und wurde von Armoured Car Systems im Zuge des Programms „Geschützte Führungs- und Funktionsfahrzeuge (GFF)“ für die Bundeswehr als leichtes gepanzertes Patrouillenfahrzeug entwickelt. So kommt er unter anderem auch bei den Feldjägern und dem KSK zum Einsatz.
Der 4.980 mm lange, 2.440mm breite und 2.312 mm hohe Enok 6.1 wiegt 6.200 Kilo und zeichnet sich durch eine hohe Mobilität und Geländegängigkeit aus. Er kann bis zu 80 cm tiefe Gewässer durchwaten und Steigungen von bis zu 60 Prozent erklimmen.
Das GEF 2-LuSi im Gelände. Die Sondersignalanlage ist in die Dachkontur integriert (Foto: Bundespolizei) 
Der wassergekühlte 6-Zylinder Turbodiesel mit einem Hubraum von 2987 cm³ liefert 134 kW/184 PS bei 3.800 Umdrehungen pro Minute. So erreicht das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 120 km/h. Die komplett selbsttragende Stahl-Schutzzelle schützt die bis zu vier Mann starke Besatzung vor Sprengfallen, Minen und Handwaffenbeschuss.
Eine fernbedienbare Waffenstation FLW100 mit MG5A1 wird demnächst in das Fahrzeug integriert. (Foto: Bundespolizei)
Die Luftsicherheits-Variante GEF 2-LuSi verfügt über eine in die Dachkontur integrierte Sondersignalanlage, eine Tetra-Digitalfunkanlage sowie eine auf die Bedürfnisse der Bundespolizei angepasste Innenausstattung. Die Fahrzeugsitze haben Vierpunktgurte und sind ergonomisch auf das Tragen der persönlichen Schutzausstattung einschließlich schwerer Schutzwesten abgestimmt. Serienmäßig verfügt das Fahrzeug über eine leistungsfähige Klimaanlage, um beispielsweise bei langen Einsatzzeiten auf aufgeheizten und schattenfreien Rollfeldern für angenehme Temperaturen im Innenraum zu sorgen. Wie berichtet, erhält das Fahrzeug zudem mit der FLW100 und dem MG5A1 eine leistungsfähige Bewaffnung.

www.bundespolizei.de
www.acs-armoured-cars-com
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