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Neue Termine für EnforceTac und IWA 2020 - und ein Appell!

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Nürnberg (ww) Relativ schnell hat die Nürnbergmesse die beiden Ersatztermine für die EnforceTac und die IWA 2020 bekannt gegeben. Die EnforceTac/UTSEC 2020 finden am 1. und 2. September 2020 statt und die IWA schließt sich daran vom 3. bis zum 6. September an.

Inwieweit das TNC verschoben wird, bleibt abzuwarten, denn auch ich muß erst einmal die neue Terminlage prüfen, denn meine Jahresplanung ist dieses Jahr eng gestrickt. Mehr dazu dann hier auf dem Blog. Aufhorchen lässt hingegen eine weitere Passage der Pressemitteilung:
"Für die Planungssicherheit aller Austeller, Besucher, Partner und Medien: Die IWA OutdoorClassics wird auch in den Folgejahren im Zeitraum Anfang September stattfinden und nicht mehr im bisherigen Zeitraum Anfang / Mitte März."
Gleiches gilt auch für die EnforceTac. Ob dieser neue Zeitraum Anfang September für die IWA, vor allem aber die EnforceTac glücklich gewählt ist, bezweifele ich. Denn in den geraden Jahren hat kurz vorher die Eurosatory (Juni) stattgefunden. In den ungeraden Jahren findet nahezu zeitgleich (September) die DSEI und wenig später die MILIPOL (November) statt. Und jedes Jahr gibt es im September die MSPO sowie das angesehene Rüstungssymposium des KSK und die Teutodefence-Behördentage.
Liebe Nürnbergmesse! So sehr ich mich darüber freue, daß EnforceTac und IWA demnächst außerhalb der Fastenzeit stattfinden sollen, so sehr rate ich doch dazu, ab 2021 wieder in den März zu gehen.

Ersatzveranstaltungen für EnforceTac und IWA bei S4Supplies und Tacwrk

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Nürnberg/Mömbris/Berlin (ww) EnforceTac und IWA sind verschoben - was nun? Gut, vielen von uns wird mit Sicherheit nicht langweilig. Aber schade ist's trotzdem, daß man sich nicht sieht. Um so lieber weise ich gerne auf zwei Veranstaltungen für die "Tactical Community" hin.
S4Supplies und Partner laden am Freitag, 6. März 2020 ab 9.00 Uhr zu einer "Anti Corona"-Hausmesse. Ort ist der Firmensitz in Mömbris (bei Aschaffenburg), Frankenstraße 12.

Von Franken aus kann man dann gleich weiter in die Hauptstadt verlegen. Am Samstag, 7. März 2020 veranstaltet Tacwrk ab 17.00 Uhr in Kooperation mit MD-Textil die IWA Corona Afterwork-Party.

Hierzu gibt es noch einige organisatorische Hinweise, die ich hier gerne zitiere:
Was Euch erwartet:
- Um 18 Uhr Live-Meeting mit md-textil: über Instagram wird uns Marcel von md-textil live über den Enforce Tac Messestand führen und seine Produkte vorstellen!
- Wir holen unser TACWRK „Meet & Greet“ nach, natürlich mit Patchverteilung
- TACWRK Showroom LateNight Shopping
- Gratis BBQ & Corona Bier - solange der Vorrat reicht!
- BeaverFit Rig Gewinnspiel mit Plattenträger: als Hauptgewinn gibt es das TT Modular Pack 45 MultiCam Black

Und noch viele weitere Highlights & Überraschungen!

❗Wie ihr am Event im TACWRK Showroom teilnehmen könnt:
👉 Meldet Euch und Eure Begleitperson bitte per Email bis Freitag, 06.03. bis 18 Uhr an: info@tacwrk.com

Der S&T-Blog kann aus dringenden privaten Gründen leider nicht teilnehmen, wünscht beiden Veranstaltungen ein gutes Gelingen und freut sich auf ein Wiedersehen zu anderer Gelegenheit!

Horrido!

www.s4supplies.com
www.tacwrk.com
www.md-textil.info





 

Schweizer Armee beschafft Rheinmetall VarioRay als Laserlichtmodul LLM19

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Bern/Thun/Zürich (ww) Die Schweizer Armee beschafft als Teil des Rüstungsprogramms 2019 Laser-Licht-Module des Typs „VarioRay LLM“ von Rheinmetall. Ein entsprechender Vertrag wurde im Dezember 2019 mit dem Bundesamt für Rüstung (armasuisse) unterschrieben.

Schweizer Soldaten ,it LLM19 am Sturngewehr 90 (vorne) und Sturmgewehr 04/07 (hinten) (Foto: VBS)
Ab Mai 2020 bis Ende 2022 sollen 9.640 Geräte – in der Schweiz als Laser-Licht-Modul 19 (LLM19) bezeichnet – ausgeliefert werden. Der Auftragswert liegt im niedrigen zweistelligen MioEUR-Bereich. Er umfasst auch Zubehör, Ersatzteile und Ausbildungsleistungen. Bei dem Vorhaben kooperieren Rheinmetall Air Defence AG als Generalunternehmer und Rheinmetall Soldier Electronics GmbH als Hersteller.
Die Laser-Licht-Module werden an den Sturmgewehren der Soldaten eingesetzt und dienen dazu, Ziele zu entdecken, zu identifizieren und zu markieren. Das rund 240 Gramm leichte VarioRay LLM lässt sich über eine Mil-Std 1913-Schiene an jedem Sturmgewehr einsetzen und kann über ein Triggerkabel bedient werden. Gemeinsam mit den ebenfalls im Rüstungsprogramm 2019 beschafften Nachtsicht- und Wärmebildgeräten kann die Armee so ihre Aufträge über das gesamte Einsatzspektrum hinweg zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter erfüllen.
Das LLM19 mit Zubehör in Packkiste (Foto: Rheinmetall)
Das VarioRay LLM ist unter anderem auch Bestandteil der deutschen Soldatensysteme „Infanterist der Zukunft (IdZ)“ der Bundeswehr und dient ebenso in der British Army als Laser Light Module MK3. Auch die Schweizer Armee hat bereits Ziellaser aus dem Hause Rheinmetall in Nutzung. 1996 hatte Rheinmetall Lasermarkierer des Typs REM096 geliefert. Mit der jetzt gewonnenen Ausschreibung gelang es, die Schweizer Armee erneut als Kunde für Laser-Licht-Module aus dem Hause Rheinmetall zu gewinnen.
Rheinmetall bietet ein umfangreiches Portfolio an Infanterieausrüstung an, darunter verschiedene Ziel- und Beleuchtungsmodule. Diese wurden entwickelt, um den taktischen Einsatzwert moderner Handfeuerwaffen zu erhöhen. Zu den neuesten Produkten zählt unter anderem das „Variable Tactical Aiming Laser (VTAL)“ Modul. Rheinmetalls Ziel- und Beleuchtungsmodule sind mit allen gängigen Nachtsichtgeräten kompatibel und lassen sich mit der separaten modularen Rheinmetall-Waffenlampe „Lumenator“ koppeln. Ein weiteres Spitzenprodukt aus dem Hause Rheinmetall ist der Entfernungsmesser/Ballistik-Computer Typ „Tac-Ray Ballistic“ für Scharfschützen.

www.rheinmetall-defence.de

Die kleinste Schwester - CZ erweitert P10-Pistolenfamilie um mikrokompakte CZ P-10M

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Uhersky Brod (ww) Die traditionsreiche tschechische Waffenschmiede  CZ hat ihre international erfolgreiche Schlagbolzenschloss-Pistolenfamilie  CZ P-10 erweitert. Nach den Modellen F (Full Size), C (Compact) und SC (Subcompact) kommt nun das neueste Modell  CZ P-10M für „Microcompact“ auf den Markt.

Die CZ P-10M ist für das verdeckte Führen konstruiert worden (Foto: CZ)
Die neue CZ P-10 M ist für das Kaliber 9mm x 19 eingerichtet. Die rund 160,5mm lange, 25,5mm breite und 112 mm hohe Waffe wiegt leer nur rund 575 Gramm und ist insbesondere für das tägliche, verdeckte und zugleich bequeme Tragen (EDC – Every Day Carry) entwickelt worden.

Die Konstrukteure verzichteten auf einen äußeren Verschlussfanghebel, um die Pistole weiter zu verschlanken (Fotos. CZ)
Mit einer Magazinkapazität von sieben Patronen zeichnet sich das Modell CZ P-10 M durch eine vergleichbar geringere Breite gegenüber allen anderen Pistolen mit Schlagbolzenschloss aus. Der innere Verschlussfang erlaubt ein schnelles Durchladen und zeigt zuverlässig den leeren Ladezustand der Pistole an. Das Fehlen des äußeren Verschlussfanghebels am Griffstück eliminiert das Risiko eines Handhabungsfehlers und macht die Waffe äußerst schlank. Die Ergonomie der CZ P-10 M entspricht ihrer Familie: Weicher Abzugsverlauf mit klarem, prägnanten Auslösemoment, intuitive , einfache und streßsichere Bedienung, kaltgeschmiedeter Lauf von 85mm Länge sowie extrem korrosionsbeständige und kratzfeste Oberflächenbehandlung für lange Lebensdauer und Zuverlässigkeit.

Die weiteren CZ P-10-Familienmitglieder: F, C und SC (Foto: JPW)

Die Handhabungsrillen vorne und hinten am Verschluss erleichtern die Ladetätigkeiten. Das Polymergriffstück mit integrierter Montageschiene nach MIL-STD-1913 erlaubt die Aufnahme eines taktischen Laser-/Lichtmoduls.
Schießen mit der CZ P-10C Optics Ready (Foto: JPW)

Zu den weiteren Vorzügen der Mikropistole CZ P-10 M zählt ihre Schussgenauigkeit, die bei CZ auf die gleiche Entfernung wie größere Dienstmodelle, z.B. die CZ P-10 C, geprüft wird.  Eine Optics Ready Version bietet CZ demnächst ebenfalls an.

www.czub.com

Teute Defence: Kick Off für Behördentage und Live Fire Days 28./29. Oktober 2020

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Bad Oeynhausen (ww) Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Teuto Defence, der Spezialausstatter für Behörden und Streitkräfte, führt dieses Jahr seine Behördentage in einem neuen Format durch. Vor wenigen Tagen erfolgte die erste Koordinierungsbesprechung für die „Behördentage & Live Fire Days 2020“. Diese Veranstaltung findet am 28. und 29. Oktober 2020 statt.

Idee ist es, die etablierte Veranstaltung u. a. auf einer geeigneten Schießbahn durchzuführen. So lassen sich in diesem Rahmen die Produkte der beteiligten Firmen nicht nur im Rahmen der Industrieausstellung vorführen, sondern eben auch „in Aktion“. Ebenso lassen sich ganze Waffensysteme (Waffe, Optik, Munition, Peripheriegerät) gleich an Ort und Stelle ausprobieren.
Die Liste der Firmenvertreter, die am Kick-Off-Meeting teilnahmen, liest sich vielversprechend: FN Herstal, Ulbrichts Protection, Andres Industries, C.G. Haenel, AIM Infrarot Module, MEN-Defencetec,  ACS Armoured car systems, Eickkorn Solingen, Farmingtons, Thales, metrica, ELP-GmbH,Glock und natürlich Teuto Defence. Viele weitere Firmen haben ihre Teilnahme ebenfalls bereits angekündigt.
Die Behördentage & Live Fire Days 2020 sind nur für Fachbesucher nach vorheriger Anmeldung zugänglich.
www.teuto-defence.com

Projekt G26 neu aufgelegt - Bundeswehr sucht 145 Scharfschützenwaffen kurze Reichweite

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Koblenz (ww) In das zwischenzeitlich unterbrochene Projekt G26 der Bundeswehr kommt wieder Bewegung. So veröffentlichte das BAAINBw am 19. März 2020 die Ausschreibung für die "Scharfschützenwaffe kurze Reichweite (SSchtzWa kRw) G26". Insgesamt möchte die Bundeswehr derzeit 145 Waffen beschaffen. Zehn Nachweismuster und 135 Stück für die Serie. Dazu kommen 507.000 Schuss Munition. Davon sind 267.000 für die Nachweisführung und 240.000 für die Serie vorgesehen.
Das G26 wird im infanteristsichen Werkzeugkasten das G27 - hier im Bild - ergänzen. (Foto: Bundeswehr)

Aus der Kurzfassung der Konstruktionsmerkmale ergibt sich, daß die Bundeswehr als G26 einen halbautomatischen Gasdrucklader im Kaliber 7,62mm x 51 NATO mit verstellbarer Gasabnahme in grauer Farbgebung ("Sniper-grau") fordert. Die Länge ohne Mündungsbremse und mit eingeschobener Schulterstütze soll maximal 900 mm betragen. Das Gesamtgewicht der Waffe  ohne Mündungsbremse, Visiereinrichtung und Zubehör aber mit Montageschienen und leerem 10-Schuss-Magazin soll 4.500 Gramm nicht überschreiten. Gehäuse und Rohr sollen eine Lebensdauer von mindestens 6000 Schuss aufweisen.  Weiterhin soll der Einsatz in Gebieten der Klimakategorien A 1-3, B 1-3, C 1-2 und M 1-3 gemäß STANAG 4370 ohne Einschränkung der Funktionalität möglich sein (lediglich bei C 1-2 werden  Einschränkungen der Batterielebensdauern eingeräumt).
Weitere Forderungen sind:  STANAG 4694-Schienen an Handschutz und Waffenoberseite, beidseitige Bedienbarkeit, Mündungsbremse, Signaturdämpfersatz (bestehend aus Signaturdämpfer kompakt, Signaturdämpfer Unterschall, Signaturdämpfer Training). Zum geforderten Zubehör gehören weiterhin 10- und 20-Schuss-Magazine, Reinigungsgerät, Hülsenfangsack, Ladelehren, Schnittmodell, Sonderwerkzeugsätze und Drehmomentsätze.
Zur Durchführung einer Vergleichserprobung sind fünf Waffenmuster mit Zubehör sowie 20.000 EA Schuss Präzisionsmunition zu liefern. Der Ankauf der Waffen und Munition erfolgt durch einen separaten Beschaffungskurzvertrag (BKV), welcher mit den Vergabeunterlagen versendet wird. Der Vertragsschuss des BKV erfolgt nach Angebotsabgabe. Die Lieferung der Vergleichsmuster erfolgt im Rahmen einer Produktvorstellung und muss in KW 31/2020 - also Ende Juli geschehen.
Weitere Bedingungen: Der Bewerber muss den Auftraggeber im Auftragsfall über jede geplante Änderung in seiner Lieferkette sowie bei seinen Nachunternehmern im Voraus informieren und diese mit dem Auftraggeber abstimmen. Überdies muss der Bieter für die nächsten 20 Jahre die Ersatzteilversorgung sicherstellen und -für den Fall, dass er nicht mehr in der Lage ist, diese sicherzustellen - alle Mittel zur Verfügung stellen, die für die Herstellung von Bauteilen, Bausätzen, Nachbauten und ggf. speziellen Testgeräten einschließlich der Maschinen, Hard- und Software, technischer Zeichnungen (wie Konstruktions-/ Baupläne), Dokumentation, Lizenzen und Bedienungsanleitungen auch durch Dritte erforderlich ist.  
Bemerkenswert an dem Projekt ist derzeit zweierlei. Erstens: Die Katalogisierungsnummer G26 war einst für eine "Unterstützungswaffe kurze Reichweite KSK und Feldjäger" vorgesehen. Es ist eine Kandidatenwaffe von Heckler&Koch aus der 416-Familie in 5,56mm x 45 bekannt, wobei das Projekt unterbrochen wurde.
Der damalige Entwurf des G26 als Unterstützungswaffe kurze Reichweite für KSK und Feldjäger" von Heckler&Koch (Foto: Heckler&Koch)

Seinerzeit gab es offenbar auch Überlegungen, diese Waffe in 6.5 Creedmoor oder .260 Remington zu beschaffen.  Beim Neustart ist jetzt das Kaliber 7,62mm x 51 NATO vorgegeben, wobei eine auf Waffe und Einsatzzweck abgestimmte Präzisionsmunition gefordert ist - damit setzt das BAAINBw konsequent den Waffensystemgedanken um. Zweitens: Es ist keine ITAR-Freiheit gefordert. Damit können sich auch Firmen aus den USA bewerben.
Interessierte Unternehmen können bis zum 20. April 2020 um 13:00 Uhr ihre Teilnahme beantragen. Wir werden weiter über das Vorhaben berichten.

Fundstück zum Freitag - Home Office mit Humor

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Krefeld (ww) Keine Frage, die COVID-19-Pandemie hält die gesamte Gesellschaft und damit auch die Tactical Community noch immer fest im Griff. Trotz aller Widrigkeiten: Humor hilft, denn Lachen ist ja bekanntlich gesund! Daher zeige ich hier gerne den Entwurf für neue Home-Office-Tätigkeitsabzeichen.


Vielen Dank an dieser Stelle an den S&T-Blog-Leser Frank, der mir dieses Bild heute zukommen ließ. Schönes Wochenende und: Bleibt gesund!

Operation Mondlicht - Direct Action des KSK im Oktober 2012 in Afghanistan

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Calw/Baghlan (ww) Der britische Künstler Stuart Brown hat ein Gemälde mit dem Titel "Direct Action" erstellt, welches deustche Kommandosoldaten bei einem Zugriff zeigt. Das Gemälde gab es auf Initiative der Gemeinschaft deutscher Kommandosoldaten (GdK)in limitierter Auflage als Kunstdruck.
Ein Exemplar des Kunstdrucks von Stuart Browns Gemälde. (Foto: privat)
Stuart Brown hat mit seinem Gemälde ein reales Ereignis künstlerisch gewürdigt. Von diesem Direct Action-Einsatz  des Kommandos Spezialkräfte berichten die Kollegen Maximilian Kiewel und Christian Spreitz in der heutigen Ausgabe der Bild am Sonntag (19. April 2020). Die Operation Mah Taabi ("Mondlicht") erfolgte am 12. Oktober 2012. Ziel war es, gemeinsam mit afghanischen Spezialkräften den Terroristenführer Hassan Jan festzunehmen. Dieser galt als der Drahtzieher eines IED-Anschlags auf die Bundeswehr, wobei am 2. Juni 2011 ein Schützenpanzer Marder zerstört wurde. Dabei fiel Oberstabsgefreiter Alexej Kobolew.
Wie die BamS-Kollegen berichten, erfolgte der Zugriff lagebedingt freilich nicht bei Mondlicht, sondern am Tage. Als bekannt wurde, daß sich Hassan Jan mit anderen Taliban-Führern treffe, wurde der Einsatz ausgelöst. Per Lufttransport mit CH-53 erreichten die deutschen und afghanischen Spezialkräfte von Kigali aus den Einsatzort Zaman Khel (Provinz Baghlan). Schon bei der Annäherung gerieten die Kräfte unter Feuer. Es entwickelt sich ein acht Stunden langes Feuergefecht, bei dem ein afghanischer Kommandeur fiel und drei deutsche Kommandos verwundet wurden. Schließlich gelang es der Einsatzgruppe aber, Hassan Jan und 16 weitere Taliban festzunehmen. Sie wurden den afghanischen Behörden übergeben.

TTS - ein neues Bullpup-Scharfschützengewehrsystem aus Deutschland

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Dietingen/Nagold (ww) Tec Target Schneider – kurz TTS – und sein Vertriebspartner I-E-A Mil-Optics GmbH haben auf der GPEC 2020 ein neues modulares Scharfschützengewehrsystem in Bullpup-Bausweise vorgestellt.
Das TTS-System (Foto: JPW)
Für das Gewehr stehen mehrere Lauflängen und Kaliber (derzeit 6 x 47 Lapua, 6.5 Creedmoor, .308 Win, .300 Win Mag und .338 Lapua Magnum) sowie unterschiedlich lange Vorderschäfte zur Verfügung. Die beidseitig bedienbare Waffe lässt sich individuell an den Schützen anpassen. Diese verfügt über eine Dreistellungssicherung (Einzelschuss, sicher/Verschlusskammer beweglich, sicher/Verschlusskammer gesperrt), einen Matchabzug, einen Erdsporn und ist hängend am verstellbaren Zweibein unter dem Schwerpunkt gelagert. Edelstahlläufe und Oberflächen sind überwiegend DLC-beschichtet. Die Magazinkapazität umfasst fünf Patronen.
Die modulare Bauweise der Waffe ermöglicht dem Anwender, den Laufwechsel in verschiedenen Kalibern und Lauflängen in wenigen Minuten selbst vorzunehmen.
Der Vorteil das Bullpup-Systems liegt gerade im Präzisionsschützenbereich auf der Hand. Die Waffe behält trotz präzisionstauglicher Lauflänge kompakte Ausmaße. Hierdurch kann sie der Präzisionsschütze unauffälliger transportieren und seine Stellung verdeckt erreichen. Weiterhin ist das Schießen aus beengten Stellungen oder Fahrzeugen heraus einfacher möglich.
TTS-Geschäftsführer Hubert Schneider lernte sein Handwerkszeug in den ehemaligen Mauser-Werken in Oberndorf. In der schwäbischen Wiege deutscher Handwaffentechnik war er bis zu seinem (Un-)Ruhestand in der Entwicklungsabteilung der Rheinmetall Waffe und Munition GmbH beschäftigt.
Vertriebspartner der innovativen TTS-Waffensysteme ist IEA Mil-Optics GmbH aus Nagold. Bestellungen sind ab sofort möglich.

www.i-e-a.de

CoB556 - neuer innovativer Dämpfer aus Deutschland

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Maierhöfen (ww) Prinz Waffentechnik und die CSC Arms Division GmbH haben den neuen Signaturdämpfer CoB556 vorgestellt. Der 159mm lange und 499 Gramm schwere Dämpfer misst 44 mm im Durchmesser und ist auf Nutzung auf militärischen bzw. zivilen Waffen in den Kalibern 5,56mm x 45 bzw. .223 Remington ausgelegt.

Der CoB556 verfügt über eine äußere Hexagon-Struktur (Foto: Prinz-Waffen)
Über jedes gängige nach Kundenwunsch vorgegebene Gewinde lässt er sich auf der Mündung anbringen. Eine weitere Anpassung der Waffe ist nicht notwendig. Nach Firmenangaben liegt die Dämpfungsleistung bei 15-20 db (Kaliber 5,56 x 45mm). Entscheidender Vorteil des CoB556 – CoB steht für Combat Breath – ist die Elimination des Back-Blast, also der nach hinten austretenden heißen Gase. Weiterhin verstärkt der Dämpfer den Rückstoß nicht, wohningegen er natürlich den Mündungsblitz reduziert. Das vermindert die Eigenblendung des Schützen bei Dunkelheit und auch dessen Aufklärbarkeit und trägt darüber hinaus zur Freund-Feind-Kennung bei.
An der Mündung befindet sich ein Glasbrecher (Foto: Prinz-Waffen)

Der wartungsfreie CoB556 ist mit einer Cerakote-Beschichtung versehen und serienmäßig in den Farben schwarz, grün und sandfarben verfügbar. Weiterhin verfügt er über einen Glasbrecher an der Mündung. Ein Trainingsdämpfer mit identischen Ausmaßen für PT-, FX- und UTM-Munition ist ebenfalls verfügbar. Die unverbindliche Preisempfehlung für den CoB556 liegt bei 999 Euro.

www.prinz-waffen.de
www.armsdivision.eu

C.G. Haenel CR223 wird Dienstgewehr in Sachsen - Mitteldistanzwaffe als flächendeckendes Führungs- und Einsatzmittel im Freistaat

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Dresden (ww) Die sächsische Polizei führt flächendeckend das C.G. Haenel CR223 als Mitteldistanzwaffe ein. So sollen rund 2.300 Dienstgewehre und ca. 400 Trainings-Sets beschafft werden. Sachsen geht damit als ein weiteres Bundesland den Schritt zu einer querschnittlichen Mitteldistanzwaffe. „Nach unserer Einschätzung wird die derzeit genutzte MP 5 den veränderten, zu bewältigenden polizeilichen Lagen vor allem mit terroristischem Hintergrund nicht mehr voll gerecht“, teilen die sächsischen Kollegen auf Nachfrage mit. „Daher hat sich die Polizei Sachsen zur Beschaffung eines Dienstgewehres entschieden, welches die bisherige Maschinenpistole flächendeckend ablösen wird.“
CR223 in Mitteldistanzwaffen-Konfiguration (Foto: CGH)
Insgesamt sind für die Beschaffung der neuen Dienstgewehre, einschließlich Trainingswaffen und Zubehör ca. 9,2 Millionen Euro eingeplant. „Eine der Entwicklung der kommenden Jahre erforderliche Anpassung hinsichtlich der Beschaffungsmenge ist vertraglich möglich und festgeschrieben.“ Zu einzelnen Leistungsmerkmalen des halbautomatischen Gewehres mit Kurzhub-Gaskolbensystem im Kaliber 5,56mm x 45  gibt es aus einsatztaktischen Gründen keine näheren Informationen. Es kann aber als sicher gelten, daß das Peripheriegerät eine Optik, Wechselmagazine, Putzzeug und weiteres Zubehör umfasst. Ein Trainings-Set besteht aus einer Farbmarkierungswaffe und einer reinen nicht schussfähigen Waffe (Rotwaffe) mit identischem Aufbau und Anbauteilen.
Zur Beschaffung gehört natürlich auch das Training: “Im Rahmen der Aus- und Fortbildung wird jeder sächsische Polizeivollzugsbedienstete vor der Nutzung, unter Verwendung einer neu geschaffenen Aus- und Fortbildungskonzeption, mit diesem Führungs- und Einsatzmittel im erforderlichen Umfang vertraut gemacht”, so die Polizei des Freistaates. “Diese Konzeption ist fester Bestandteil und Grundlage für die weitere kontinuierliche Schulung.”
Bereits 2017 erhielt die sächsische Polizei die ersten Haenel CR223, hier gezeigt bei einer Vorführung neuer Ausrüstung durch den damaligen Innenminister Markus Ulbig (M.) (Foto: SMI Sachsen)

Die Waffenschmiede C.G. Haenel aus dem benachbarten Freistaat Thüringen konnte sich mit diesem jüngsten sächsischen CR223- Auftrag in einem europaweiten Vergabeverfahren durchsetzen. Sie knüpft damit an frühere Erfolge an. Bereits 2017 hatte die sächsische Polizei die ersten Exemplare des CR223 als Mitteldistanzwaffe eingeführt. Seinerzeit erfolgte die Beschaffung im Rahmen der Ausrüstung der sächsischen Polizei mit Führungs- und Einsatzmitteln zur Bewältigung von lebensbedrohlichen Einsatzlagen. Ebenso erhielten Spezialeinsatzkräfte der sächsischen Polizei CR223.
Den Weg zur querschnittlichen Mitteldistanzwaffe – also einem Streifen- oder Dienstgewehr – gehen auch Schleswig-Holstein und Hessen. Das meerumschlungene Bundesland im Norden führt das SIG MCX ein (522 Stück), während die Polizei Hessen derzeit rund 2.000 Stück Heckler&Koch G38 in einer halbautomatischen Version nebst Zubehör beschafft. Der Freistaat Bayern hat 800 Exemplare des FN SCAR-L als Mitteldistanzwaffen eingeführt, gibt diese jedoch nicht querschnittlich aus.

www.cg-haenel.de

Fundstück vom Wochenende: MBTC - scharfe Geschütze gegen Covid-19?

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Frankfurt a. M. (ww) Unsere Freunde vom Meadow Bridge Training Center (MBTC) ließen die Zeit in Home Office nicht ungenutzt verstreichen. Sie scheuten keine Mühen und Risiken, um herauszufinden, was gegen Covid-19 wirklich hilft. Das Ergebnis ist auf youtube zu bestaunen:

Lachen ist ja bekanntlich gesund! Danke an Alex für den Hinweis. Insofern: Stay home, stay safe und auf bald!

Bundesheer öffnet Tunnelblick - Schicht im Schacht für Terroristen

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Erzberg, Österreich 2020 (ww) Umfassende Landesverteidigung schließt den Kampf um kritische Infrastruktur ein. Hierzu gehören ohne Zweifel Bergwerke. Aber auch Autobahn-, Straßen- oder U-Bahn-Tunnel können heute Einsatzumfelder sein, in denen militärisch agierende Gegner bekämpft werden müssen.
Wie man dafür sorgt, daß für etwaige Angreifer unter Tage möglichst schnell Schicht im Schacht ist, evaluierte vor kurzem das österreichische Bundesheer umfangreich: Fünf Wochen lang trainierte eine Kampfgruppe in Kompaniestärke am steirischen Erzberg im Tunneltrainingsgelände „Zentrum am Berg“ den Kampf unter Tage.
Infanteristen des Jägerbataillons 18 im Einsatz unter Tage. (Bundesheer/Kiedl)
Das Ganze geschah im Rahmen des militärischen Forschungsprojektes "NIKE" (Nachhaltige Interdisziplinarität bei Komplexen Einsätzen untertage). Dabei soll die Fähigkeit der Streitkräfte zum Kampf unter Tage weiterentwickelt werden. Die zuständige Projektgruppe unter Oberst Peter H. koordiniert die Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Hierbei wirken militärische und zivile Experten der Montanuniversität, Spezialisten mit montanistischem Know-How aus der Miliz sowie erfahrene Vertreter der unterschiedlichen Blaulichtorganisationen zusammen. „Wir entwickeln die dringend erforderliche Fähigkeit zum unterirdischen Kampf weiter“, so Oberst H. „Dafür steht uns mit dem 'Zentrum am Berg' der Montanuniversität eine perfekte Infrastruktur für Training, angewandte Forschung und Entwicklung zur Verfügung.“

Kampfgruppe in Kompaniestärke
Die kompaniestarke Übungstruppe bestand aus rund 100 Soldaten. Ihr gehörten Berufssoldaten des Jägerbataillons 18, ein Pionier- und Kampfmittelabwehrzug sowie Spezialisten der ABC-Abwehrtruppe an.
Die Soldaten tragen schweren Atemschutz. (Bundesheer/Kiedl)
Das Forschungs-, Entwicklungs- und Trainingszentrum der Montanuniversität Leoben bot für die waffengattungsgemeinsame Zusammenarbeit unter Tage ein herausforderndes Übungsgelände: insgesamt vier Kilometer Anlagen standen zur Verfügung. Im Rahmen der Übungen erfolgten Evaluierungen von Taktiken, Adjustierung einschließlich Nachtsichttechnologie und schweren Atemschutzes sowie weiterer Einsatzmittel wie Spürhunde oder Spezialausrüstung wie etwa Höhlenforscherleitern.
Kampfmittelbeseitiger unterstützen die Einsatzkräfte. (Bundesheer/Kiedl)

Höhepunkt des fünf Wochen langen Erprobungsblocks war das Zusammenwirken aller Einheiten im Rahmen eines realitätsnahen Einsatzszenarios unter Tage.
Verwundetenevakuierung durch den ABC-Abwehrtrupp. (Bundesheer/Kiedl)

Major Rosche F., Kommandant der Kampfgruppe: „Der Einsatz unter der Erdoberfläche birgt andere und höhere Risiken und wir trainieren Soldaten zum Kampf gegen militärisch handelnde Angreifer in einem Tunnelsystem mit schwerem Atemschutz unter simulierter Einsturzgefahr nach einem Bombenanschlag und zugleich in völliger Dunkelheit nach einem Stromausfall – denn wir gehen von einem komplexen Einsatzszenario aus.“

Erste Erkenntnisse
Zum Übungsende zog das Bundesheer ein positives Fazit. Insbesondere hinsichtlich des Kampfes in toxisch belasteten Untertagesystemen konnte ein erheblicher Erfahrungsgewinn verzeichnet werden. Darüber hinaus erfolgte erstmals bei der Übung der Testeinsatz eines Schützenpanzers Ulan in einem Straßen- und Eisenbahntunnel. Dabei erwies sich das Kettenfahrzeug für die Soldaten als effektiver Schutz und wirksame Unterstützungsmöglichkeit, um gegen militärisch agierende Attentäter vorzugehen.
Der Schützenpanzer Ulan bewährte sich unter Tage als Kampfkraftmultiplikator.(Bundesheer/Kiedl)

„Wir haben mit Abschluss dieses Forschungsabschnittes sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen“, so Oberst H. „Diese werden nun genau analysiert und sollen für weitere Erprobungen und Ausbildungsvorschriften zur Verfügung stehen. Immerhin geht es hier um die Bewältigung einer komplexen Bedrohung für unsere Mitbürger – und das unter möglichst großem Schutz für unsere Soldatinnen und Soldaten. Wir haben einen großen Schritt in der Fähigkeitsentwicklung im militärischen Kampf unter Tage unter komplexen Bedingungen gemacht.“
Der S&T-Blog gratuliert dem Übungsverband zur erfolgreichen Öffnung des Tunnelblicks mit einem kräftigen „Glück auf!“

www.bundesheer.at

Hohe Absetzhöhe - niedrigste Temperaturen - Russische Streitkräfte üben HAHO-Verfahren bei taktischer Übung in der Arktis

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Nagurskaja (ww) Russische Fallschirmjäger sind erstmals im High Altitude-High Opening (HAHO)-Verfahrern über der Arktis abgesprungen. Die Springer - Fallschirmspezialkräfte - wurden dabei aus 10.000 Metern Höhe aus einer Iljuschin IL-76 abgesetzt und landeten bei der russischen Basis Nagurskaja auf der Franz-Josef-Land-Inselgruppe im Nordpolarmeer. Nagurskaja ist die nördlichste Militärbasis der russischen Streitkräfte.
Russische Fallschirmspezialkräfte bei der Übung bei Nagurskaja (Foto: Verteidigungsministerium Russland)
Bei dem Sprung kam ein neues Fallschirmsprungsystem einschließlich Sauerstoff- und Navigationsgeräten zum Einsatz. Auch verfügen die russischen Streitkräfte offenbar über eine neue Kälteschutzbekleidung in einem Schneetarnmuster. Von der Übung kursieren spektakuläre Videos im Netz.


Die Vorauskräfte erkundeten im Anschluss eine Landezone für die Hauptkräfte, welche dann aus 2.000 Metern Höhe abgesetzt wurden. Im weiteren Verlauf einer drei Tage langen Übung wurden gemeinsam mit einer Taktischen Gruppe der Nordflotte Aufklärungsverfahren einschließlich des Drohneneinsatzes am Kap Nimrod geübt.
"Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte haben wir das Absetzen einer Gruppe mit Spezialfallschirmsystemen aus 10.000 Metern Höhe in arktischen Bedingungen geübt - einschließlich einer darauf folgenden mehrtägigen Gefechtsübung", so der stellvertretende russische Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow, selbst gelernter Fallschirmjäger. "Das hat vorher noch niemand gemacht."Ähnliche Übungen sollen jetzt jährlich erfolgen.




Vierzig Jahre Fuchs - der bewährte 6x6-Transportpanzer bleibt jung

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Kassel (ww) 1979 erfolgte der Serienauftrag, im Dezember 1980 kam der erste Fuchs in die Truppe: Der bewährte 6x6-Transportpanzer wird 40! Entwickelt und gebaut von Thyssen Henschel - heute Teil des Rheinmetall-Unternehmensbereichs Defence - zählt er zu den zuverlässigsten Gefechtsfahrzeugen weltweit.

Der Jubiliar: Transportpanzer TPz Fuchs 1 A8 (Foto: Rheinmetall)
Über 1.400 Exemplare wurden gebaut. Streitkräfte zahlreicher Nationen setzen den Fuchs in unterschiedlichsten Varianten ein, z.B. zum geschützten Mannschaftstransport, als Gefechtsstand oder Ambulanz sowie zur mobilen ABC-Aufklärung. Gerade diese ABC-Aufklärungsvariante machte den Fuchs spätestens zu Beginn des Zweiten Golfkriegs weltberühmt. Er wurde in vielen Krisengebieten erfolgreich zur Gefahrenabwehr eingesetzt. So haben sich die knapp 300 bislang produzierten ABC-Spürfüchse in der Bundeswehr, der US Army, sowie den Streitkräften der Vereinigten Arabischen Emirate, Großbritanniens, Kuwaits, der Niederlande und Norwegens vielfach bewährt. Herzstück des „ABC-Spürfuchses“ ist eine umfangreiche, vollintegrierte Geräteausstattung zur Identifikation und Analyse von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen.
Die Bundeswehr nutzt den Transportpanzer 1 Fuchs – kurz „TPz“ – seit dem Serienauftrag 1979 in einer Vielzahl von Varianten und vertraut bei Ihren Auslandseinsätzen u.a. in Afghanistan und Mali auf seine Robustheit und Zuverlässigkeit.
Gebaut wurde der Fuchs ursprünglich von Thyssen Henschel, heute Teil des Unternehmensbereichs Defence der Rheinmetall AG (Foto: JPW)

Ich selbst erinnere mich noch gut an die erste Begegnung mit dem Fuchs, die tatsächlich vor rund 40 Jahren in Kassel erfolgte. Ich war damals zu Besuch bei meinen Verwandten in der nordhessischen Metropole. Mein Onkel schlug vor, daß wir einen kurzen Ausflug an die Fulda machen sollten. Dort trainierte mein Cousin mit seiner Rudermannschaft. Auf dem Weg in die Aue sah ich in der Fulda eine Plattform schwimmen, die sich fontänenschießend durchs Wasser arbeitete. Das war ein Fuchs im amphibischen Einsatz! Das neue Fahrzeug wurde dort an einem Wasserübungsplatz der Bundeswehr erprobt und als er später aus dem Wasser fuhr, war ich schwer beeindruckt.
Obwohl gelernter Leo-Mann hatte ich als Fahnenjunker während meiner Dienstzeit die Ehre, im Rahmen der Brigadegefechtsübung "Schneller Degen 3" Ende 1992 als Fuchs-Kommandant eingesetzt zu werden. Als stets infanteristisch begeisterter Kavallerist war ich bei dieser freilaufenden Übung als Führer Gefechtstandsicherung unserer stolzen 2./PzAufklBtl 2 eingesetzt. Ein Highlight meiner aktiven Dienstzeit, auch wegen des TPz Fuchs! Seither firmiert er bei mir als das "zweitschönste Auto der Bundeswehr" - nach dem Leopard 2A4, versteht sich.
Schnappschuss von der Übung "Schneller Degen 3" Ende 1992 (Foto: JPW)

Die derzeit modernste bei der Bundeswehr eingeführte Version TPz 1 A8 gewährleistet gegenüber älteren Modellen einen stark verbesserten Schutz gegen ballistische Bedrohungen sowie vor Minen und Sprengfallen. Zu den wesentlichen Modifikationen des TPz 1 A8 zählen strukturelle Änderungen der Wanne, neue Achsen, Verstärkungen der Radkästen, Türen und Scheibenaufnahmen sowie zusätzliche Staukästen und Verstärkungen im Außenbereich. Rheinmetall wird bis Ende 2020 insgesamt 272 Füchse der Bundeswehr auf den aktuellen Stand 1A8 hochrüsten.
Der Fuchs 1A8 (Foto: Rheinmetall)

Darüber hinaus hat Rheinmetall bereits die nächst modernere Version entwickelt, die sich durch ein neues Triebwerk, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage, ein verbessertes Lenksystem sowie ein Monitor- und Kamerasichtsystem auszeichnet. Das macht den TPz 1 Fuchs noch beweglicher im Gelände und noch ergonomischer zu bedienen.
Mit einer Flottenverfügbarkeit von über 90 Prozent steht der TPz 1 Fuchs wie kaum ein zweites Fahrzeugsystem als Garant für Zuverlässigkeit im Einsatz und zählt damit zu den beliebtesten Fahrzeugsystemen der Bundeswehr.
Die aus dem TPz 1 Fuchs abgeleitete Exportvariante Fuchs 2 ist eine Weiterentwicklung und verfügt unter anderem über einen vergrößerten Innenraum, ein leistungsstärkeres Triebwerk, ein modernisiertes Fahrwerk und eine digitale Fahrzeugelektrik. Der Fuchs 2 wird u.a. durch die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und einen weiteren Kunden in der MENA-Region genutzt.
Rheinmetall sieht den Fuchs noch ausbaufähig: "Seine hohe Beliebtheit bei einer breiten internationalen Nutzerbasis und die dadurch gewährleistete kontinuierliche Produktpflege und Weiterentwicklung ermöglichen es, den Fuchs noch deutlich über das Jahr 2035 hinaus in der Nutzung zu halten."
Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum! Panzer Hurra und Horrido!
www.rheinmetall.de

Kosrümkunde/Gearcheck: Arktis-Aussattung der russischen Spezialkräfte

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Nagurskaja (ww)Über die spektakuläre Luftlandeübung der russischen  Streitkräfte über der Basis Nagurskaja in Alexandraland hatten wir ja erst kürzlich berichtet. In den sozialen Medien ist einiges Bild- und Videomaterial dazu aufgetaucht.
Russischer Operator mit AK-12 und Aimpoint in neuer Winterkampfbekleidung. Rechts an der Schulterstütze erkennt man die abgesetzte Sauerstoffmaske (Foto: Verteidigungsministerium Russland)

Die Spezialkräfte, die den Absprung aus 10.000 Metern Höhe durchführten, gehörten offenbar verschiedenen Einheiten der Streitkräfte und des FSB an.
Dieser Operator gehört dem Abzeichen nach offenbar einer Fallschirmgruppe der FSB-Spezialeinheit Wympel (erkennbar am "B" sowie Schild und Schwert) an (Foto: Verteidigungsministerium Russland)

Wie berichtet, wurde ein neues Fallschirmsystem getestet. Dieses stammt von der Fallschirmfabrik Polyot aus Iwanowo.

Der den Berichten zu Folge neue Flächenfallschirm (Foto: Verteidigungsministerium Russland)
Erst im März 2020 hatte der russische Präsident Wladimir Putin das Unternehmen besucht. Bereits im November war am Unternehmenssitz ein Denkmal für den Erfinder des russischen Rucksackfallschirmsystems Gleb Kotelnikow enthüllt worden.
Freifaller nach der landung. Kälteschutzbekleidung von Gruppa99. An der rechten Körperseite erkennt man das Sauerstoffsystem (Foto: Verteidigungsministerium Russland)
Schon auf den ersten Bildern der Übung war die neue Kälteschutzbekleidung in einem Wintertarnschema aufgefallen. Diese wiederum kommt von der Gruppa 99, einer Tochterfirma des Konzern Kalalschnikow.
Kälteschutzbekleidung von Gruppa99 (Foto: Verteidigungsminsiterium Russland)
 Im Rahmen eines fachlich-kollegialen Austauschs während der IDEX 2019 am Kalaschnikow-Stand war ich bereits auf die taktischen Tüftler mit militärisch-taktischen Hintergrund aufmerksam geworden. Die Gruppa99 bietet ein durchdachtes und solides komplettes Bekleidungs- und Ausrüstungssystem an.
Stand der Gruppa 99 auf der IDEX 2019 (Foto: JPW)

Was weiterhin auffällt ist der Mix aus russischen Waffen - namentlich AK-12 -  teilweise mit westlichem Peripheriegerät. Die übrige Üb-Truppe trug hingegen konventionellere Bekleidung und Bewaffnung.
Skiebewegliche Einheiten der "Linie" (Foto: Verteidigungsministerium Russland)

 Immerhin gibt es auch eine Wintertarnausführung des kleinpunktigen russischen Tarnschemas.
Fazit: Geardoes sind global!

www.ivparachute.ru
www.gruppa99.com
www.kalashnikovconcern.ru

Who dares wins - 40 Jahre SAS-Operation Nimrod in Prines Gate, London

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London (ww) Heute vor 40 Jahren, am 5. Mai 1980, beendeten britische SAS-Spezialkräfte eine tagelange Geiselnahme in der iranischen Botschaft London. Die Operation Nimrod dauerte rund 17 Minuten und wurde durch etwa 50 Angehörige der B Squadron 22nd SAS Regiment durchgeführt.

Angehörige des Blue Team bei der Annäherung über die Balkone der Vorderseite (Foto: Archiv)
Während der Operation wurden 19 von 20 Geiseln gerettet. Eine Geisel wurde von Terroristen erschossen, zwei weitere wurden verletzt. Auch fünf der der sechs Geiselnehmer wurden getötet, ein SAS-Truppführer wurde verwundet. Die erfolgreiche Operation Nimrod erlangte weltweit Berühmtheit - nicht zuletzt da sie von zahlreichen Medien live dokumentiert wurde und sich somit vor den Augen der Weltöffentlichkeit abspielte. 
Die Geiselnahme in London South Kensington hatte am 30. April begonnen. Sechs Terroristen einer separatistischen iranischen Bewegung namens "Demokratisch-revolutionäre Front für die Befreiung Arabistans" waren gegen 11.30 Uhr Ortszeit in die Botschaft eingedrungen.

Princes Gate SW7 (Aufnahme aus 2017)...
Die Vorderseite der iranischen Botschaft (Aufnahme aus 2017, JPW)

Dabei hatten die mit Pistolen, Maschinenpistolen und Handgranaten bewaffneten Männer den zum Schutz der Vertretung eingeteilten Polizeibeamten Trevor Lock überwältigt. Insgesamt nahmen sie 26 Personen als Geiseln.
In den folgenden Tagen zogen sich die Verhandlungen zur Beendigung der Botschaftsbesetzung hin. Immerhin gelang es den Verhandlern der Metropolitan Police, die Freilassung von fünf Geiseln zu erreichen. Parallel dazu bereitete sich die B Squadron auf einen möglichen Einsatz vor. Zur Einsatzplanung wurde unter anderem ein Kartonmodell des Botschaftsgebäudes erstellt.
Das Modell der Botschaft aus Karton (Foto: JPW)
Die Lage spitzte sich am sechsten Tag der Besetzung zu, als das angesichts mangelnder Verhandlungserfolge zunehmend nervösere Terroristenkommando den Pressesprecher der Botschaft, Abbas Lavasani, erschoss. Das Special Air Sevice Regiment wurde damit beauftragt, sich zum Sturm auf die Botschaft vorzubereiten. Die hierzu vorgesehenen Kräfte gingen um etwa 17.00 in ihre Bereitschaftsstellungen. Um 19.07 Uhr ging das Kommando vor Ort von der Polizei auf das Militär über. Um 19:23 begann die Operation Nimrod.
Zwei taktische Elemente, Red Team („Romeo“) und Blue Team (“Bravo“), waren zum Sturm auf die Botschaft vorgesehen. Vom Dach aus sollte ein Ablenkungstrupp das Oberlicht sprengen und das Red Team die oberen Teile des Gebäudes nehmen, während sich das Blue Team auf Erdgeschoss, Keller und ersten Stock konzentrieren sollte.

Blick aus den Princes Gardens auf die Rückseite der Gebäude, die iranische Botschaft ist rechts zu erkennen.
(Aufnahme aus 2017, JPW)
Beide Elemente würden sich dann im ersten Stock treffen. Insgesamt sollten 30 – 35 Mann in die Botschaft eindringen. Dazu kamen weitere Deckungstrupps (mit Tränengas- und Rauchkörpern) an Gebäudefront und Rückseite, Scharfschützen, eine Aufnahmegruppe für die Geiseln an der Rückseite des Gebäudes, das Führungselement und Reserven.
Auf das Codewort „London Bridge“ seilten sich mehrere Trupps des Red Teams vom Dach der Botschaft ab und drangen über die Hinterseite des Gebäudes in die oberen Stockwerke ein. Dabei verfing sich der Gruppenführer in den Seilen und erlitt schwere Brandverletzungen, da die Gardinen im Gebäude durch Tränengasgranaten Feuer gefangen hatten. Er konnte durch eine zweite Welle aus seiner mißlichen Lage befreit werden und setzte kämpfte weiter.
Red Team auf dem Balkon auf der Rückseite des Gebäudes beim Eindringen in den zweiten Stock (Foto: Archiv)
Das Blue Team drang an der Gebäudevorderseite nach Zugangssprengung (wobei sich die Sprengmittelmenge nach der bewährten Formel „P für Plenty“ richtete ) über die Balkone der Nachbargebäude in den ersten Stock ein. Zeitgleich nahmen weitere Bravo-Trupps Erdgeschoss und Keller der Botschaft über die Hinterseite des Gebäudes.
Angehörige des Blue Team dringen über das Erdgeschoss auf der Gebäuderückseite in die Botschaft ein (Foto: Archiv)
Im Inneren hatte Police Constable Trevor Lock bei Angriffsbeginn seinerseits einen Terroristen niedergerungen, um ihn an Gegenwehr zu hindern. Lock war es gelungen, seinen 38er Revolver während der gesamten Zeit vor den Geiselnehmern verborgen zu halten. Der niedergerungene Terrorist wurde von eindringenden SAS-Kräften eliminiert.
Während der Befreiungsoperation feuerte einer der Terroristen auf die Geiseln. Dabei kam der Botschaftsangehörige Ali Akbar Samadzadeh ums Leben, zwei weitere Geiseln wurden verletzt. Die SAS-Sturmtrupps erschossen bei ihrem Angriff insgesamt fünf Terroristen, unter anderem einen, der sich mit einer Handgranate unter die zu Evakuierenden gemischt hatte.
Teile der Counter-Terror-Ausstattung, wie sie bei Operation Nimrod genutzt wurde (rechts im Schaukasten). Primärwaffe der Einsatzkräfte in der Botschaft war die Heckler&Koch MP5, Sekundärwaffe die FN Browning High Power (Foto: JPW)
Alle befreiten Geiseln wurden über die Hinterseite des Gebäudes in den Garten geleitet, fixiert und identifiziert. Im Garten konnte auch der sechste Terrorist festgenommen werden, der sich unter den Geiseln versteckt hatte.
Bis heute gehört die Operation Nimrod zu den am meisten beachteten Waffentaten gegen den internationalen Terrorismus. Who Dares Wins!

 

Tschechische Armee modernisiert Handwaffen - Rahmenvertrag für CZ

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Prag, Uherský Brod (ww) Die tschechischen Streitkräfte haben der einheimischen Waffenschmiede CZ einen Rahmenvertrag zur Lieferung von Handwaffen und Munition erteilt. Das Auftragsvolumen liegt bei bis zu 2,35 Milliarden Tschechischen Kronen (86,7 Millionen Euro). Der Rahmenvertrag sieht die Auslieferung von bis zu 39.000 Handwaffen bis 2025 vor.
Rund 16.000 Sturmgewehre CZ Bren 2 kommen in die Truppe. (Foto: CZ)
„Unser Ziel ist es, die Armee zu modernisieren, aber zugleich auch die tschechische Industrie zu unterstützen und Arbeitsplätze in dieser schwierigen Zeit zu erhalten“, so Verteidigungsminister Lubomír Metnar.
Bei Abruf des vollen Vertragsumfangs könnten rund 16.000 Bren 2-Sturmgewehre, über 21.000 CZ P-10-Pistolen, über 1.600 Anbaugranatwerfer CZ 805 G1 und etwa 100 CZ Scorpion Maschinenpistolen ausgeliefert werden. Bereits in den Jahren 2010 und 2016 hatte CZ die Streitkräfte ihrer Heimat mit rund 40.000 neuen Handwaffen ausgestattet.
 „Die tschechischen Streitkräfte verlangen stets die bestmögliche Ausstattung. Dieser Auftrag zeigt uns, daß wir unseren Job gut machen und hochqualitative und innovative Produkte für die anspruchsvollsten Militär- und Behördenmärkte anbieten“, so Luboš Kovarík, der Vorstandsvorsitzende der CZ-Gruppe.
Auch CZ-Geschäftsführer Ladislav Britanák freut sich über den Auftrag: „Wir fühlen uns geehrt, unsere Streitkräfte als einen unserer historisch wichtigsten Kunden weiter ausstatten zu können. Zugleich sind die tschechischen Streitkräfte auch ein wichtiger Referenzkunde auf dem internationalen Markt. Kovarík und Britanák begrüßten zudem, daß die tschechische Regierung mit dem Auftrag ein wichtiges Zeichen zur Unterstützung der heimischen Industrie und damit auch zur nationalen Sicherheitsvorsorge in Krisenzeiten setze.
Die tschechischen Streitkräfte haben derzeit eine Stärke von 26.000 Berufssoldaten und 11.000 Reservisten. Unter anderem beteiligen sich die tschechischen Streitkräfte an den Einsätzen ISAF und OEF und waren zeitweise auch im Irakkrieg eingesetzt.
CZ mit Sitz in Uherský Brod ist eine Tochtergesellschaft der CZ-Gruppe. Die Firma produziert sowohl Zivil- als auch Dienstwaffen und exportiert in 90 Kundenländer. Streit- und Sicherheitskräfte aus über 40 Staaten nutzen derzeit CZ-Waffen.
Mehr zu CZ demnächst hier und in den einschlägigen Publikationen.

www.czub.cz

Drohnen und Arbeiterinnen - ein Denkanstoß zur Drohnendebatte 2020

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Berlin (ww) Die Bundewehr debattiert heute zm Thema Drohnen. Dabei setzt sie auch in den sozialen Medien auf Schwarmintelligenz. Insbesondere geht es um die Frage, ob Unmanned Aerial Vehicles (UAV), also der gemeinhin als "Drohne" bezeichnete fliegende Anteil eines Unmanned Aerial Systems (UAS), bewaffnet werden soll. Damit müsste die Drohne streng genommen in Arbeiterin umbenannt werden, da bei Bienen- und Wespenvölkern die Drohnen ja bekanntermaßen über keinen Stachel verfügen.
Aber soll die Bundeswehr demnächst UAS mit Bewaffnung erhalten? JA! Schon im Taktikunterricht lernt jeder Soldat, daß Sperren ohne Überwachung nicht oder nur eingeschränkt sinnvoll sind. Ähnlich verhält es sich mit UAV. Aufklärung aus der Luft ist sicherlich immer hilfreich, aber aus taktisch-operativer Perspektive nur dann wirklich sinnvoll, wenn gegen aufgeklärte Gegner und gefahren auch schnell gewirkt werden kann. Künftige UAS der Bundeswehr sollten daher zumindest einen Wirkverbund aus bewaffneten und unbewaffneten UAV aufweisen. Also: Es braucht nicht nur Drohnen, sondern auch Arbeiterinnen!

Jan-Phillipp Weisswange

Fuchs 1A8 KAI und Route Clearance System - neue Kampfmittelabwehrmultiplikatoren für die Bundeswehr

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Koblenz (ww) Erst kürzlich hatten wir dem Transportpanzer Fuchs zu seinem 40jährigen Dienstjubiläum gratuliert. Eine noch verhältnismäßig neue Version läuft derzeit der Truppe zu, nämlich der TPz Fuchs 1A8 Kampfmittelaufklärung und -identifizierung (KAI). Die Auslieferung der Seriensysteme erfolgt derzeit und soll noch 2020 abgeschlossen werden. Das Auftragsvolumen liegt bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Der Truppenpanzer Fuchs KAI bei der Kampfmittelaufklärung mit ausgefahrenem Multifunktionsarm.
(Foto: Gerd Benndorf/Bundeswehr)
Das von Rheinmetall neu entwickelte, hoch komplexe und leistungsfähige System soll zum Schutz der Truppe vor  Kampfmitteln, Minen und Sprengfallen (Improvised Explosive Devices, IED) beitragen. Der TPz Fuchs 1A8 KAI hat ein Gefechtsgewicht von 23,5 Tonnen und erreicht dank seiner 320 PS Triebwerksleistung eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Die Besatzung besteht aus vier Soldaten. Dank einer leistungsfähigen Optronik und eines mehrgliedrigen, präzisen und vielseitigen Manipulatorarms mit Hochleistungssensorik können die Kampfmittelabwehrkräfte der Pioniertruppe verdächtige Objekte aus sicherer Entfernung aufklären, markieren, freilegen und identifizieren. Insgesamt sieben Transportpanzer Fuchs in der Variante KAI wurden durch die deutschen Streitkräfte beauftragt, vier sind davon bereits ausgeliefert.
Bei dem Trägerfahrzeug des KAI handelt es sich um die derzeit modernste Ausführung 1A8 des bewährten Transportpanzers. Diese verfügt über einen hohen Schutz gegen Minen und Sprengfallen sowie über moderne Schutzelemente und Minenschutzsitze zur Entkoppelung der Besatzung vom Wannenboden.


Der lange Arm der Kampfmittelbeseitiger
Hervorstehendes Merkmal der Fuchs KAI-Variante ist der bereits erwähnte mehrgliedrige, hochpräzise Manipulatorarm mit über zehn Meter Arbeitsreichweite und hoher Tragkraft von 400 kg. Dieser ermöglicht es den Kampfmittelabwehrkräften, aus dem TPz KAI heraus verdächtige Stellen abstandsfähig zu untersuchen und Kampfmittel sowie Sprengfallen präzise aufzuklären und zu identifizieren.
Der Manipulatorarm kann, neben dem Grundwerkzeug, zwei weitere Werkzeuge aufnehmen. Hierzu zählt zunächst ein Dualsensor. Dabei handelt es sich um die 80-cm-Variante des im Route Clearance System genutzten Sensors. Mit diesem können verdächtige Stellen untersucht und festgestellt werden, ob ein Kampfmittel vergraben wurde.
Überprüfung einer verdächtigen Stelle mittels Dualsensor. Dieser kombiniert einen Metalldetektor mit einem Bodendurchdringungsradar. (Foto: Christian Unger/Bundeswehr)
Weiterhin gibt es eine Toolkamera. Mit diesem am Schwenkneigekopf angebrachtem Gerät lassen sich schwer einsehbare Stellen wie Entwässerungsrohre oder -rinnen, Rand- und Unterseiten von Brücken oder Bereiche hinter Mauern optisch aufklären, um feststellen zu können, ob beispielsweise eine Sprengfalle eingebracht wurde. Zur visuellen Aufklärung verfügt das System über eine leistungsfähige Optronik. Eine neue Optronik-Wisch- und Waschfunktion ermöglicht es, die Aufklärungskameras schnell während des laufenden Einsatzes zu reinigen. Hierdurch erhöht sich die taktische Flexibilität des Systems nochmals.
Die Kameras am Multifunktionsarm dienen zur visuellen Kampfmittelaufklärung und liefern Bilder auch von schlecht einsehbaren Stellen. (Foto: Christian Unger/Bundeswehr) 

Ein weiteres Kernelement des KAI ist sein Water-Air-Spade-System, ein Wasser-Luft-Spaten, welcher mit einem Arbeitsdruck von 400bar wirken kann, sowie ein Reißzahn. Damit können die Kampfmittelabwehrkräfte in Verdachtsfällen ein nicht eindeutig identifizierbares Objekt freilegen. Das Markieren kann sowohl digital im System durch eine eindeutige GPS-Koordinate als auch mit einer optischen Markiereinrichtung für den abgesessenen Fachmann erfolgen.
Mit einem am Manipulatorarm adaptierbaren Personenrettungssystem können zudem im Bedarfsfall Personen aus einem Gefahrenbereich gerettet werden.
Der Fuchs KAI aus Sicht des Kampfmittels (Foto: JPW)
Die deutschen Streitkräfte machen mit dem TPz Fuchs 1A8 KAI einen Quantensprung bei der Kampfmittelabwehr. Er ergänzt die Ausstattung des schweren Kampfmittelabwehrzuges der Bundeswehr und soll Gefahrenstellen aufklären, die vom Route Clearance System (RCS) – ebenfalls anteilig von Rheinmetall entwickelt – nicht erreicht werden. Weiterhin soll der TPz KAI ein vom RCS unabhängig operierendes Kampfmittelaufklärungssystem sein, das Konvoi-begleitend Gefahrenstellen („Vulnerable Points“) aufklärt.

Vier weitere RCS für die Bundeswehr
Rheinmetall hatte erstmals 2011 sieben sogenannte DEU Route Clearance Systeme als Teil des „Schweren Kampfmittelabwehrzuges“ an die Bundeswehr ausgeliefert. Ein Gesamtsystem besteht aus fünf Fahrzeugen, die jeweils für die Aufklärung, Freilegung und Vorbereitung der Beseitigung von Sprengfallen durch Kampfmittelabwehrkräfte sowie für die Führung und den Transport eingesetzt werden.
Fuchs 1A8 Bedienertruppfahrzeug (r.) sowie Multi FSA mit Wiesel-Detektorfahrzeug (Foto: Rheinmetall)
Vom RCS befinden sich derzeit vier weiteren Exemplare als Ergänzungsbeschaffung im Zulauf. Hierzu wurde Rheinmetall im Dezember 2019 beauftragt. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Der Vertrag hat eine Laufzeit von rund vier Jahren.
Rheinmetall wird im Rahmen der beauftragten Arbeiten fünf Transportpanzer Fuchs 1A8 in Bedienertruppfahrzeuge sowie vier Luftlande-Waffenträger Wiesel 1 in Detektorfahrzeuge umrüsten. Im Lieferumfang sind ebenfalls sieben Reserve-Dualsensoren und weitere logistische Anteile enthalten. Bei den Dualsensoren, die eine Schlüsselkomponente des Route Clearance Systems sind, handelt es sich um eine neue, obsoleszenzbereinigte Version.
Wiesel-Detektorfahrzeug mit Bodendurchdringungsradar (Foto: Rheinmetall)
Das ferngesteuerte Kettenfahrzeug Wiesel, das über einen neu entwickelten integrierten Dualsensor mit Bodenradar (Ground Penetrating Radar) sowie Metalldetektor verfügt, übernimmt in dem DEU Route Clearance System die Detektion von Minen und Sprengfallen im zu untersuchenden Straßen- oder Geländeabschnitt.
Als mobiler und hoch geschützter Führungsstand kommt der Fuchs 1A8 Transportpanzer zum Einsatz, der mit Bedienständen für die Fahrsteuerung und Systemen für die Auswertung der Signale des Dualsensors ausgestattet ist.
Das separat durch die Bundeswehr beauftragte Kampfmittel-Verifikationsfahrzeug (sogenannter Manipulator) übernimmt die ferngesteuerte Überprüfung verdächtiger Objekte. Über ein integriertes Videosystem wird dem Bedienpersonal an Bord des Fuchs-Führungsfahrzeugs jederzeit ein direktes Lagebild übermittelt. Das Fahrzeug stammt ursprünglich von der Firma MineWolf.
Zum Transport der Fahrzeuge im DEU Route Clearance System dienen Logistikfahrzeuge vom Typ Multi FSA von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV).


www.bundeswehr.de
www.rheinmetall.com


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